Gaza-Krieg
Israel: Geringe Zahl an Hilfstransporten erreicht Gaza
Seit einigen Tagen kommen erstmals seit Anfang März wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen – am Donnerstag mehr als 100 Lastwagen. Helfern zufolge reicht das aber noch lange nicht aus.
Nach dem Ende der israelischen Blockade jeglicher Güter für den Gazastreifen sind nach Angaben Israels weitere Hilfslieferungen in dem Gebiet eingetroffen. 107 Lastwagen mit Hilfsgütern wie Mehl, weiteren Lebensmitteln, medizinischer Ausrüstung und Medikamenten seien am Donnerstag in den Küstenstreifen gefahren, teilte die zuständige Behörde Cogat am Freitagvormittag mit. Es handelt sich den Angaben nach um humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft.
Seit Anfang März hatte Israel den Zugang sämtlicher Güter zum Gazastreifen blockiert. Offizielles Ziel war es, Druck auf die Hamas auszuüben, indem das Leiden der Zivilbevölkerung erhöht wurde. Seit Montag fließt nun wieder Hilfe. Die bislang angekommenen Mengen reichen Helfern zufolge jedoch bei Weitem nicht aus, um die große Not der Menschen vor Ort zu lindern. Die UN und Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot in dem Küstenstreifen.
Verteilung ist kompliziert
Zudem gibt es Schwierigkeiten bei der Verteilung der Hilfen. „Wegen der Unsicherheit, der Gefahr von Plünderungen, der Verzögerungen bei der Koordinierung von Genehmigungen und der von den israelischen Streitkräften bereitgestellten ungeeigneten Routen, die für die Beförderung von Gütern nicht geeignet sind, bestehen nach wie vor erhebliche Probleme bei der Verladung und Versendung von Waren“, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha mit.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wären täglich rund 500 Lastwagenladungen nötig, um die Versorgung der rund zwei Millionen Palästinenser in dem abgeriegelten Küstengebiet zu garantieren.
dpa