Konjunktur
Schmitz Cargobull rüstet sich bereits für den Aufschwung
Das Familienunternehmen Schmitz Cargobull baut und vertreibt weltweit Sattelauflieger und Lkw-Ausstattungen.
© Alexander Pohl / IMAGO
Der Hersteller von Lkw-Anhängern, Schmitz Cargobull, rechnet mit dem wirtschaftlichen Turnaround in Deutschland und fährt seine Produktion bereits hoch
Schmitz Cargobull, der führende europäische Hersteller von Lkw-Anhängern, bereitet sich auf eine anziehende Nachfrage aus der Transportbranche vor. „Wir haben unsere Produktionskapazitäten an die geänderten Marktbedingungen angepasst und sind in der Lage, schnell auf Veränderungen zu reagieren“, sagte Andreas Busacker, Finanzvorstand von Schmitz Cargobull. Dafür geht das Unternehmen in Vorleistung: „Wir bauen zehn bis zwölf, auch mal 20 Trailer mehr pro Tag zur Verkürzung der Lieferzeiten und um jederzeit schnell lieferfähig zu sein“, erklärte Busacker gegenüber Capital.
Trotz Stagnation in Deutschland und Unsicherheiten im Welthandel setzen Logistikunternehmen wie Schmitz Cargobull damit auf einen baldigen Aufschwung.
Dabei geht das Familienunternehmen aus dem Münsterland mit der Vorratshaltung seiner Lkw-Anhänger durchaus ins Risiko. Denn der Auftragseingang verläuft seit drei Jahren schleppend. Derzeit werden im Schnitt 200 Trailer pro Tag gefertigt, früher waren es bei bester Auslastung bis zu 300. Unter den Herstellern herrscht ein harter Verdrängungs- und Preiswettbewerb. Schmitz Cargobull habe laut Busacker zuletzt in einigen Monaten Verluste eingefahren.
Schmitz Cargobull hofft auf Infrastrukturpaket
Eine bessere Marktentwicklung macht auch das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aus: Das Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten schnellte im Mai um 39,2 Punkte auf plus 25,2 Zähler nach oben. „Die Erwartungen hellen sich auf“, sagte ZEW-Chef Achim Wambach. „Die Bildung der neuen Bundesregierung, die Bewegung in den Zollstreitigkeiten sowie eine sich stabilisierende Inflationsrate tragen zu dem gestiegenen Optimismus bei.“
Auch Schmitz Cargobull erwartet, dass das 500 Mrd. Euro schwere Infrastrukturprogramm der Regierung die Investitionsbereitschaft erhöhen wird. „Damit wird die Bauwirtschaft angekurbelt, die dann auch wieder unsere Sattelkipper bestellen wird“, so Busacker. Derzeit hätten viele Unternehmen Neuanschaffungen gescheut. „Unsere Kunden nutzen ihre Fahrzeuge länger, und da die Materialkosten auf hohem Niveau geblieben sind, haben wir auch keinen Spielraum bei den Preisen.“