Wir sind hier, um das Rätsel zu lösen, ich sehe es im Blick von Marie, meiner achtjährigen Tochter, die sich auf dem Bahnsteig umschaut. Wir stehen an Gleis drei des Dammtorbahnhofs, die Stadt leuchtet; der ICE, der uns von Berlin aus hierhergebracht hat, rauscht in die Dunkelheit davon. Ich bin wieder hier, in Hamburg. Endlich.
Vor 13 Jahren bin ich weggezogen, nach Berlin. Zu meiner Freundin, die jetzt meine Frau ist und mit der ich ein Leben in Kreuzberg habe: Altbauwohnung, Hafer-Latte, Lichterketten, Homeoffice, große Liebe, zwei Kinder. In Hamburg habe ich noch ein WG-Zimmer. Weil ich hier oft zu tun habe und weil ich, seien wir ehrlich, nicht ganz loslassen kann. Das Superleben an der Elbe, die Restjugend, die Jahre zwischen 24 und 38, die ich als eine Abfolge von Nächten im Hafenklang, Tagen am Schulterblatt und Schnitzeln im Abaton-Bistro erinnere.