Vom Honda NSX -R der zweiten Generation gibt es nur 140 Exemplare – ein wenig gefahrenes Modell ist jetzt bei Broad Arrow Auctions in der Auktion. Der Preis könnte eine Million Euro betragen. Den NSX-R der zweiten Generation (Baureihe NA2) hat Honda 2002 auf den Markt gebracht – er war exklusiv für Japan bestimmt. Der Mittelmotor-Sportler war das Ergebnis einer zehn Jahre andauernden Weiterentwicklung, bei der es um ein maximal präzises Handling und ein niedriges Gewicht (1.270 Kilogramm) ging.
Rennmotor und viel Carbon
Da für den japanischen Markt bestimmt, sind alle 140 Honda NSX-R der zweiten Generation rechtsgelenkt. Die Insassen sitzen auf Recaro-Carbonfasersitzen und der Fahrer wählt die Gänge über einen Titan-Schaltknauf. Zum Absenken des Gewichts sind im NSX-R viele Kohlefaserteile eingebaut. So bestehen der Front- und Heckdeckel sowie der hohl geformte Heckspoiler und der Diffusor aus dem Leichtbau-Material. Das Fahrwerk bekam im Vergleich zum Vorgänger-Modell härtere Federn, eine verbesserte Dämpfung und stabilere Buchsen. Auf den geschmiedeten BBS-Felgen waren Bridgestone-Potenza-RE070-Reifen aufgezogen.

Broad Arrow Auctions
Für die Insassen gibt es Carbon-Sportsitze von Recaro, der Fahrer steuert den NSX-R mit einem Momo-Lenkrad.
Den 3,2-Liter-V6-Motor hatten die Ingenieure mit einer aus dem Rennsport abgeleiteten präzisionsgewuchteten Kurbelwelle und einer Drive-by-Wire-Drosselklappensteuerung versehen. Die Leistung wuchs gegenüber dem Vorgänger-Aggregat um 20 auf 290 PS. Die Leistung wanderte über eine verbesserte Sechsgang-Handschaltung Richtung Hinterräder.
2002 umrundete der japanische Testfahrer Motoharu Kurosawa mit einem NSX-R die Nordschleife des Nürburgrings in 7:56.73 Minuten. Zum Vergleich: 2004 war Nordschleifen-Spezialist und damaliger Chefredakteur von Sportauto Horst von Saurma in einem 135 PS (gesamt also 425 PS) stärkeren Ferrari 360 Challenge Stradale F1 ähnlich schnell (7:56 Minuten).
Gut gepflegt und wenig Kilometer
Den jetzt in der Auktion befindlichen NSX-R mit der Fahrgestellnummer 1400116 hat sein Erst-Eigentümer im Jahr 2003 in Japan zugelassen. Er fuhr das Auto 13.000 Kilometer, ein weiterer Japaner bewegte den Sportwagen innerhalb von drei Jahren nur 100 Kilometer. 2016 ging der NSX-R an einen schwedischen Sammler. Der Import nach Europa war komplex – das Auto musste aufgrund behördlicher Auflagen zuerst eine Weile in Großbritannien zugelassen werden, bevor es nach Schweden konnte. In Großbritannien hat sich NSX-Spezialist Plans Performance um das Auto gekümmert.

Broad Arrow Auctions
Der 3,2-Liter-V6 des NSX-R der zweiten Generation leistet 290 PS.
2019 kam der NSX-R dann nach Schweden, wo er beim Veredler PBZ in der Wartung war – die Laufleistung betrug jetzt 14.561 Kilometer. Für den Verkehr in Schweden rüsteten die Spezialisten den NSX auf originale Linkslenker-Scheinwerfermodule um. Diese Module gab es ab Werk nur in Silber, weshalb der Eigentümer sie in Weiß umlackieren ließ. Die originalen Rechtslenker-Scheinwerfer liegen dem Fahrzeug beim Verkauf bei. Im Mai 2023 hat der niederländische NSX-Spezialist AS Motorsport an dem Modell eine umfassende Wartung durchgeführt, die einen Tausch des Zahnriemens, der Spanner und der Wasserpumpe sowie verschiedener Dichtungen, Filter und Bremskomponenten unter Einhaltung der vom Werk empfohlenen Spezifikationen enthalten hat. Insgesamt ist der NSX-R jetzt 15.994 Kilometer gelaufen.
Extrem selten im Angebot
Da nur 140 Exemplare entstanden sind, gilt der Honda NSX-R der zweiten Generation heute als einer der sammelwürdigsten NSX. Zudem handelt es sich bei ihm um ein JDM-Modell (JDM: Japanese domestic market – japanischer Inlandsmarkt), was ihn für manchen Sammler zusätzlich attraktiv macht. Dieser NSX-R ist das seit Jahren erste Exemplar, dass außerhalb Japans Teil einer Auktion ist. Im Jahr 2002 kostete der Honda NSX-R 12 Millionen Yen, was damals umgerechnet zirka 103.000 Euro waren.
Die Auktion führt Broad Arrow Auctions am 25. Mai 2025 im Rahmen des Concorso d’Eleganza Villa d’Este durch, die Experten erwarten für den aktuell in Schweden zugelassenen NSX-R einen Preis in Höhe von 750.000 bis 950.000 Euro.