Ob Sie den Kochlöffel schwingen, im Park oder Garten entspannen oder sich auf einem Campingtrip befinden: Die richtige Musik muss dabei sein. Oder Sie wollen sich mit aktuellen Informationen auf dem Laufenden halten. Mit digitalem Radioempfang über DAB+ haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Sendern. Digitalradios kosten inzwischen nicht mehr die Welt, gute Modelle gibt es auch für kleinere Geldbeutel. Die Geräte müssen nicht unbedingt sein, gute DAB-Radios gibt es schon für deutlich unter 100 Euro. COMPUTER BILD hatte 30 aktuelle DAB-Radios zum kleinen Preis im Test, erklärt ihre Besonderheiten und gibt Tipps für den Kauf.

Die Programmauswahl erfolgt beim Medion P855027 mit Drehknopf und Farb-Display.
Foto: COMPUTER BILD

Handlich, aber trotzdem Klangstark: das TechniSat TechniRadio RDR.
Foto: TechniSat, COMPUTER BILD
Das wichtigste Kriterium beim Test eines Radios ist die Klangqualität. Er macht mehr als 40 Prozent der Gesamtnote aus. Dabei kontrollieren die Testenden genau, wie gut Höhen, Mitten und Tiefen aufeinander abgestimmt sind. Zudem prüfen die Redakteurinnen und Redakteure, ob die Geräte Sprachbeiträge deutlich und Stimmen unverfälscht wiedergeben.
Die Klangqualität mag wohl das wichtigste Kriterium für ein Digitalradio sein. Doch abseits davon müssen die Geräte auch in anderen Bereichen überzeugen, um sich im COMPUTER BILD Test zu beweisen.
- Empfangswege: Wie die Bezeichnung „DAB-Radio“ schon verrät, empfangen die Geräte die Sender über den digitalen Übertragungsstandard DAB+ (Digital Audio Broadcasting). Darüber hinaus funktioniert das bei allen günstigen Radios über UKW. Einige Modelle finden Radiosender über das Internet – sofern das Gerät über WLAN verfügt. Internetradio ist zwar keine Pflicht, Sie finden hier aber noch mehr Stationen.
- Funktionen: Ein gutes Radio verfügt normalerweise auch über einen üppigen Favoritenspeicher, mit dem sich die liebsten Radiosender sichern und schnell ansteuern lassen. Eine USB-Ladebuchse für Mobilgeräte ist ein weiteres Plus, eine Weckfunktion ein netter Bonus.
- Bedienung: Entscheidend für die lang anhaltende Freude an einem Gerät ist neben dem Klang die Bedienung. Lassen sich die Sender schnell finden und abspeichern? Sind handliche Tasten vorhanden? Reagiert das Gerät fix auf Ihre Eingaben? Falls nicht, verlieren Sie schnell den Spaß am Hörfunk.
- Anschlussmöglichkeiten: Wer außer Radiosendern weitere Quellen für die Musikwiedergabe nutzen möchte, benötigt die entsprechenden Anschlüsse. Zum Standardrepertoire gehört hier zumeist ein AUX-Eingang, mit dem sich Handys & Co. per Klinkenkabel verbinden lassen. Manche Geräte bieten einen USB-Slot für Festplatten und Speichersticks. Cinch- und TOSLINK-Anschlüsse für externe Lautsprecher sind – besonders bei günstigeren Radios – eher selten.
- Kabellose Verbindung: Viele preiswerte Geräte bieten Bluetooth-Funk, um die Musik von Streaming-Diensten wie Spotify wiedergeben zu können. Jenseits von Spotify Connect müssen User bei Radios unter 100 Euro auf WLAN-Verbindungsstandards wie AirPlay oder Google Cast in der Regel verzichten.

