US-Präsident Donald Trump will den Ukraine-Krieg schnellstmöglich beenden. Er hat noch einmal mehr mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Die ersten direkten Gespräche seit mehr als drei Jahren zwischen der Ukraine und Russland am Freitag brachten wenig Ergebnisse. Wie geht es nun weiter?
Alle Entwicklungen zu den Ukraine-Verhandlungen und zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
14:58 Uhr – Wadephul: „Große Bereitschaft, weitere Sanktionspakete zu schnüren“
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will in der Diskussion über die nächsten Sanktionen gegen Russland zunächst keine Maßnahmen ausschließen. „Ich setze mich dafür ein, dass wir auf alle Möglichkeiten weiter blicken und keine Denkverbote haben“, sagte Wadephul am Dienstag am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel. Europa müsse das „klare Signal“ an den russischen Präsidenten Wladimir Putin senden, dass jetzt „konkrete Schritte“ von ihm erwartet werden.
Solange Putin nicht reagiere und „nicht bereit ist, ernsthaft zu verhandeln, wird es in Europa eine große Bereitschaft geben, weitere Sanktionspakete zu schnüren und auch weitere Maßnahmen zu ergreifen, die seinen wirtschaftlichen und politischen Handlungsspielraum einengen“, sagte Wadephul.
13:44 Uhr – Großbritannien beschließt neues Sanktionspaket gegen Moskau
Als Reaktion auf den massiven russischen Drohnenangriff auf die Ukraine hat Großbritannien neue Sanktionen gegen Moskau verhängt. Diese umfassen Maßnahmen gegen Unternehmen, die das russische Militär und den Informationskrieg unterstützen, sowie gegen Finanzinstitute und Schiffe der sogenannten Schattenflotte, wie das britische Außenministerium mitteilte.
Mit den Sanktionen würden unter anderem Lieferketten für „tödliche russische Waffensysteme“ unterbrochen, teilten die Briten mit. Außenminister David Lammy erklärte, die jüngsten Angriffe würden einmal mehr zeigen, dass der russische Präsident Wladimir Putin ein „Kriegstreiber“ sei.
13:20 Uhr – „Russland will nur Zeit schinden“, ist sich Selenskyj sicher
Wolodymyr Selenskyj hat sich auf Telegram zu dem Trump-Putin-Telefonat geäußert. „Es ist offensichtlich, dass Putin nur Zeit schinden will, um den Krieg und die Besatzung fortzusetzen“, legte sich der ukrainische Präsident fest. Man arbeite jedoch daran, zusammen mit den Partnern weiter Druck auf Russland auszuüben, hieß es von Selenskyj weiter.
12:21 Uhr – Neue EU-Sanktionen in Kraft
Die EU-Staaten setzen angesichts des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine neue Russland-Sanktionen in Kraft. Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmaßnahmen sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor, wie EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas nach einer Entscheidung bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel mitteilte.
11:20 Uhr – Pistorius: Putin spielt weiter auf Zeit
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wirft Wladimir Putin in den Friedensgesprächen für die Ukraine eine Hinhaltetaktik vor und fordert neue Energiesanktionen. Das Telefonat zwischen Trump und Putin habe wieder einmal bestätigt, dass Russland nach wie vor nicht zu Zugeständnissen bereit sei, sagte der SPD-Politiker am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel.
Der Kreml-Chef spreche nur von einem Waffenstillstand zu seinen Bedingungen, zu denen der Verzicht auf einen Nato-Beitritt, die Abtretung der besetzten Gebiete und vieles andere mehr zähle. „Wladimir Putin spielt offenbar weiter auf Zeit“, sagte Pistorius.
11:05 Uhr – Kallas fordert „harte Maßnahmen“ von den USA
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat „harte Maßnahmen“ von den USA gegen Russland gefordert, sollte Moskau einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmen. Washington habe angekündigt, dass „wenn Russland nicht einem bedingungslosen Waffenstillstand zustimmt, es Konsequenzen geben wird“, sagte Kallas am Dienstag am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. „Wir wollen also diese Konsequenzen sehen, auch von Seiten der USA“, betonte sie.
Kallas sagte, Russland wolle „offensichtlich“ keinen Frieden mit der Ukraine. Die politische Isolierung Moskaus sei „wichtig, um Druck auf Russland auszuüben, und da müssen wir alle vereint sein“, forderte die EU-Außenbeauftragte.
