Juri Grigorowitsch
Ballettstar stirbt mit 98 Jahren
Juri Grigorowitsch im Jahr 2017.
© imago images/ITAR-TASS
Der russische Choreograf Juri Grigorowitsch vom Moskauer Bolschoi Ballett ist im Alter von 98 Jahren gestorben.
Juri Grigorowitsch ist tot. Der Choreograf, der über Jahrzehnte das Ballett des berühmten Bolschoi-Theaters in Moskau geprägt hat, ist im Alter von 98 Jahren verstorben, wie russische Medien und das Staatliche Zentrale Theatermuseum Russlands berichten.
Bolschoi-Theater möchte „unschätzbares Erbe“ schützen
Grigorowitsch wurde im Jahr 1927 in Sankt Petersburg, damals Leningrad, geboren. Er galt als einer der wichtigsten Choreografen des 20. Jahrhunderts. Als Direktor des Bolschoi-Balletts bis 1995 sowie Choreograf prägte er über mehr als drei Dekaden das sowjetische Ballett. Sein Name wurde im Westen geradezu ein Synonym für damals zeitgenössische Choreografien. 2008 kehrte er an das Bolschoi zurück. Das Bolschoi-Theater erklärte laut Reuters in einem Statement, dass es sein Andenken in Ehren halten und „sein unschätzbares Erbe“ schützen wolle.
Daneben machte sich Grigorowitsch auch als Mitglied oder Leiter internationaler Jurys bei zahlreichen Ballettwettbewerben einen Namen. Beim wichtigen Benois de la Danse, der auch als „Ballett-Oscar“ bekannt ist und jährlich in Moskau vergeben wird, nahm er ebenfalls diese Rolle ein.
Am Bolschoi choreografierte Grigorowitsch unter anderem „Spartacus“, „Romeo und Julia“ sowie „Iwan der Schreckliche“ und überarbeitete Werke wie „Der Nussknacker“ oder „Schwanensee“. Während seines langen Schaffens wurde er mit zahlreichen Preisen bedacht – darunter als Held der sozialistischen Arbeit, mit dem Staatspreis der Russischen Föderation und dem Yuri Lyubimov International Theatre Award.