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Franz-Stefan Gady in an interview: "We must talk about the development of tactical nuclear weapons"

Sophie Neumann by Sophie Neumann
24. Mai 2025 13:23:451748085825CESTC
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Franz-Stefan Gady in an interview: "We must talk about the development of tactical nuclear weapons"

Militärexperte Franz-Stefan Gady fordert: Wir müssen uns der Gefahr eines bevorstehenden Krieges bewusst sein. Nur so könne man ihn verhindern. „Die breitere Gesellschaft muss eins verstehen: Die Lage ist sehr ernst, aber nicht hoffnungslos.“

ntv.de: In Ihrem Buch „Die Rückkehr des Krieges“ schreiben Sie von Ihrer „Faszination“ für Krieg. Woher kommt die?

Franz-Stefan Gady: Ein Schlüsselerlebnis war der Unabhängigkeitskrieg in Slowenien im Juni und Juli 1991. Ich bin an der Südgrenze Österreichs aufgewachsen, nahe der slowenischen Grenze, und ich kann mich noch gut erinnern, wie damals die österreichischen Streitkräfte in der Region aufmarschiert sind, an die Gefahr, dass der Krieg nach Österreich überschwappen könnte, wie Artillerie auf österreichisches Gebiet niedergegangen ist und wie jugoslawische Kampfflieger in österreichisches Hoheitsgebiet eingedrungen sind.

Franz-Stefan Gady ist Militäranalyst und Politikberater. Er berät Regierungen und Streitkräfte in Europa und den USA zu Strukturreformen, Entwicklung und Zukunft der Kriegführung. Sein Buch "Die Rückkehr des Krieges: Warum wir wieder lernen müssen, mit Krieg umzugehen" ist für den deutschen Sachbuchpreis nominiert.

Franz-Stefan Gady ist Militäranalyst und Politikberater. Er berät Regierungen und Streitkräfte in Europa und den USA zu Strukturreformen, Entwicklung und Zukunft der Kriegführung. Sein Buch „Die Rückkehr des Krieges: Warum wir wieder lernen müssen, mit Krieg umzugehen“ ist für den deutschen Sachbuchpreis nominiert.

(Foto: picture alliance / HMB Media)

Was aber viel wichtiger war, das war, was ich gespürt habe als damals achtjähriger Junge: Was das mit der Gesellschaft an sich tut. Plötzlich kamen bei den Menschen in meinem Dorf wieder die Erinnerungen hoch an den Zweiten Weltkrieg. Darüber wurde diskutiert, auf Dorffesten, nach der Kirche, in den Dorfgasthäusern. Das habe ich aufgenommen. Die Bestürzung der Menschen hat mich festgehalten. Darum habe ich eine große Furcht vor dem Krieg entwickelt und dann mein Leben damit verbracht, Krieg und Kriegführung zu verstehen, um den Krieg zu verhindern.

Und wie?

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Das können wir mit einer Sicherheitspolitik, definiert durch militärische Abschreckung, gepaart mit einer fundierten Außenpolitik, die auf Diplomatie und Dialog setzt. Im deutschsprachigen Raum haben wir aber die Komponente der militärischen Abschreckung vernachlässigt.

Wie groß ist die Gefahr eines Krieges Ihrer Ansicht nach heute? Stellen Sie sich eine analoge Kirchturmuhr vor. Wenn sie 12.00 Uhr zeigt, beginnt der Krieg. Wie spät ist es jetzt?

Das ist schwer zu sagen. Militäranalyse ist keine Hellseherei. Außerdem arbeite ich nicht gerne mit Zahlen. Die Jahreszahlen, wann Russland bereit sein könnte, ein Nato-Mitglied anzugreifen oder China Taiwan, sollte man mit großer Vorsicht genießen. Es gibt keine monokausale Erklärung, warum Kriege oder militärische Konflikte ausbrechen. Ein Kriegsausbruch ist mitunter nicht einmal für Soldaten vorhersehbar, die direkt in einer militärischen Aktion involviert sind. Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat man gesehen, dass Soldaten wenige Tage, oft nur wenige Stunden vor der Invasion gewusst haben, dass es dazu kommt. Auch die Russen haben nicht geglaubt, dass es zu einem Krieg kommen könnte. Geplant war eigentlich eine „Polizeiaktion“, vergleichbar mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Aber wenn ich mir Ihre Uhr anschauen würde, würde ich sagen: Es ist noch nicht zwölf Uhr, aber später Vormittag. Also haben wir noch Zeit, die richtigen Schritte zu gehen, um das Schlimmste zu verhindern.

