Der spanische Tennisprofi Carlos Alcaraz, 22, hat den Siegeszug von Jannik Sinner gestoppt und dem Italiener das perfekte Comeback nach seiner dreimonatigen Sperre verdorben. Alcaraz setzte sich im hochklassigen Endspiel des Masters-Turniers von Rom gegen den Lokalmatador mit 7:6 (7:5), 6:1 durch. In einem phasenweise packenden Duell verwandelte Alcaraz nach 1:44 Stunden seinen dritten Matchball. Vor allem der erste Satz, der 71 Minuten dauerte, machte Lust auf die in einer Woche beginnenden French Open, in die Sinner und Alcaraz als Titelfavoriten starten.
Australian-Open-Champion Sinner war im Jahr 2025 zuvor ungeschlagen gewesen – was aber auch daran lag, dass er über Monate nicht spielen durfte. Er gab in Rom sein Comeback nach drei Monaten Pause, die er nach einer Einigung mit der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada eingelegt hatte. Bei dem Südtiroler waren im März 2024 Spuren des Dopingmittels Clostebol entdeckt worden. Der Weltranglistenerste gab an, dass die Substanz über die Hände eines Masseurs unwissentlich in seinen Körper gelangt sei.
Bis zum Endspiel pflügte Sinner durch das Heimturnier. Das Viertelfinale gegen den Norweger Casper Ruud (6:0, 6:1) glich einer Machtdemonstration. Die Fans feierten den Nationalhelden, Journalisten schrieben in Anlehnung an die Papst-Wahl von „Habemus Sinner“.Seine eigentlich geplante Teilnahme in Hamburg sagte Sinner wegen der Siegesserie in Rom ab. Die French Open beginnen am 25. Mai und dauern bis zum 8. Juni. Ein Traumfinale zwischen Sinner und Alcaraz ist möglich, da die beiden Rivalen an Position eins und zwei in das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres starten.