Die Erdkruste hat in der letzten Milliarde Jahre gengend Wasserstoff produziert, um den Energiebedarf der Menschheit fr 170.000 Jahre zu decken. Doch eine besondere Herausforderung erschwert die Nutzung dieser emissionsfreien Energiequelle erheblich.
Grne Revolution unter der Erde
Ein internationales Forscherteam hat einen Weg gefunden, natrliche Wasserstoffvorkommen in der Erdkruste aufzuspren – eine Entdeckung, die unsere Energiezukunft grundlegend verndern knnte.
Der unterschtzte Energietrger
Unter der Erdoberflche schlummert genug Energie, um den globalen Bedarf fr Jahrtausende zu decken. Genau das haben Wissenschaftler der Universitten Oxford, Durham und Toronto nun enthllt und im Fachmagazin Nature beschrieben. Im Rahmen ihrer Forschung identifizierten sie die geologischen Bedingungen, unter denen natrliche Wasserstoffvorkommen entstehen – und diese sind berraschenderweise weltweit verbreitet.
Abbauen statt herstellen
Die Entdeckung ist vergleichbar mit der ffnung einer vergessenen Schatzkammer. Die Forscher haben berechnet, dass allein in der letzten Milliarde Jahre die Erdkruste ausreichend Wasserstoff produziert hat, um den Energiebedarf der Menschheit fr mindestens 170.000 Jahre zu decken. Eine kaum vorstellbare Zahl, die das Potenzial dieser sauberen Energiequelle verdeutlicht.
Laut der im Fachjournal Nature verffentlichten Untersuchung wird die weltweite Nachfrage nach Wasserstoff von 90 Millionen Tonnen im Jahr 2022 auf 540 Millionen Tonnen bis 2050 ansteigen. Das Problem: Aktuell stammt der Groteil unseres Wasserstoffs aus fossilen Quellen, deren Produktion etwa 2,4 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verursacht.
Die Suche nach natrlichem Wasserstoff gleicht dabei einem komplexen Puzzle, und es gibt Hindernisse zu berwinden.
Wir haben erfolgreich eine Explorationsstrategie fr Helium entwickelt, und ein hnlicher Grundsatzansatz kann fr Wasserstoff angewandt werden.“
Eine der grten Herausforderungen kommt aus unerwarteter Ecke: der Mikrobiologie. Professorin Barbara Sherwood Lollar von der University of Toronto warnt: „Wir wissen, dass unterirdische Mikroben sich gerne von Wasserstoff ernhren. Es ist wichtig, Umgebungen zu meiden, die diese mit dem Wasserstoff in Kontakt bringen, um wirtschaftlich interessante Ansammlungen zu erhalten.“
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Die Wissenschaftler mssen also nicht nur die richtigen geologischen Formationen finden, sondern auch sicherstellen, dass natrliche Prozesse den Energietrger nicht bereits „konsumiert“ haben.
Das geologische Rezept
Die Entstehung natrlicher Wasserstoffvorkommen basiert auf chemischen Reaktionen zwischen Wasser und eisenreichen Mineralien. Diese finden hauptschlich in Gesteinen statt, die reich an Eisen und Magnesium sind und weltweit in der Erdkruste vorkommen.
Fr die Ansammlung wirtschaftlich nutzbarer Mengen bentigt es zudem undurchlssige Deckschichten, die das Gas am Entweichen hindern. Die Forscher vergleichen diesen komplexen Prozess mit dem Backen eines Souffls: Stimmt nur eine der Zutaten, der Menge, das Timing oder die Temperatur nicht, wird das Ergebnis enttuschen.
Ein neues Kapitel der Energiegewinnung
Die systematische Suche nach natrlichem Wasserstoff knnte somit nicht nur unsere Energieversorgung revolutionieren, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten – eine Win-win-Situation fr Technologie und Umwelt.
Was haltet ihr von dieser mglichen Energiequelle der Zukunft? Seht ihr darin eine realistische Alternative zu fossilen Brennstoffen? Teilt eure Gedanken gerne in den Kommentaren!
- Erdkruste produzierte genug Wasserstoff fr 170.000 Jahre Energiebedarf
- Internationale Forscher entwickelten Methoden zur Auffindung von Vorkommen
- Nachfrage nach Wasserstoff soll bis 2050 auf 540 Millionen Tonnen steigen
- Mikroben knnen Vorkommen dezimieren, da sie Wasserstoff konsumieren
- Die Entstehung bentigt Reaktionen zwischen Wasser und eisenreichen Mineralien
- Undurchlssige Deckschichten mssen das Gas am Entweichen hindern
- Nutzung natrlicher Vorkommen knnte zum Klimaschutz beitragen
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