Nach stern-Recherchen
Mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle zerschlagen – fünf Verdächtige festgenommen
Nach Enthüllungen von stern und RTL: Der Generalbundesanwalt geht gegen eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorgruppierung vor. Hierzu wurden Razzien in drei Bundesländern durchgeführt.
Der Generalbundesanwalt geht gegen eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle namens „Letzte Verteidigungswelle“ vor. Bei einer Großrazzia am frühen Morgen haben mehr als 200 Polizisten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen fünf Jugendliche und junge Erwachsene festgenommen und insgesamt 13 Objekte durchsucht.
Nach stern-Recherchen: Polizei zerschlägt mutmaßlich rechtsextreme „Letzte Verteidigungswelle“
Die fünf schon zuvor festgenommene Kameraden sollen unter anderem Anschläge auf Flüchtlinge und politisch Andersdenkende geplant haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. Einer der mutmaßlichen Rädelsführer ist ein 15-Jähriger aus Brandenburg. Die Hintergründe hatten stern und RTL in einer monatelangen Recherche enthüllt.
Ein Reporterteam deckte die wahren Hintergründe eines Brandanschlags auf eine Kultureinrichtung im brandenburgischen Altdöbern auf. Und Pläne für einen Anschlag auf eine Asylunterkunft in Senftenberg, ebenfalls in Brandenburg. Auf diese mutmaßlichen Taten bezieht sich nun auch die Generalbundesanwaltschaft.
Anfang Januar 2025, so die Bundesanwaltschaft, sollen Lenny M., Devin K. und Claudio S. einen Brandanschlag auf eine bewohnte Asylbewerberunterkunft im brandenburgischen Senftenberg geplant haben. Hierzu beschaffte Devin K. laut den Ermittlern in der Tschechischen Republik zwei Kugelbomben.
Zu einer Ausführung kam es dann nicht. Denn Sondereinsatzkommandos nahmen zwei der nun ins Visier geratenen Mitglieder der Gruppe zuvor fest. Den entscheidenden Hinweis auf den geplanten Anschlag in Senftenberg gab die verdeckte Reporterin des Rechercheteams von stern und RTL. Sie hatte den Kauf zweier Kugelbomben in Tschechien selbst miterlebt.
Die rechtsextreme Gruppierung „Letzte Verteidigungswelle“ ist eine in mehreren Bundesländern aktive Neonazi-Gruppe mit zeitweise rund 60 Mitgliedern, in die sich eine Reporterin von stern und RTL eingeschlichen hatte. Im Februar nahm die Polizei bereits ein mutmaßliches Mitglied der „Letzten Verteidigungswelle“ fest, das einen Anschlag auf eine Asylunterkunft geplant haben soll.
Alle Beiträge zu der Recherche finden Sie hier. Einen Überblick über einige der krassesten Fälle aus der Gruppe finden sie hier:
Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert. Zudem: Mehr in Kürze auf stern.de
DPA
pgo