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Reisner's view of the front: "The Ukrainians have walked into an open knife"

Sophie Neumann by Sophie Neumann
20. Mai 2025 14:23:081747743788CESTC
in Nachrichten
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Reisner's view of the front: "The Ukrainians have walked into an open knife"

Die Russen durchbrechen vielerorts die dritte Verteidigungslinie. Ein Gegenangriff der Ukrainer endet als Desaster, weil kein Schritt mehr möglich ist, ohne Aufklärung durch Drohnen.

ntv.de: Herr Reisner, die russisch-ukrainischen Verhandlungen am Freitag in Istanbul haben nichts erreicht, ein Kompromiss ist nicht einmal am Horizont sichtbar. Kanzler Friedrich Merz hatte eine „kleine Chance“ für Frieden gesehen. Die war wohl mikroskopisch klein?

Markus Reisner: Wir betrachten die Dinge immer aus unserer Sozialisierung und aus unserer westlichen Prägung heraus. Wir hoffen auf das Gute, vertrauen auf Ehrlichkeit und denken, Verhandlungen seien der erste Schritt zum Frieden. Die Gegenseite hat aber ihre eigene Prägung. Wir übersehen völlig, dass die russische Seite diese Verhandlungen als Teil einer Strategie ihrer Kriegsführung nutzt. Sie dienen ihr dazu, die politisch-strategische Ebene so ruhigzustellen, damit auf der operativ-taktischen Ebene, also an der Front, weitere Maßnahmen durchgeführt werden können. Zurzeit ordnen sich die Verhandlungen der russischen Seite ihrem militärisch-strategischen Ziel unter. Das ist die Inbesitznahme und Zerstörung der Ukraine.

Hat überhaupt etwas stattgefunden in Istanbul?

Beide Seiten haben sich geeinigt, 1000 Gefangene jeder Seite auszutauschen. Zudem hat der Hauptverhandler der russischen Delegation nochmals die Forderungen an die Ukraine auf den Tisch gelegt: keine Nato-Mitgliedschaft, sondern ein neutraler Status. Allerdings mit der Einschränkung, auch keine potenten eigenen Streitkräfte mehr in der Ukraine zu haben. Ihre Armee, die zwar derzeit ausgedünnt aber technologisch potenter ist als viele andere europäische Streitkräfte, müsste die Ukraine abschaffen. Sie dürfte auch keinerlei Anbindung jeglicher Art zur Nato beibehalten.

Markus Reisner ist Historiker und Rechtswissenschaftler, Oberst des Generalstabs im Österreichischen Bundesheer und Leiter des Institutes für Offiziersgrundausbildung an der Theresianischen Militärakademie. Wissenschaftlich arbeitet er u.a. zum Einsatz von Drohnen in der modernen Kriegsführung. Jeden Montag bewertet er für ntv.de die Lage an der Ukraine-Front.

Markus Reisner ist Historiker und Rechtswissenschaftler, Oberst des Generalstabs im Österreichischen Bundesheer und Leiter des Institutes für Offiziersgrundausbildung an der Theresianischen Militärakademie. Wissenschaftlich arbeitet er u.a. zum Einsatz von Drohnen in der modernen Kriegsführung. Jeden Montag bewertet er für ntv.de die Lage an der Ukraine-Front.

(Foto: privat)

Worauf würde sich das konkret beziehen?

Keine westlichen Waffen kaufen, keine gemeinsamen Übungen mit westlichen Armeen durchführen, keine ausländischen Truppen stationieren. Militärisch müsste sich die Ukraine entblößen. Dazu fordert der Kreml, auf Kriegsreparationen zu verzichten, Russlands Ansprüche auf die Krim und die vier Oblaste Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja anzuerkennen und die ukrainischen Truppen abzuziehen. Die Russen haben den Ukrainern mit Blick darauf ein Ultimatum gestellt: Wenn sie nicht schnell die Souveränität Russlands über die vier Oblaste sowie die Krim anerkennen, wird die nächste Forderung bereits sechs Oblaste umfassen.

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Russland weicht keinen Millimeter ab von seinen Maximalforderungen?

Nein. Aus meiner Sicht ist die wichtigste Erkenntnis aus den Gesprächen in Istanbul: Der Kreml hat keine Angst vor weiteren Sanktionen oder Druck aus Europa. Er lässt sich nicht einschüchtern. Präsident Wladimir Putin nutzt die Gespräche, um bei vorgetäuschter Verhandlungsbereitschaft an der Front voranzuschreiten, damit das Weiße Haus ihn nicht fallen lässt. Aus meiner Sicht hat er auch keinerlei Grund, sich zu beeilen, weil er ein größeres strategisches Ziel vor Augen hat. Neue Berichte besagen sogar, dass er erst im Oktober wieder weiterverhandeln möchte. Also nach der Sommeroffensive, die möglicherweise weitere Ergebnisse zugunsten Russlands bringt.

