Nicht nur wegen seines Tores zur frühen Führung im DFB-Pokalfinale schwärmen VfB-Granden von Stürmer Nick Woltemade. Hansi Müller sieht in ihm ein „Geschenk des Himmels“, Guido Buchwald einen „kompletten Goalgetter“.
Tief in der Berliner Nacht stand Guido Buchwald, 64, am Ufer der Spree, hielt vor der Event-Location, in der die Pokalfeier des VfB Stuttgart stieg, eine Flasche Bier in der Hand, und erinnerte sich unvermittelt an Japan. Genauer: an das Trainingslager des VfB in Osaka, das er vor knapp einem Jahr als Botschafter des Klubs begleitet hatte. Buchwald, Weltmeister von 1990 und dort zum „Diego“ geadelt, weil er im Finale von Rom Maradona erfolgreich beschattet hatte, konnte in Fernost dem seinerzeit bei Werder Bremen abgestaubten Nick Woltemade, 23, erstmals aus der Nähe bei der Arbeit zusehen. Nun sagte er, dass das, was er da gesehen hatte, ihm nicht bloß gefallen hatte, sondern eine Verheißung gewesen war.