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Trivago-Zahlen: Deutsche meiden die USA als Reiseziel
Eine beliebte Touristenattraktion in den USA – auch bei Trivago-Kunden: das Mount Rushmore National Memorial in South Dakota
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Der Hotelvermittler Trivago vermeldet einen zweistelligen prozentualen Rückgang bei USA-Reisen. Grund dafür sind Berichte über Inhaftierungen an den Grenzen
Nach Angaben des Hotelvermittlers Trivago hat das Interesse der Deutschen an Reisen in die USA deutlich abgenommen. „Es ist erkennbar, dass weniger Deutsche in die USA reisen“, sagte Trivago-Chef Johannes Thomas zu Capital. Man beobachte einen Rückgang der Reisen in einem prozentual „zweistelligen Umfang“.
Auch in anderen Staaten wächst demnach die Zurückhaltung bei Buchungen in den USA. „Kanadier reisen weniger in die USA, Mexikaner reisen weniger in die USA“, sagte Thomas. „Die US-Bürger selbst bleiben eher im Land.“ Zudem zeichne sich dort ein Trend zu günstigeren Hotels ab.
Die Zahlen des Reiseportals sind Zeichen einer zunehmenden Unsicherheit, die auf die Einreisepolitik seit dem Antritt der zweiten Regierung von Donald Trump zurückgehen dürfte. In den vergangenen Monaten waren deutsche Staatsbürger in mehreren Fällen bei der Einreise in die USA in Gewahrsam genommen worden. Das Auswärtige Amt hatte deshalb seine Reisehinweise für die Vereinigten Staaten aktualisiert – und darauf hingewiesen, dass auch bei einem gültigen Visum die finale Entscheidung über die Einreise stets bei den Grenzbehörden liegt.
Trivago entwickelt abseits von den USA gut
Für Trivago, auf dessen Plattform die Hotelangebote Hunderter Buchungsseiten verglichen werden, läuft der Rückgang in den USA gegen den allgemeinen Trend. „Im Grundsatz ist die Nachfrage nach Reisen weiterhin sehr, sehr hoch“, sagte Thomas. Im ersten Quartal des Jahres 2025 stieg der Umsatz des Unternehmens um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trivago erwartet nun auch für das Gesamtjahr 2025 ein zweistelliges Umsatzwachstum.
Das Düsseldorfer Unternehmen hatte nach der Pandemie mit großen Problemen und einem Firmenwertverlust zu kämpfen. Nach einem Führungswechsel zeigt sich seit 2024 eine Erholung. „Wir haben unsere Erwartungen deutlich geschlagen und sehen gute Nachfrage“, sagte Thomas.