Drohende hohe Defizite in der Kranken- und Pflegeversicherung haben eine neue Debatte über Leistungskürzungen im Gesundheits- und Pflegesystem ausgelöst. „Bei der Pflege sollten wir die Leistungsausweitungen aus jüngerer Zeit überdenken. Brauchen Personen im Pflegegrad 1 wirklich alle einen Entlastungsbetrag von 131 Euro im Monat?“, sagte der Wirtschaftsweise Martin Werding. „Und wer profitiert eigentlich von der 2024 eingeführten Absenkung der Eigenanteile bei stationärer Pflege? Einkommensschwache, die für ihre Pflegekosten bisher Sozialhilfe beantragen mussten, haben jedenfalls nichts davon“, sagte das Mitglied im Wirtschafts-Sachverständigenrat. Ähnlich argumentierte das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW).