Arminia Bielefelds Pokalmärchen endet mit einer deutlichen Niederlage im Finale gegen den VfB Stuttgart. Trotz der Pleite überwiegt beim Underdog aus Ostwestfalen der Stolz auf das Erreichte.
Niemand wird diese Frage beantworten können. Aber viele Arminia-Fans werden sie stellen: Was wäre, wenn? Was wäre gewesen, wenn Noah Sarenren Bazee den Ball nicht an die Latte gedroschen, sondern im Stuttgarter Tor versenkt hätte? Der Arminia-Stürmer hatte in der zwölften Minute des DFB-Pokalfinals gegen den VfB Stuttgart die riesige Chance auf die Führung auf dem Fuß, vergab diese aber frei stehend aus wenigen Metern.
Im Gegenzug traf Stuttgarts Nick Woltemade für den VfB, das Unheil nahm für Arminia seinen Lauf. Mit einer 2:4–Niederlage endete im Berliner Olympiastadion die märchenhafte Pokal-Reise des Drittliga-Klubs, der auf dem Weg ins Finale mit Union Berlin, dem SC Freiburg, Werder Bremen und Bayer Leverkusen vier Bundesliga-Klubs ausgeschaltet hatte.
Nach dem ersten Frust und der ersten Trauer werden sie in Bielefeld auf das Erreichte stolz sein, zumal das Team als Drittliga-Meister die Rückkehr in die Zweite Liga gefeiert hat. Die Fans im Olympiastadion feierten die Arminia trotz des aussichtslosen Rückstands die komplette zweite Halbzeit. Am Ende machte es Bielefeld mit einem Doppelschlag sogar noch einmal spannend.
„Die haben nicht wie ein Drittligist gespielt“
„Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Wir haben nie aufgegeben, wir haben ein gutes Spiel gegen einen sehr guten Gegner gemacht“, sagte Arminias Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel. Das Team trat über 90 Minuten mutig auf, war in einigen Situationen aber offensichtlich zu nervös.
„Die haben nicht wie ein Drittligist gespielt. Ich möchte Arminia Bielefeld großen Respekt aussprechen. Das war ein würdiges Finale“, sagte Stuttgarts Nationalspieler Maximilian Mittelstädt.
„Wir sind natürlich alle enttäuscht. Wir haben gehofft, dass wir den Pokal mit nach Hause nehmen. Aber es waren so 15 Minuten im Spiel, in denen wir nicht da waren, das hat der Gegner eiskalt genutzt. Aber hinten raus haben wir noch einmal alles probiert. Deswegen kann ich nur stolz auf meine Mannschaft sein. Und ich bin stolz auf diese Medaille“, sagte Bielefelds Trainer Mitch Kniat und zeigte auf die Medaille, die er und seine Spieler als Final-Verlierer verliehen bekam: „Das sind die zwei Sachen, die für die Ewigkeit bleiben.“