Die Verletzung nahm Dominique Heintz gern in Kauf. „Ich glaube, dass es durch ist, dass ich einen Faserriss habe. Aber das ist mir scheißegal jetzt“, sagte der Kölner Abwehrspieler nach der vollzogenen Rückkehr in die Bundesliga.
Erst stürmten die überglücklichen Fans des 1. FC Köln mit Abpfiff den Rasen, dann erhielt der Effzeh als Krönung eines perfekten Sonntags sogar noch die Zweitliga-Meisterschale. Der Traditionsklub ist nach einem souveränen 4:0 (2:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern zurück im Oberhaus und hat dem Hamburger SV Platz eins auf den letzten Drücker entrissen.
„Ich freue mich riesig. Wir haben ein überragendes Spiel gemacht. Friedhelm hat uns perfekt eingestellt heute. Diese Ruhe, die er ausstrahlt. Dass er uns einfach kicken lässt“, sagte Heintz bei Sky und erinnerte in der Stunde des Erfolgs auch an Funkels Vorgänger und den geschassten Sportdirektor Christian Keller: „Die haben uns auch auf den Weg gebracht. Und Friedhelm hat es zu Ende gebracht. Was Friedhelm da reingebracht hat, das kann ich nicht in Worte fassen. Das muss man erleben. Ich hätte nichts dagegen, wenn er noch ein Jahr bleibt.“
Der 71-Jährige, der erst vor knapp zwei Wochen von Gerhard Struber übernahm und das Projekt sofortige Bundesliga-Rückkehr mit zwei Siegen erfolgreich vollendete, ging im Gewimmel von Köln-Müngersdorf beinahe unter. Funkel hüpfte freudig auf und ab und zeigte stolz einen Aufsteiger-Wimpel seines Clubs. Der HSV stand schon seit dem vergangenen Wochenende als Aufsteiger fest.
Nach dem siebten Aufstieg seiner Trainerlaufbahn äußerte sich Funkel selbst: „Ich bin jetzt heute aufgestiegen, aber den größten Anteil hat mein Vorgänger. Das muss man klar sagen. Der war 32 Spiele hier, ist auf Tabellenplatz zwei freigestellt worden. Ich habe das Glück gehabt, die Mannschaft übernehmen zu dürfen. Sie war topfit, in einem guten körperlichen Zustand und hat einen sehr, sehr guten Zusammenhalt gehabt. Und das ist ein Verdienst vom Trainerteam und auch von Gerhard als meinem Vorgänger“, sagte Funkel: „Ich habe das eine oder andere vielleicht leicht verändert und habe einen ganz kleinen Anteil daran.“
Geht es nach Funkel, wird die Zusammenarbeit auch in der Bundesliga fortgesetzt: „Es spricht nichts dagegen, aber es ist nicht meine Entscheidung, sondern die des Vereins. Mir hat das riesig Spaß gemacht. Ich mag die Stadt Köln, den Verein, die Mannschaft, und ich fühle mich stark genug. Ich bin fit und habe einen unglaublich guten Trainerstab. Schauen wir mal, wie sich der Verein entscheidet und wie die Gespräche verlaufen.“
Maina sorgt für die Pointe
Mitten in die Aufstiegsparty hinein sorgte Linton Maina für einen kurzen Schock bei den Fans. „Ich muss euch noch etwas sagen“, sagte der Flügelspieler am Stadionmikrofon. Nachdem Ruhe eingekehrt war, setzte er fort: „Ich wollte mich für die Wahnsinnszeit bedanken, für die letzten drei Jahre.“ Offenbar der Beginn einer Abschiedsrede, wie in den Gesichtern der entgeisterten Fans abzulesen war. Dann aber fuhr Maina fort: „Ich habe vor fünf oder sechs Wochen bei einem Bundesligisten unterschrieben, der sich jetzt endlich wieder Bundesligist nennen darf.“
Eine Vertragsverlängerung verpackt in eine dicke Pointe, die für Lacher sorgte und den zweiten Teil einer langen Party einläutete. „Ich hoffe, es wird richtig spät heute. Richtig spät“, rief Mark Uth ins Mikro. Der Stürmer hatte in seinem letzten Spiel vor dem Karriereende mit dem Treffer zum 4:0 für den Endstand gesorgt.