10:27 Uhr – Russland gibt festgesetzten Öltanker frei
Russland hat einen griechischen Öltanker freigegeben, der am Sonntag in russischen Gewässern nach Verlassen eines estnischen Hafens festgesetzt worden war. Das Schiff habe seine Reise zum niederländischen Hafen Rotterdam fortgesetzt, berichtet der estnische öffentlich-rechtliche Rundfunk ERR. Das deckt sich mit LSEG-Schiffsverfolgungsdaten, wonach die unter liberianischer Flagge fahrende „Green Admire“ sich am Dienstag in der Ostsee befand; als Ziel war Rotterdam ausgewiesen. Das Schiff hatte den Hafen Sillamäe in Estland nach Angaben des estnischen Außenministeriums über einen ausgewiesenen Schifffahrtskanal verlassen, der durch russische Hoheitsgewässer führt. Dort sei es dann festgesetzt worden. Russlands Vorgehen gegen die „Green Admire“ sei wahrscheinlich eine Reaktion auf einen estnischen Marineeinsatz, bei dem Tanker inspiziert werden, die Millionen Barrel russisches Öl durch die Ostsee transportieren.
08:55 Uhr – Pistorius wirft Russland mangelnde Bereitschaft zu Waffenruhe vor
Nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin hat der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) Russland mangelnde Bereitschaft für eine Waffenruhe vorgeworfen. „Das Gespräch gestern hat wieder einmal bestätigt, Erklärungen werden abgegeben von russischer Seite, aber Beweise für erklärte Absichten gibt es bislang nicht“, sagte Pistorius am Dienstag am Rande des Treffens der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.
Putin sei nach wie vor nicht zu Zugeständnissen bereit, erläuterte Pistorius. Der russische Präsident spiele weiter auf Zeit. Auch wenn Russland bereit sei, über ein Memorandum zu sprechen, „so ist doch bislang keine Waffenruhe abzusehen“, sagte der Verteidigungsminister. Putin scheine nach wie vor „nicht wirklich ernsthaft an Frieden, an einem Waffenstillstand interessiert zu sein, jedenfalls nicht zu Bedingungen, die für andere akzeptabel sind“.
Pistorius sagte dazu, er beurteile „keine Worte mehr“, sondern „Taten und Handlungen“. Das helfe „uns allen mehr als das Spekulieren über Ernsthaftigkeit von Absichten“, argumentierte er.
06:36 Uhr – Insider: Europäer und Ukrainer nach Telefonat mit Trump „schockiert“
Europäische und ukrainische Staats- und Regierungschefs seien nach ihrem Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump „schockiert“ gewesen, weil Trump Putin nicht mit Sanktionen unter Druck setzen wollte. Dies berichtet eine mit dem Telefonat vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, schrieb lediglich auf X, das Gespräch mit Trump sei „gut“ gewesen und es sei wichtig, dass die USA engagiert blieben. Die Ukraine und ihre Unterstützer werfen Russland vor, nicht in gutem Glauben zu verhandeln. Russland tue ihrer Meinung nach nur das Nötigste, um Trump davon abzuhalten, Druck auf die russische Wirtschaft auszuüben.
05:40 Uhr – „Putin sieht Dollarzeichen in Trumps Augen“
Rüdiger von Fritsch, von 2014 bis 2019 deutscher Botschafter in Russland, wertete das Telefonat der beiden Präsidenten als Punktsieg für Putin. „Nach allem, was wir bisher wissen, können wir nicht sehen, dass Russland sich irgendwie bewegt hat, und dass es, und das scheint mir noch wichtiger, Anlass sieht, sich künftig bewegen zu müssen“, sagte von Fritsch in den ARD-„Tagesthemen“.
Putin wisse, dass Trump bereit sei, für ein Ende des Konflikts vieles zu opfern – auch die Interessen der Ukraine. Bemerkenswert sei auch, dass Trump „mal wieder“ von künftigen amerikanisch-russischen Handelsbeziehungen gesprochen habe. „Er sieht die Dollarzeichen in Trumps Augen“, sagte von Fritsch über den Kremlchef, der die Profitgier des US-Präsidenten ausnutze.
00:47 Uhr – „Blutbad“: Laut Trump will Putin den Ukraine-Krieg beenden
Donald Trump zeigt sich nach dem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin überzeugt, dass der Russe den von ihm selbst befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine beenden will. Mit Blick auf den seit gut drei Jahren andauernden Krieg sagt Trump: „Es ist ein Blutbad. Und ich glaube, dass er es beenden will.“ Jede Woche fielen dem Krieg Tausende zum Opfer, sagt Trump.