Sehen Sie bereits Hinweise auf die bevorstehende Sommeroffensive auf dem Schlachtfeld?

Die letzten 14 Tage waren geprägt von einer enormen Zunahme der russischen Angriffe. Man konnte vermuten, dass das der Auftakt zu den Feierlichkeiten des 9. Mai war, aber es hat nach dem 9. Mai nicht nachgelassen. In Zangenbewegungen stoßen die Russen vor und werden vermutlich in den kommenden Wochen weitere Stücke ukrainischen Territoriums herausbrechen. Die Armee stößt immer tiefer durch die dritte Verteidigungslinie der Ukrainer und tritt in die vierte, bereits improvisierte Linie ein. Diese vierte Verteidigungslinie haben die Ukrainer zum Teil neu gebaut, gerade in der Region um Pokrowsk. Mehr und mehr hissen die russischen Soldaten dort in kleineren Ortschaften ihre Flagge. Entweder ist das die Kulmination der Frühjahrsoffensive, oder die Russen bereiten schon die Sommeroffensive vor.

Wie genau ließe die sich vorbereiten?

Jede militärische Offensivhandlung lässt sich in mehrere Phasen unterteilen. Es gibt eine Vorbereitungsphase, die sogenannte shaping phase, in der man den Rahmen schafft für die entscheidenden Kämpfe, also die folgende decisive phase. In diesem zweiten Zeitabschnitt geht es darum, Gelände in Besitz zu nehmen, Ergebnisse zu erzielen, die man in einer dritten Phase, der enduring phase, konsolidiert. Das gewonnene Gelände wird dann gesichert.

Die derzeit laufende Frühjahrsoffensive kann je nach Erfolg dazu dienen, den Rahmen zu schaffen für eine größere Sommeroffensive. Die Truppen können etwa günstige Geländeabschnitte in Besitz nehmen, von denen aus man in der Sommeroffensive vorstoßen kann. Oder es kann darum gehen, gegnerische Kräfte zu binden, um die eigenen Verbände ungestört neu aufzustellen.

Sehen Sie Aktivitäten dieser Art derzeit an der Front?

Im Mittelabschnitt, westlich von Vovtschansk, haben die Ukrainer auf russischem Territorium eine größere Bereitstellung der Russen erkannt. Diese Kräfte haben sie bekämpft. Sie könnten ein Indiz dafür sein, dass die Russen an vielen Stellen Kräfte bereitstellen für einen größeren Angriff, als Teil einer beginnenden Sommeroffensive. Derzeit liefern sich beide Gegner ein Katz-und-Maus-Spiel.

Wie läuft das ab?

Wenn ich freie Reserven habe, wo kann ich die verbergen? Damit der Gegner sie nicht erkennt und sie bereits im Ansatz zerschlägt, bevor ich überhaupt mit ihnen ins Manöver gehen kann. Das ist den Russen offenbar im konkreten Fall nicht gelungen. In den ukrainischen sozialen Netzwerken kursieren einige Videos, die zeigen, wie die Ukrainer eine größere Anzahl von Kampffahrzeugen entdecken, angreifen und auch einige davon zerstören. Was hier sichtbar wird: Die Russen bereiten etwas vor, und es ist abgestimmt mit den Maßnahmen auf der strategisch-politischen Ebene. Die Russen versuchen, durch Verhandlungen Zeit zu gewinnen und machen sich parallel dazu bereit für die Sommeroffensive. Die Ukrainer verzweifeln derweil, weil sie keine Waffen mehr bekommen. In den vergangenen Monaten blieb es bei Ankündigungen, es wurde nichts geliefert. Die Linien sind ausgedünnt und nur der derzeitige Einsatz von Angriffsdrohen auf taktischer Ebene ist noch erfolgreich.

Wenn Sie sagen, es ist kaum möglich, selbst Reserven hinter der Frontlinie vor dem Gegner zu verbergen: Liegt das an dieser großen Menge von Drohnen, die die Frontlinie kontrollieren?

Ich sprach vor kurzem mit einem ukrainischen Soldaten, der hat es bestätigt: Wir haben entlang der Front die sogenannte Nulllinie, die zero line, an der sich beide Kriegsparteien direkt gegenüberstehen. Aber es kommt nicht nur an der Nulllinie zu Kämpfen, sondern auf beiden Seiten erstreckt sich ein Korridor etwa 15 Kilometer tief ins Land -die Todeszone. In diesem Korridor, in dessen Mitte sich die Nulllinie befindet, kann sich keine Seite bewegen. Wenn, dann nur unter massiven Verlusten. Die russische Seite nimmt das in Kauf. Sie nimmt auf menschliche Verluste keine Rücksicht. Die ukrainische Seite versucht, so vorsichtig wie möglich vorzugehen. Nicht zuletzt, weil sie weniger Soldaten hat. Es gibt aber auch hier immer wieder Ausnahmen.

