Istanbul (dpo) – Kostet dieser Fehler Putin alles? Nachdem der russische Präsident nicht zu den Ukraine-Friedensverhandlungen aufgetaucht ist, hat Wolodymyr Selenskyj dessen Abwesenheit kurzerhand genutzt, um die bedingungslose Kapitulation Russlands auszuhandeln. Ab Mitternacht müssen sich die russischen Streitkräfte nun vollständig der ukrainischen Armee ergeben und alle besetzten Gebiete räumen.
„Das hat Selenskyj natürlich clever gemacht“, erklärt der Professor für Völkerrecht Diego Terzole. „Er hat sich nicht von der Abwesenheit seines Gegenübers einschüchtern lassen, sondern die Gelegenheit einfach genutzt.“
Und tatsächlich liefen die Verhandlungen, an denen Selenskyj alleine teilnahm, sehr unkompliziert: Gegen keine einzige ukrainische Forderung soll es Einwände von russischer Seite gegeben haben.
Nach etwa 20 Minuten waren die Gespräche zwischen dem ukrainischen Präsidenten bereits beendet. Das Ergebnis der Verhandlungen kann sich aus ukrainischer Sicht sehen lassen: die bedingungslose Kapitulation Russlands, der Rückzug aus allen besetzten Gebieten, die Rückführung aller entführten ukrainischen Kinder, Reparationszahlungen an die Ukraine in Höhe von 100 Quadrilliarden Euro sowie die sofortige Auslieferung des Kriegsverbrechers Wladimir Putin an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.
Experten vermuten, dass Putin seine Entscheidung, nicht an den Verhandlungen teilzunehmen, inzwischen bereuen dürfte.
ssi, dan; Foto: Imago