Dieser Klub aus der 2. Handball-Bundesliga muss sich vorkommen wie der Hauptdarsteller in einem Sport-Märchen.
Montagabend siegte der TV Hüttenberg 32:22 beim feststehenden Absteiger HSG Konstanz, die Mittelhessen haben damit Platz 2 hinter dem Bergischen HC zementiert. Der TV Hüttenberg, der im Herbst 2023 kurz vor der Insolvenz stand, sorgt für die Handball-Sensation des Jahres.
Handball: Pleite-Klub kurz vor Aufstieg
Sie sind einfach nicht kleinzubekommen, diese Hüttenberger. Im Oktober 2023 sorgte eine Crowdfunding-Aktion für die erfolgreiche Rettung des Traditionsvereins. Im April gab es die Lizenz für die erste und die zweite Bundesliga von der HBL ohne Auflagen.
„Die Lizenzerteilung ist ein erster Lohn für die harte Arbeit der letzten Wochen“, sagte Hüttenbergs Geschäftsführer Timm Schneider (36) damals. „Es ist keineswegs selbstverständlich, dass wir es gemeinsam geschafft haben, den Hüttenberger Bundesligahandball, der kurz vor dem Aus stand, soweit zu transformieren, dass ein Hüttenberger Erstligaaufstieg nun möglich ist.“
Drei Spieltage vor Saisonende haben die Hüttenberger eine blendende Ausgangsposition. Die letzten Gegner heißen zu Hause TV Großwallstadt (Freitag, 19.30 Uhr, live bei Dyn/Anzeige) und HC Elbflorenz Dresden (31. Mai, 19.30 Uhr, live bei Dyn), am letzten Spieltag (7. Juni, 18 Uhr, live bei Dyn) reisen die Hüttenberger zu den Eulen Ludwigshafen.
Klappt der sensationelle Aufstieg, ist ein Umzug in Planung. Natürlich mit „Rollo, dem Handkäse“, das wohl witzigste Maskottchen Deutschlands. Die Süwag Energie ARENA (Ballsporthalle Frankfurt) bietet Platz für 5000 Zuschauer, das Hüttenberger Sportzentrum lediglich für 1500 Fans.
Zusätzlich käme es zum kürzesten Derby im deutschen Profi-Handball. Die Stammsitze des TV Hüttenberg und der HSG Wetzlar sind nur rund 15 Kilometer voneinander entfernt.
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