War der Angriff auf Tourezk vor einigen Tagen eine solche Ausnahme?

Ja. Dieser Angriff der hundertsten Mechbrigade nach Tourezk hinein wurde sehr kontrovers diskutiert unter Ukrainern. Viele Militärblogger fragten: „Wer hat das befohlen? Das war verrückt, die sind ins offene Messer gelaufen.“ So war es auch. Die Videos zeigten es und auch die zerstörten Fahrzeuge.

Was ist genau passiert?

Sie müssen sich das folgendermaßen vorstellen: Das Schwergewicht der Angriffe im Donbass liegt auf Pokrowsk. Von dort Richtung Osten bildet die russische Armee eine Zange, in dessen Kern sich Tourezk befindet. Die Ukrainer haben einen Angriff dort hineingeführt, in diesen sich bildenden Kessel. Ich nehme an, um die Flanken zu schützen, damit die Russen sie nicht zur Gänze zudrücken. Vermutlich wollte man auch die Verteidiger dort verstärken oder vielleicht sogar herausholen. Immer wieder zeigen Videos, wie zwei oder drei Fahrzeuge versuchen, Ukrainer zu evakuieren, weil die zu Fuß nicht aus der Gefahrenzone herauskommen würden. Im Fall von Tourezk musste aber klar sein, dass das nicht funktionieren wird.

Der Angriff ist liegengeblieben?

Im Feuer der russischen Drohnen. Ein halbes Dutzend Videos in den russischen sozialen Netzwerken zeigt, wie die ukrainischen Fahrzeuge vorfahren, von Drohnen beschossen werden, stoppen, explodieren, und sich dann einzelne Drohnen jedes Fahrzeug vornehmen. Das heißt, wenn die Ukraine in die Offensive, ins Manöver geht, hat sie genau dieselben Herausforderungen wie die Russen. Das Kräfteverhältnis ist nahezu paritätisch. Die Russen schicken jedoch ihre Truppen täglich in ähnlichen Angriffen in den Tod. Als würden sie aus einem endlosen Reservoir an Soldaten schöpfen.

Also beide Seiten erleiden herbste Verluste beim Angriff, nur den Russen ist es grundsätzlich egal? Und darum schreiten sie voran?

Das ist die Situation. Wenn es einer Seite gelingt, eine Überlegenheit zu entwickeln, zieht die andere Seite bald nach. Viel von diesem Wettbewerb spielt sich in Domänen ab, die wir nicht im Blick haben, zum Beispiel im elektromagnetischen Spektrum. Der Versuch, den Gegner immerzu beim Einsatz seiner Drohnen zu stören. Dann sind die Truppen beider Seiten umgestiegen auf Drohnen, die mittels Glasfaserdrähten gesteuert werden. Die sind absolut störresistent, sämtliche Störmaßnahmen waren damit völlig nichtig. Momentan hat man gegen diese Drohnen darum kaum etwas in der Hand. Sie bräuchten Fliegerabwehr für den Nahbereich, um diese Drohnen vom Himmel zu holen.

So oft wie wir beide in den vergangenen Wochen über Drohnen gesprochen haben, scheinen die auf dem Schlachtfeld eine wirklich zentrale Bedeutung zu haben.

Der Einsatz von Drohnen an der Front ist inzwischen existenziell, denn sie lassen keine Lücken mehr. Diese lückenlose Überwachung macht das Kampfgeschehen so elend. Die großen Bewegungen, so wie wir sie aus dem Zweiten Weltkrieg oder den Kriegen am Golf kennen, diese Manöver mit Panzern, gibt es nicht einmal mehr ansatzweise. Es ist praktisch wieder wie im Ersten Weltkrieg, wenn man versucht, mit kleinen Stoßtrupps Räume zu gewinnen und jedes Bereitstellen oder jedes Sichtbarmachen von größeren Kräften, jedes Manöver wird sofort im Keim erstickt. Mich als Militär lässt das wirklich betroffen zurück. Und viele haben, glaube ich, noch nicht wirklich verstanden, was da gerade passiert. Vor uns spielt sich ein stetes grausames Abschlachten statt, welches sich kaum in Worte fassen lässt.

Mit Markus Reisner sprach Frauke Niemeyer

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