Nun gibt es bereits einen Krieg in Europa. Dort hätte es erste Schritte geben können, um ihn zu beenden, wenn Putin sich nicht vor Friedensgesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gedrückt hätte. Sie haben sich auch mit Strategien befasst, Kriege zu beenden. Wann ist es ernsthaft möglich, über einen Frieden in der Ukraine zu verhandeln?

Es gibt mehrere Strategien, Kriege zu beenden. Im Krieg in der Ukraine ist aber ein Problem, dass jegliche Vertrauensbasis zerstört ist. Wenn zwei Länder gegeneinander Krieg führen, Kriegsverbrechen begangen werden, Menschen sich gegenseitig töten und – wie in diesem Fall – geschlossene Verträge von Russland nicht eingehalten werden, ist es sehr schwierig zu glauben, dass ein Land wie Russland den nächsten Vertrag, den nächsten Waffenstillstand einhält. Die Frage ist also: Wie schafft man vertrauensbildende Maßnahmen, und wie kann man einen Waffenstillstand absichern, der immer prekär ist in solchen Situationen. Im Vergleich zu vergangenen militärischen Auseinandersetzungen ist es hier ungleich schwieriger, einen Frieden zu finden. Der Grund dafür ist, dass es keine Garantiemächte gibt, die einen Frieden tatsächlich absichern wollen. Das war noch im Kalten Krieg anders, beispielsweise in Korea. Da waren es die USA. Fällt so eine Garantiemacht weg – und das tut sie gerade -, ist es noch schwieriger, den Frieden aufrechtzuerhalten. Ja, es ist nahezu unmöglich ohne Sicherheitsgarantien, die den beiden Streitparteien erlauben, ihre Waffen schweigen zu lassen. Die USA stehen in der Ukraine nicht zur Verfügung, Europa ist sich anscheinend uneinig, ob es diese Rolle übernehmen könnte. Deshalb sehe ich nicht unmittelbar, dass es zu einem Waffenstillstand kommen kann. Auch von der militärischen Situation her sehe ich nicht, dass Russland bereit wäre, die Kriegshandlungen einzustellen.

Die USA wollen sich möglicherweise aus den Friedensverhandlungen zurückziehen und würden damit ein Vakuum hinterlassen. Wie sehen Sie die Rolle Deutschlands unter diesen Umständen?

Auf Deutschland würde in diesem Fall eine wichtige Rolle zukommen. Es bleibt abzuwarten, was von der Regierung von Friedrich Merz getan werden wird. Deutschland müsste eine robuste Rolle als Teil einer Friedenstruppe übernehmen können. Das viel größere Problem ist aber: Deutschland und andere Länder in Europa haben versäumt, eine wichtige Frage zu beantworten – was bedeutet die Ukraine für unsere Sicherheit und die europäische Sicherheitsarchitektur? Nur wenn wir darauf eine klare Antwort finden, können wir auch etwaige Risiken abwehren. Wir müssen klar die Frage beantworten, ob wir bereit sind, die Souveränität der Ukraine zu erhalten. Und wir müssen klären: Sind wir für die Souveränität der Ukraine bereit, einen direkten Krieg mit Russland anzufangen – oder nicht?

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Wenn wir uns diese Frage stellen, kommen wir zum Ausgangspunkt unseres Gesprächs zurück, also zu der Frage eines möglichen bevorstehenden Krieges oder anderer Auseinandersetzungen. Nun stehen ja in Deutschland zur Verteidigung nahezu unerschöpfliche finanzielle Mittel zur Verfügung, Bundeskanzler Merz will aus der Bundeswehr eine Art „europäische Leitarmee“ machen. Ist das der richtige Weg?

Die öffentliche Diskussion, die hier geführt wird, ist sehr einseitig. In meinem Buch beschreibe ich das, was ich angelehnt an Clausewitz die „wunderbare Dreifaltigkeit der militärischen Stärke“ nenne. Sie basiert auf drei Pfeilern. Da sind als Erstes die Fähigkeiten: Waffensysteme, Waffenträger, militärische Technologien. Das ist das Erste, dass jetzt durch das Sondervermögen in die Bundeswehr fließt. Die zweite große Komponente ist Kapazität: Wie viele von diesen Waffensystemen können wir überhaupt anschaffen, wie viel macht Sinn, haben wir die Strukturen, um diese Waffensysteme auch zu integrieren? Haben wir die richtige Militärdoktrin, die richtige Einsatzweise? Haben wir genügend Soldaten in unseren Streitkräften? Und das Dritte ist die Einsatzbereitschaft. Da geht es darum, ob wir die richtige Ausbildung haben, das richtige System. Wie oft wird geübt, wie einsatzfähig sind die Soldaten, wie gut ist die Ausrüstung erhalten? Wie hoch ist die Einsatzfähigkeit der einzelnen Waffensysteme und Waffenträger? Und wenn wir dieses Dreieck anschauen, hat die Diskussion in der letzten Legislaturperiode hauptsächlich auf der Fähigkeitenseite stattgefunden. Die neue Regierung muss sich also neben Fähigkeiten hauptsächlich auf die Kapazitäten- und die Einsatzbereitschaftsseite konzentrieren.