Zu den Bemühungen zur Beendigung des Kriegs sagt Trump im Weißen Haus weiter: „Ich denke, wir haben eine gute Chance, das zu schaffen. Ich glaube, Putin will das.“ Er würde sich nicht um eine Friedenslösung bemühen, wenn er davon nicht überzeugt wäre, sagt Trump. Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob Putin mit Verhandlungen nicht nur Zeit schinden wolle, um den Krieg weiterzuführen, sagt Trump: „Ich glaube, er hat genug davon.“
Das Telefonat zwischen Trump und Putin am Montag dauerte nach Angaben beider Seiten zwei Stunden. Es war bereits das dritte Gespräch der beiden Staatschefs seit Trumps Amtsantritt im Januar.
Montag, 19. Mai
23:57 Uhr – Trump: Denke, Putin hat „genug“ und will „aufhören“
Trump meldet sich erneut nach dem Telefonat mit Wladimir Putin zu Wort. Diesmal sagt er vor Reportern, er denke, dass „etwas passieren“ werde in Sachen Russland und Ukraine. Er denke, dass Putin „genug“ habe und er denke, dass Putin „aufhören“ wolle.
Große Egos seien eingebunden. Er habe Putin in dem Telefonat gefragt: „Wann werden wir das beenden, Wladimir?“ Trump sagt zudem, er habe eine „rote Linie“ im Kopf, ab der er aufhören werde, das Thema Russland/Ukraine voranzutreiben. Er werde aber nicht sagen, wo diese rote Linie sei. Es könne auch eine Zeit kommen, in der es Russland-Sanktionen gebe. Trump fährt fort, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei ein starker Mann und er glaube, dass Selenskyj den Krieg beenden wolle. Trump sagt auch, es wäre großartig und hilfreich, wenn Gespräche zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan abgehalten würden. Der Vatikan hat sich zu den Überlegungen noch nicht geäußert.
19:55 Uhr – Trump stellt Ukraine-Gespräche im Vatikan in Aussicht
US-Präsident Donald Trump hat sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt. Trump schrieb auf der Plattform Truth Social nach einem Telefonat mit Kremlchef Putin, die Gespräche sollten unmittelbar beginnen – und der Papst habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Weitere Details nannte er nicht.
Russland und die Ukraine wollen nach den Worten von Trump umgehend Verhandlungen über eine Waffenruhe aufnehmen. Trump sagte, er habe ein hervorragendes Gespräch mit dem russischen Präsidenten Putin geführt.
Die Bedingungen für die Verhandlungen würden zwischen den beiden Parteien ausgehandelt, schrieb Trump. Anders gehe es nicht, „weil sie Details einer Verhandlung kennen, die sonst niemand kennt“.
19:15 Uhr – Putin über Telefonat mit Trump: Sehr nützlich und gehaltvoll
Kremlchef Wladimir Putin hat sein inzwischen drittes Telefonat mit US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Monaten als gehaltvoll und nützlich bezeichnet. Das Gespräch habe mehr als zwei Stunden gedauert, sagte Putin. Moskau sei bereit, auf eine Beendigung der Kämpfe in der Ukraine hinzuarbeiten, verkündete Putin im Anschluss. Konkrete Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt.
Russland sei bereit, an einem Memorandum mit der Ukraine zu arbeiten, das einen Waffenstillstand beinhalten würde, sagte Putin weiter. Moskau wolle die Kampfhandlungen beenden, es müsse aber der effektivste Weg zum Frieden gefunden werden. Dafür müssten Kiew und Moskau Kompromisse eingehen, die allen Seiten gerecht werden, meinte Putin. Wie diese Kompromisse inhaltlich seiner Meinung nach aussehen sollen, sagte er nicht.
16:58 Uhr – Telefonat zwischen Trump und Putin läuft
Im Ringen um ein Ende des russischen Angriffskrieges hat US-Präsident Donald Trump sein geplantes Telefongespräch mit Kremlchef Wladimir Putin nach Angaben aus Washington begonnen. Der Kreml bestätigte russischen Medien gegen 17.30 Uhr MESZ ebenfalls, dass das Gespräch laufe. Demnach hielt sich Putin in seinem Amtssitz in Sotschi am Schwarzen Meer auf.
Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump bereits zwei Mal mit Putin telefoniert – Mitte Februar und Mitte März.
Laut dem US-Sender CNN hatte Trump vor seinem aktuellen Telefonat mit Putin noch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesprochen.
16:39 Uhr – Moskau meldet Gebietsgewinne in der Ukraine
Am Tag des geplanten Telefonats von Trump und Putin hat das Moskauer Verteidigungsministerium weitere Gebietsgewinne in der Ukraine gemeldet. Die Armee nahm demnach die Siedlungen Marjine in der grenznahen Region Sumy und Nowooleniwka in der Region Donezk ein. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das russische Vorrücken bei Marjine nicht, bei Nowooleniwka zum Teil.
16:05 Uhr – Putin will Trump über Verhandlungen informieren
Die Erwartungen an das Telefonat zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin sind hoch. Putin will Trump im Telefonat auch darüber informieren, wie die ersten direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew seit drei Jahren aus Kreml-Sicht gelaufen sind. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor dem für 16.00 Uhr MESZ angesetzten Gespräch.
Die russische Politologin Tatjana Stanowaja erwartet keinen Durchbruch für einen Frieden in der Ukraine. Am ehesten rechne sie damit, dass die beiden praktische Vorbereitungen anstoßen für ein Treffen, weil Telefongespräche für Putin nicht das beste Format seien, um den Konflikt zu erörtern. Womöglich werde Putin auch eine Fortsetzung der direkten Gespräche mit der Ukraine bei einem zweiten Treffen in Istanbul vorschlagen.
15:54 Uhr – Trump bereit, Putin persönlich zu treffen
Das Weiße Haus hat vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigt, dass in dem Gespräch über den Ukraine-Krieg alle Optionen auf dem Tisch liegen – auch neue Sanktionen. Trump sei auch bereit, Putin persönlich zu treffen, sagt seine Sprecherin.
14:47 Uhr – EU will Preisdeckel auf russisches Öl senken
Die Europäische Union will sich beim anstehenden G-7-Finanzministertreffen in Kanada für einen niedrigeren Preisdeckel auf russisches Öl einsetzen. Das sagt EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis zu Journalisten. Dies könnte Teil eines neuen Sanktionspaketes werden, so Dombrovskis. Derzeit liegt die Obergrenze westlicher Staaten, die damit im Ukraine-Konflikt Druck auf den Kreml ausüben wollen, bei 60 Dollar pro Fass. Insider sagen, die EU wolle einen neuen Preisdeckel von 50 Dollar pro Fass vorschlagen.
14:41 Uhr – Selenskyj ordnet Schaffung permanenter Verhandlungsgruppe an
Nach dem ersten Treffen der Kriegsparteien Ukraine und Russland seit 2022 hat Wolodymyr Selenskyj in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe angeordnet. Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit.
12:55 Uhr – „Endlich kann nicht mehr nur Macron anrufen“ – Merz hat jetzt Trumps Handynummer
Friedrich Merz hat jetzt die Handynummer von Donald Trump. Das wurde dem Nachrichtenmagazin „Politico“ in Kreisen der Bundesregierung bestätigt. Als der Papst am Sonntag im Vatikan ins Amt eingeführt wurde, habe Friedrich Merz nach seinem Handy gegriffen und eine SMS von Donald Trump vor, heißt es im „Politico“-Newsletter „Berlin Playbook“. „Die Nummern sind getauscht, endlich kann nicht mehr nur Macron anrufen.“
12:17 Uhr – Kreml-Sprecher: Moskau bevorzugt diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt
Wenige Stunden vor einem angekündigten Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin hat der Kreml mitgeteilt, er ziehe eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts weiteren militärischen Einsätzen vor. „Es ist natürlich besser, unsere Ziele mit politischen und diplomatischen Mitteln zu erreichen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut russischen Staatsmedien. Er bezeichnete das für 16.00 Uhr MESZ angesetzte Gespräch zwischen Trump und Putin als „wichtig“.
12:05 Uhr – Russland verbietet Menschenrechtsorganisation Amnesty International
Russland verbietet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Der Generalstaatsanwalt habe sie zur „unerwünschten Organisation“ erklärt, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Amnesty International hat den von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig kritisiert und seinen Truppen schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen sowie nach eigenen Angaben Kriegsverbrechen dokumentiert.
10:17 Uhr – Trump-Unterhändler Witkoff erwartet erfolgreiches Telefonat mit Putin
Donald Trump setzt bei den Gesprächen für einen Frieden in der Ukraine nach den Worten seines Sondergesandten Steve Witkoff auf sein persönliches Verhältnis zu seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. „Er ist der Meinung, dass er mit Präsident Putin telefonieren muss, um die Blockade aufzulösen und uns an den Ort zu bringen, an den wir gelangen müssen“, sagte Witkoff in der ABC-Sendung „This Week“ am Sonntag. „Ich denke, es wird ein sehr erfolgreiches Gespräch werden.“
10:10 Uhr – Finnland: Bezahlen Munition für Kiew mit russischen Vermögen
Finnland wird die Ukraine nach eigenen Angaben mit Munition versorgen und diese mit Erlösen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanzieren. Die Munition im Wert von 90 Millionen Euro werde von finnischen Unternehmen bereitgestellt, teilt das Verteidigungsministerium mit. Im Westen wurden wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe auf Eis gelegt.
07:24 Uhr – Polen beschlagnahmt Reifen für Boeing-Flugzeuge auf Weg nach Russland
Der polnische Zoll hat Behördenangaben zufolge fünf Tonnen Reifen für Boeing-Verkehrsflugzeuge beschlagnahmt, die entgegen geltender Sanktionen durch Belarus und Russland transportiert werden sollten. Die Waren fielen unter die EU-Sanktionen, teilt die Nationale Finanzverwaltung mit. Bei der Kontrolle eines Lastwagens in Koroszczyn hätten Zollbeamte festgestellt, dass der Fahrer statt der deklarierten Auto- und Busreifen Reifen für zivile Boeing-Flugzeuge transportiert habe. „Absender der Waren war ein Unternehmen aus Spanien, Empfänger ein Unternehmen aus Aserbaidschan.“ Ein Steuerstrafverfahren sei eingeleitet worden – die sanktionierten Waren seien beschlagnahmt worden.
02:32 Uhr – Starmer: UK, USA, Italien, Frankreich, Deutschland haben sich vor Putin-Telefonat abgesprochen
Der britische Premierminister Keir Starmer hat am Sonntag mit den Staats- und Regierungschefs der USA, Italiens, Frankreichs und Deutschlands über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Das teilt ein Sprecher Starmers mit. Man habe auch über die Verhängung von Sanktionen für den Fall diskutiert, dass Russland sich nicht ernsthaft auf einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einlasse.
Mit Blick auf das für Montag geplante Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin habe man die Notwendigkeit eines bedingungslosen Waffenstillstands erörtert. Auch müsse Putin Friedensgespräche ernst nehmen. Am Montag „muss Präsident Putin zeigen, dass er den Frieden will, indem er den von Präsident Trump vorgeschlagenen und von der Ukraine und Europa unterstützten 30-tägigen bedingungslosen Waffenstillstand akzeptiert“, schrieb der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem Telefonat auf X.
01:10 Uhr – Union setzt auf Erwachen von Trump
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, hofft einem Medienbericht zufolge auf ein Erwachen von Donald Trump in Bezug auf Putins Intentionen. „Trump wird nun endlich einsehen, dass Putin keinen echten Friedenswillen hat“, sagt der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabbericht. Unionsfraktionsvize Norbert Röttgen sieht es dem Bericht nach ähnlich: „Präsident Trump muss klar werden, dass es allein Putin ist, der weder einen Waffenstillstand noch ernsthafte Verhandlungen will.“
Sonntag, 18. Mai
18:26 Uhr – Nach Treffen mit Vance und Rubio: Selenskyj bedankt sich bei Amerikanern
Nach seinem Treffen mit US-Vizepräsident J.D. Vance und US-Außenminister Marco Rubio in Rom bedankte sich Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X bei „allen Amerikanern für ihre Unterstützung und ihre Führungsrolle bei der Rettung von Menschenleben“.
Er erklärte, er habe die Notwendigkeit „echter Diplomatie“ betont sowie die Bereitschaft der Ukraine zu einem „vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand“ bekräftigt. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen laut Selenskyj unter anderem Sanktionen gegen Russland, militärische Zusammenarbeit sowie der bevorstehende Gefangenenaustausch.
