Ukraine-Krieg
367 Drohnen und Raketen: Tote bei Russlands größtem Luftangriff überhaupt
Gleich zwei Superlative im Ukraine-Krieg: Russland hat den größten Luftangriff überhaupt durchgeführt – und die Kriegsparteien haben den größten Gefangenenaustausch abgeschlossen.
Bei dem größten Luftangriff Russlands seit Beginn des Krieges vor mehr als drei Jahren sind nach ukrainischen Angaben zwölf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Drei der Todesopfer seien Kinder in der nordukrainischen Region Schytomyr, meldeten örtliche Behörden.
Vier Tote gab es demnach auch im Umkreis von Kiew. In der Hauptstadt selbst wurden elf Menschen verletzt.
Schäden wurden aus verschiedenen weiteren Städten gemeldet. Die Luftwaffe hatte bereits zuvor berichtet, dass Russland in der Nacht mit insgesamt 367 Drohnen und Raketen angegriffen habe.
Damit wurden bei der jüngsten Attacke so viele Geschosse eingesetzt wie noch nie zuvor bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine. Es gab aber bereits Angriffe, bei denen mehr Menschen getötet wurden.
Ukraine: Russlands Angriff „terroristisch“
Zugleich vermeldet die russische Regierung, dass über Russland in der Nacht 110 aus der Ukraine kommende Drohnen unschädlich gemacht worden seien. Davon seien 13 über dem Gebiet Moskau und der an die Hauptstadt angrenzenden Region Twer abgefangen worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Es gab zunächst keine Angaben über Opfer. Auch ließ das Ministerium offen, mit wie vielen Drohnen die Ukraine insgesamt angegriffen hat.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nennt den groß angelegten russischen Luftangriff „terroristisch“ und fordert die USA auf, sich dazu zu äußern. „Das Schweigen Amerikas und anderer Länder ermutigt (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin nur“, schreibt er auf Telegram und fügt an: „Jeder derartige terroristische russische Angriff ist Grund genug für neue Sanktionen gegen Russland.“
Gleichzeitig Gefangenenaustausch abgeschlossen
Inmitten der Meldungen zu den umfangreichen Luftangriffen haben Russland und die Ukraine ihren bisher größten Gefangenenaustausch abgeschlossen und jeweils weitere 303 Menschen freigelassen. Das teilten das russische Verteidigungsministerium in Moskau und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit.
Insgesamt war ein Austausch von insgesamt jeweils 1000 Gefangenen zwischen Moskau und Kiew vereinbart worden. Die Vereinbarung dazu war am 16. Mai bei Gesprächen in Istanbul getroffen worden.
Reuters · AFP · DPA
ari