BKA-Präsident zeigt sich zufrieden
Den aktuellen Maßnahmen gingen laut BKA aufwendige Ermittlungen in den beteiligten Staaten voraus. In Deutschland werden die Ermittlungen demnach unter anderem wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Erpressung sowie der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung im Ausland geführt. Laut BKA-Präsident Holger Münch stehe Deutschland im besonderen Fokus von Cyberkriminellen. Mit der Operation hätte sich erneut gezeigt: „Unsere Strategien wirken – auch im vermeintlich anonymen Darknet.“ Angesichts der bestehenden Bedrohungslage wolle und werde das BKA seine Aktivitäten im Bereich der Cyberkriminalität weiter ausbauen.
International koordinierte Maßnahmen
Im Rahmen von international koordinierten Maßnahmen haben Sicherheitsbehörden in dieser Woche weltweit eine ganze Reihe an Erfolgen erzielt: Insgesamt wurden 37 Akteure identifiziert und 20 internationale Haftbefehle erlassen. Etwa 300 Server, darunter 50 in Deutschland, wurden den Tätern entzogen. Zudem konnten Kryptowährungen in Form von Bitcoin im aktuellen Gegenwert von rund 3,5 Millionen Euro sichergestellt werden und rund 650 Domains unschädlich gemacht werden. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt (BKA) arbeiteten bei den Aktionen den Angaben zufolge mit Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Kanada und den USA sowie Europol und Eurojust zusammen.
Maßnahmen bereits in der Vergangenheit
Der ZIT-Leiter, Oberstaatsanwalt Benjamin Krause, betonte, dass die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Cybercrime funktioniere und ständig weiterentwickelt werde. Sie sei jedoch auch alternativlos. „Denn nur mit gemeinsamen Maßnahmen wie der Beschlagnahme krimineller IT-Infrastruktur, der Abschöpfung kriminell erlangter Finanzmittel und internationalen Fahndungsmaßnahmen können die Verantwortlichen von global tätigen Cybercrime-Gruppierungen effektiv verfolgt werden“, sagte Krause laut Mitteilung. Dem Bundeskriminalamt zufolge erzielte die Operation Endgame in der Vergangenheit bereits mehrere Erfolge gegen die „Underground-Economy“. Im Mai 2024 richteten sich die ersten Maßnahmen gegen die personelle, finanzielle und technische Infrastruktur der derzeit sechs einflussreichsten Schadsoftware-Familien. Weitere Maßnahmen erfolgten im September 2024 sowie im April 2025. (Mit Material der dpa.)