Witze über brennende Heime
E-Mails belasten umstrittenen AfD-Politiker Matthias Helferich
23.05.2025, 18:40 Uhr
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Der AfD-Abgeordnete Helferich bezeichnet sich selbst als „freundliches Gesicht des NS“, was seine Haltung schon deutlich zum Ausdruck bringt. E-Mails aus seiner Zeit als Burschenschaftler fördern einem Bericht zufolge weitere Beispiele seines Weltbilds zutage. Er selbst gibt an, sich nicht daran erinnern zu können.
Mehrere E-Mails aus seinen Burschenschaftsjahren belasten den umstrittenen AfD-Abgeordneten Matthias Helferich schwer. „Spiegel“-Recherchen legen nahe, dass es kein Ausrutscher war, dass Helferich sich einst in einem Chat als „das freundliche Gesicht des NS“ bezeichnete, sondern dass er Vertrauten gegenüber immer wieder sein rechtsextremes Weltbild propagierte.
Es geht um E-Mails, Fotos und Dokumente aus den Jahren 2014 bis 2016, als Helferich bei der Bonner Burschenschaft Frankonia war. Der „Spiegel“ hat sie ausführlich geprüft. Einigen der E-Mails, die Helferichs tatsächliche Mailadressen aufweisen, hängen Fotos von ihm an, die zum jeweiligen Inhalt der Mail passen.
In einer Mail empfiehlt Helferich augenscheinlich einem „Bundesbruder“ ein Buch zur Psychologie der Massen, „welches schon Goebbels anleitete“. In einer Mail, die mit „Heilchen“ beginnt und mit „Matthias“ unterzeichnet ist, heißt es an ein Verbindungsmitglied gerichtet: „Du hast noch meine gesamte Rassenkunde-Literatur, du jüdischer Langfinger“.
Hass auf Asylsuchende in Reimform
In einer anderen Mail, die mit „dein Helferich“ unterzeichnet ist, steht das N-Wort und dass diese Menschengruppe eine „genetische Disposition zur kriminellen Lebensweise“ habe. Eine weitere Mail endet mit einem PS: Er bevorzuge die Anrede „Holocaustleugner_In“.
Auch mit Gewaltfantasien hat Helferich damals offenbar kein Problem. Im November 2015 endet eine der Mails mit dem Reim: „Advent, Advent, ein Asylantenheim brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht der Helferich vor der Reichstagstür. Und wenn das Fünfte brennt, hast du die Revolution verpennt!“
Auf Anfrage schreibt Helferich pauschal, dass ihm die vom „Spiegel“ zitierten „Mailauszüge, die ich vor zehn Jahren verfasst haben soll“ nicht bekannt seien. Er habe diese „nicht verfasst oder versendet.“ Die Sprachstile würden sich stark unterscheiden und nicht dem von ihm verwendeten Sprachduktus ähneln. Ihm sei bekannt, dass der Mailaccount eines damaligen „Bundesbruders“ gehackt worden sei und er „schließe nicht aus“, dass jene, die dies taten, „auch Mailkorrespondenzen manipuliert haben“. Konkreter wird er nicht.