Groß waren die Erwartungen vonseiten der EU-Kommission zwar nicht, dass es im Zollstreit mit den USA bald zu einer Einigung kommen würde. Doch noch um 12 Uhr am Freitagmittag war in der Brüsseler Behörde zumindest leiser Optimismus zu vernehmen. Immerhin waren für den Abend der US-Handelsbeauftragte Jamie Greer und EU-Handelskommissar Maros Sefcovic zu einem Telefonat verabredet. Jegliche Hoffnung aber, dass sich die Situation etwas entspannen könnte, zerstörte kurze Zeit später US-Präsident Donald Trump. „Die Europäische Union, die in erster Linie gegründet wurde, um die USA im Handel auszunutzen, ist sehr schwierig zu handhaben. Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts“, schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social am frühen Nachmittag deutscher Zeit. Deshalb empfehle er „einen direkten Zollsatz von 50 Prozent für die Europäische Union ab dem 1. Juni 2025“. Die Kommission hielt sich mit einer Reaktion zunächst zurück und verwies auf das Telefonat. In der Zwischenzeit werde es weder ein Statement noch Kommentare geben, so eine Sprecherin.