16:20 Uhr – Papst Leo XIV. empfängt Selenskyj zu Privataudienz
Der neue Papst Leo XIV. hat sich zum Ende der Messe zu seiner offiziellen Amtseinführung zum Ukraine-Krieg geäußert: „Die gemarterte Ukraine wartet darauf, dass endlich Verhandlungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden stattfinden“. Später empfing der Papst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einer Privataudienz.
Selenskyj bedankte sich auf der Plattform X für die Worte des Papstes zur Ukraine. „Jedes Land verdient es, in Frieden und Sicherheit zu leben“, erklärte er dort. Er hoffe, dass „die Gebete für einen gerechten Frieden und ein würdiges Leben für alle erhört werden“.
16:09 Uhr – Selenskyj trifft Vance und Rubio in Rom
Wolodymyr Selenskyj hat einem Insider aus der ukrainischen Delegation zufolge am Rande der Inauguration des neuen Papstes Leo in Rom US-Vizepräsident J.D. Vance und den US-Außenminister Marco Rubio getroffen. Es war das erste Treffen zwischen Selenskyj und Vance, seit es bei einem Treffen im Weißen Haus im Februar zu einer Auseinandersetzung gekommen war.
13:37 Uhr – Merz: Europäer werden nochmals mit Trump reden
Bundeskanzler Friedrich Merz kündigt an, vor dem Gespräch des US-Präsidenten mit dem russischen Präsidenten nochmals mit Donald Trump reden zu wollen. „Wir haben jetzt verabredet, dass wir auch noch mal mit den vier Staats- und Regierungschefs und dem amerikanischen Präsidenten zur Vorbereitung dieses Gesprächs sprechen“, sagt er in Rom. „Wir können nur hoffen, dass es jetzt weitere Fortschritte gibt.“ Er habe bereits mit US-Außenminister Marco Rubio über das für morgen angekündigte amerikanisch-russische Telefonat gesprochen.
11:30 Uhr – Russland verkündet Einnahme der ostukrainischen Ortschaft Bahatyr
Russland hat nach eigenen Angaben eine Siedlung in der Ostukraine eingenommen. Streitkräfte hätten die Kontrolle über die Ortschaft Bahatyr in der Region Donezk übernommen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtet, russische Streitkräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden 75 ukrainische Drohnen abgeschossen.
10:02 Uhr – Putin will „Ursachen“ des Ukraine-Konflikts „beseitigen“
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bekräftigt, die „Ursachen“ des Konflikts in der Ukraine „beseitigen“ und die Sicherheit seines Landes „garantieren“ zu wollen. Das Ziel Moskaus sei es, „die Ursachen dieser Krise zu beseitigen, die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen und die Sicherheit Russlands zu garantieren“.
09:37 Uhr – Ukrainische Armee: Russland greift über Nacht mit 273 Drohnen an
Die Ukraine verzeichnet den bisher größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn: Russland hat in der Nacht zum Sonntag nach ukrainischen Angaben mit 273 Drohnen angegriffen. 88 davon seien „zerstört“ worden, erklärt die ukrainische Luftwaffe. 128 Drohnen seien „ohne negative Folgen“ verloren gegangen. Den ukrainischen Angaben zufolge war insbesondere die Region Kiew von den Angriffen betroffen. In der Hauptstadt starb den Behörden zufolge eine Frau; drei Menschen, darunter ein vier Jahre altes Kind, seien verletzt worden.
02:21 Uhr – Rubio: Russland klargemacht, dass Sanktionen drohen könnten
Vor dem geplanten Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin weist die US-Regierung den Kreml nach eigener Darstellung unmissverständlich auf die Möglichkeit neuer Sanktionen hin. Man habe sich gegenüber der russischen Seite in den vergangenen Wochen „ziemlich klar“ ausgedrückt, sagt Außenminister Marco Rubio dem Sender CBS News. Die Abschrift des Gesprächs wurde vor der Ausstrahlung am Sonntag veröffentlicht.
Man habe Moskau deutlich gemacht, dass sich im Parlament eine breite Mehrheit für zusätzliche Maßnahmen abzeichne, sollte es keine Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen geben, erklärt Rubio auf Nachfrage. Die Regierung habe den Kongress zwar um etwas Aufschub gebeten, um Raum für Verhandlungen zu lassen, könne den Prozess aber letztlich nicht aufhalten. Auf die Frage, ob Moskau lediglich Zeit gewinnen wolle, sagt Rubio: „Genau das testen wir gerade.“
AP/AFP/dpa/saha/cvb/coh