„Die Berufung ist da“
Trump-Sohn kokettiert mit Kandidatur fürs Weiße Haus
21.05.2025, 13:54 Uhr
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Donald Trump und kein Ende in Sicht? Vermehrt bringt der US-Präsident eine dritte Präsidentschaft ins Spiel – obwohl diese per Verfassung ausgeschlossen ist. Und dann ist da auch noch seine Familie.
Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump liebäugelt mit der Vorstellung, Nachfolger seines Vaters zu werden. Donald Trump Jr. antwortete auf die Frage auf einem Wirtschaftsforum in Katar, ob er die Zügel nach Ausscheiden seines Vaters aus dem Amt in die Hand nehmen wolle: „Die Antwort ist, ich weiß es nicht, vielleicht eines Tages.“ Eine Berufung ins höchste politische Amt stehe im Raum, erklärte er und ergänzte mit Blick auf die Agenda seines Vaters: „Ich werde immer ein aktiver Verfechter dieser Dinge sein.“
Der 47-Jährige ist zu einer festen Größe in Trumps engstem Kreis geworden. So war er das einflussreichste Mitglied der Familie Trump in der Übergangsphase zur Präsidentschaft, als sein Vater sein Kabinett zusammenstellte. Trump, der Loyalität sehr schätzt, verlässt sich bei politischen Ratschlägen seit Langem auf Familienmitglieder. Don Jr., wie der älteste Sohn des Präsidenten genannt wird, hat bereits Kabinettskandidaten verhindert oder gefördert. Im engeren Umkreis von Trump soll Don Jr. etwa Vizepräsident JD Vance unterstützt und die Aufnahme des ehemaligen Außenministers Mike Pompeo ins Kabinett verhindert haben.
„Ich denke, mein Vater hat die Republikanische Partei wirklich verändert, ich denke, sie ist jetzt die America-First-Partei, die MAGA-Partei, wie auch immer man es betrachten will“, sagte Don Jr. in Doha. Zum ersten Mal seien Vertreter der America-First-Ideologie in der ersten Reihe der Partei vertreten.
Donald Trump Jr., der auch Vize-Präsident der Trump Organization ist, sagte in Doha, der Mischkonzern im Besitz seines Vaters würde keine Geschäfte mit staatlichen Einrichtungen machen. Die Trump-Familie hat milliardenschwere Geschäfte am Persischen Golf getätigt, die nach Ansicht oppositioneller Demokraten und anderer Kritiker den Weg für eine unzulässige Beeinflussung des Präsidenten ebnen könnten.
Trump bindet Verwandte ein
Bereits jetzt ist der Trump-Clan auf verschiedene Weise in die US-Politik eingebunden. So bestätigte der US-Senat am Montag die Ernennung von Charles Kushner zum Botschafter in Frankreich. Charles Kushner ist der Vater von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Wegen Steuerhinterziehung verbüßte er 2005 eine zweijährige Gefängnisstrafe. Kimberly Guilfoyle, die Ex-Verlobte von Donald Trump Jr., wurde von Trump zur US-Botschafterin in Griechenland nominiert.
Auch Massad Boulos, der Schwiegervater von US-Präsident Donald Trumps jüngster Tochter Tiffany, hat mehrere Aufgaben. Neben seiner bisherigen Funktion als Präsidentenberater für die arabischen Länder und den Nahen Osten soll er auch als leitender Berater für Afrika tätig sein, wie das US-Außenministerium im April erklärte.
Bereits in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte Trump enge Angehörige in Schlüsselpositionen geholt – darunter Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner als Berater ins Weiße Haus. Sein Schwiegersohn sollte damals den Nahost-Konflikt lösen.