An der Seite befinden sich eine ausziehbare Antenne (links), die USB-Ladebuchse für Mobilgeräte (Mitte) sowie der USB-C-Netzanschluss (rechts).
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Hörfunk empfangen Sie heutzutage auf drei verschiedene Weisen. Am bekanntesten, ältesten und weitesten verbreitet ist die in Deutschland 1949 eingeführte Ultrakurzwelle (UKW). Mitte der 1990er-Jahre feierte Internetradio seine Premiere und hat seitdem viele Anhänger dazugewonnen. Die Gründe: Internetradio bietet die größte Sendervielfalt mit Programmen aus aller Welt. Außerdem empfangen Sie die Stationen nicht nur über entsprechende Radios, sondern auch mit Smartphones, Computern und smarten Lautsprechern. Dazu benötigen Sie einzig eine Internetverbindung – wie der Name der Übertragungsart schon besagt.
Das „Küken“ der Radiowelt nennt sich Digital Audio Broadcast (DAB, deutsch „digitaler Audio-Rundfunk“). 1999 startete das Digitalradio auch hierzulande mit den ersten Sendern, doch erst mit dem 2011 erfolgten Relaunch unter dem Namen „DAB+“ gelang der Durchbruch. Der Empfang funktioniert einfach über Antenne – eine Internetverbindung ist für die Nutzung des digitalen Rundfunks nicht notwendig, zusätzliche Gebühren fallen nicht an. Seit einiger Zeit spielt die Politik mit dem Gedanken, die UKW-Übertragung in Deutschland einzustellen und nur noch auf DAB+ (und Internetradio) zu setzen. Einige Bundesländer haben bereits Pläne für eine schrittweise Abstellung ab Mitte 2025 aufgestellt. Doch bislang gibt es noch keine bundesweite Entscheidung diesbezüglich (Stand: Februar 2025).

Das gute Farb-Display liefert Infos zu den Radiosendern, Musiktiteln & Co., eine Fernbedienung liegt dem Kenwood CR-ST80DAB bei.
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Das Classic H4 ist kompakt und sieht richtig schick aus.
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Der Test der günstigen Digitalradios zeigt: Ein DAB-Radio mit gutem Klang und Funktionsumfang muss nicht mehr als 100 Euro kosten. Der Testsieger Medion P85027 überzeugt mit einem ordentlichem Sound und einer umfangreichen Ausstattung. Auch der Preis-Tipp TechniSat TechniRadio RDR hat neben dem niedrigen Preis gute Argumente zu bieten.
DAB-Radios: Die wichtigsten Fragen
Was brauche ich, um Digitalradio zu empfangen?
Hinter dem Begriff Digitalradio verbergen sich Modelle, die entweder DAB+, Internetradio oder beides empfangen. Für DAB+ ist lediglich ein entsprechendes Radio nötig. Für Internetradio benötigen Nutzerinnen und Nutzer neben dem Gerät einen Internetanschluss.
Was kostet DAB+?
Wie UKW ist DAB+ komplett kostenlos empfangbar.
Wo kann man DAB+ empfangen?
DAB+ lässt sich in fast ganz Deutschland sowie in großen Teilen Europas empfangen. Je nach Region laufen allerdings unterschiedliche Programme über den digitalen Äther.
Welche Radiosender kann ich mit DAB+ empfangen?
Deutschlandweit lassen sich aktuell bis zu 29 Programme empfangen. Dazu zählen neben öffentlichen Sendern wie dem Deutschlandfunk private wie RTL Radio. Je nach Region kommen weitere Stationen hinzu.
Was ist der Unterschied zwischen DAB und DAB+?
Die Empfangsart DAB+ ist der Nachfolger von DAB und seit 2011 im Einsatz. Der Unterschied liegt in der Datenrate der Codierung. Der Großteil der DAB-Programme nutzt eine Übertragungsrate von 160 kbit/s, um eine gute Audioqualität zu garantieren. Mit der Umstellung auf DAB+ hat sich die nötige Bitrate halbiert. Das hat den Vorteil, dass es mehr Programme in einem Senderensemble gibt. Kurz gesagt: DAB+ hat eine größere Sendervielfalt als DAB.
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