Trump: „unschuldige Frau“
US-Regierung entschädigt Familie erschossener Kapitol-Stürmerin
20.05.2025, 08:06 Uhr
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Im Januar 2021 stürmen radikale Trump-Anhänger den Kongress und verletzten rund 140 Polizisten. Eine Randaliererin wird dabei von einem Beamten erschossen. Die neue US-Administration legt einen juristischen Streit um ihren Tod nun offenbar mit einer Millionenzahlung an die Angehörigen bei.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will nach Medienberichten fast fünf Millionen US-Dollar (4,4 Millionen Euro) an die Familie einer Frau zahlen, die am 6. Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol erschossen wurde. Das sehe ein Vergleich vor, auf den sich die Regierung und die Familie von Ashli Babbitt geeinigt hätten, berichteten die „Washington Post“ und der Sender CBS News.
Babbitts Familie hatte ursprünglich sogar 30 Millionen Dollar Entschädigung verlangt. Die Frau hatte mit anderen radikalen Trump-Anhängern den Kongress gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden gegen den Republikaner bei der Präsidentschaftswahl formell bestätigt werden sollte.
Die 35-jährige Babbitt versuchte, durch die eingeschlagene Scheibe einer Tür nahe dem Plenarsaal im Repräsentantenhaus zu steigen. Ein Polizist gab daraufhin einen tödlichen Schuss auf sie ab. Trump sprach danach immer wieder über Babbitts Tod und nannte die Luftwaffen-Veteranin eine „unschuldige, wunderbare, unglaubliche Frau“. Die Anhänger des Rechtspopulisten feiern sie bis heute als „Märtyrerin“.
Eine Untersuchung der Kapitolpolizei hatte den Beamten, der den tödlichen Schuss abgab, zuvor entlastet. Sein Handeln auf dem Höhepunkt des Aufruhrs habe „möglicherweise Mitglieder und Mitarbeiter vor schweren Verletzungen und dem möglichen Tod durch eine große Menge von Randalierern bewahrt, die sich ihren Weg in das US-Kapitol und in die Kammer des Repräsentantenhauses bahnten, wo Mitglieder und Mitarbeiter nur wenige Schritte entfernt waren“, hieß es in dem Bericht laut eines Berichts der „Washington Post“.
Trump hatte an seinem ersten Tag im Amt in diesem Januar mehr als 1500 Kapitol-Angreifer per Dekret begnadigt. Sie hatten 2021 den Kongress gestürmt, nachdem Trump seinem Nachfolger Joe Biden Wahlbetrug vorgeworfen hatte. Bei der Gewalt wurden rund 140 Polizisten verletzt und Büros verwüstet, zahlreiche Abgeordnete versteckten sich in Todesangst vor den Schlägern. Fünf Menschen starben bei oder unmittelbar nach den Ausschreitungen.