Schüsse vor Schule
Prorussischer Ex-Politiker in Madrid getötet
21.05.2025, 12:44 Uhr
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Vor einer Schule in einem wohlhabenden Viertel von Madrid fallen am Morgen Schüsse. Sie treffen einem Insider zufolge einen Mann, der in der ukrainischen Politik einst eine Rolle spielte.
Der prorussische ukrainische Ex-Politiker Andrij Portnow ist einem Insider zufolge vor den Toren der Amerikanischen Schule im wohlhabenden Madrider Stadtteil Pozuelo erschossen worden. Die Schüsse seien gegen 9.15 Uhr MESZ gefallen, hieß es in Kreisen, die mit den Ermittlungen vertraut sind.
Ein noch unbekannter Schütze oder mehrere Täter hätten das Feuer auf Portnow eröffnet, während er seine Kinder zur Schule brachte. Die Madrider Polizei bestätigte den Eingang eines Notrufs um 9.15 Uhr, nannte jedoch nicht die Identität des Opfers. Der Radiosender Cadena SER berichtete, Portnow sei angegriffen worden, als er seine Kinder zur Schule begleitete.
Portnow war ein enger Berater des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch und maßgeblich für den Umbau des Gerichtssystems verantwortlich. 2014 wurde Janukowitsch jedoch durch Proteste gestürzt. Auslöser der Proteste war die Weigerung der ukrainischen Regierung, ein geplantes Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu unterzeichnen.
Janukowitsch und Portnow flohen nach Russland
Janukowitsch floh nach seinem Sturz nach Russland. Portnow verließ im selben Jahr die Ukraine ebenfalls in Richtung Russland. Kurz vor dem Wahlsieg von Wolodymyr Selenskyj 2019 kehrte er jedoch in die Ukraine zurück. Nach dem russischen Einmarsch von 2022 verließ der mehrfache Familienvater das Land wieder – diesmal gen Westen.
In den vergangenen Monaten hatte Portnow in der Ukraine vor allem durch erfolgreiche Klagen gegen Medien Aufmerksamkeit erregt, die ihn als „prorussisch“ bezeichnet hatten. Die USA hatten 2021 Sanktionen gegen ihn verhängt. EU-Sanktionen mussten nach erfolgreichen Klagen wieder aufgehoben werden.