Was bedeutet das konkret?

Hier müssen wir in Deutschland wahrscheinlich eine Diskussion führen über eine Wiedereinführung einer Form der Wehrpflicht, sonst wird das nicht funktionieren. Deutschland braucht ein neues Ersatzheer von mehreren 100.000 Mann. Es braucht eine deutliche Aufstockung der aktiven Truppe. Das kann nicht über Freiwilligkeit passieren. Gleichzeitig brauchen wir auch eine Debatte im Bereich der Kapazitäten. Hier geht es darum, den richtigen Mix zwischen Quantität und Qualität zu finden. Das wird eine große Herausforderung für alle Streitkräfte, weil wir uns in einem fundamentalen Wandel des Kriegsbilds befinden hin zu unbemannten Systemen zu Wasser, zu Land und in der Luft, die dann integriert werden mit anderen bemannten Waffenträgern und Plattformen. Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass sich die Operationsführung möglicherweise beschleunigt durch künstliche Intelligenz oder durch andere Militärtechnologien. Hier müssen wir alle auf der konzeptionellen Ebene nachdenken, was für eine Struktur möglich ist für eine moderne Bundeswehr, beziehungsweise was für Einsatzverfahren und Doktrinen, was für operative Konzepte optimiert werden müssen.

Sollte man in diesem Zusammenhang auch über Nuklearwaffen nachdenken?

Ich glaube, dass diese Debatte öffentlich geführt werden muss. Man muss auf der einen Seite der Gesellschaft sagen, dass die nukleare Bewaffnung die schlechteste Option ist, um nukleare Stabilität aufrechtzuerhalten – bis auf alle anderen Optionen, die es gibt. Es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich wäre aber sehr vorsichtig, per se von einer deutschen Nuklearwaffe zu sprechen. Vielleicht gibt es eine „nukleare Hedging-Strategie“ auch für Deutschland. das heißt: Die einzelnen Fähigkeiten, technologischen Kapazitäten und Ressourcen, um eine Anzahl an Nuklearwaffen herzustellen, ist vorhanden. Aber Deutschland würde nur im äußersten Notfall in einer sich stark verschlechternden Sicherheitslage zum Äußersten greifen. Aber diese Debatte muss geführt werden, und es ist unumgänglich in Europa, dass wir über die Entwicklung von taktischen Nuklearwaffen in Frankreich und möglicherweise in Großbritannien reden müssen. Die Frage ist, wie Deutschland sich an einer Entwicklung beteiligen könnte. Und die Hoheit über diese Waffen könnte dann trotzdem unter britischer oder französischem Kommando bleiben.

In der Bevölkerung ist das, was Sie im Buch beschreiben, offensichtlich noch nicht recht angekommen, also dass Europa sich nicht mehr in einer stabilen, sondern in einer labilen Lage befindet. Wie sollte man diese gesellschaftspolitische Debatte führen?

Indem man konkret die Bedrohungsszenarien aufzeigt und das Abstrakte in etwas Konkretes umwandelt. Militärische Bedrohung wird als etwas Abstraktes gesehen, das uns nicht betrifft, weil Deutschland in der strategischen Tiefe der Nato liegt. Aber es gibt klare Bedrohungslagen. Wenn es etwa zu einem Konflikt im Baltikum kommt, ist Deutschland Aufmarschgebiet der Nato. Das heißt: Deutschland wird angegriffen werden, durch ballistische Raketen, durch Drohnen, durch Marschflugkörper, durch Cyberangriffe, Mordanschläge auf politische Entscheidungsträger und -trägerinnen, wirtschaftliche Eliten. Darauf muss man vorbereitet sein. Die breitere Gesellschaft muss eins verstehen: Die Lage ist sehr ernst, aber nicht hoffnungslos.

Mit Franz-Stefan Gady sprach Marko Schlichting

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