Eintracht Braunschweig erlebte am 34. Spieltag ein Debakel und landete in der Relegation. Viele Zuschauer verließen das Stadion vorzeitig. Möglicherweise muss nun auch der Trainer noch vor den entscheidenden Spielen gegen Saarbrücken gehen.
Eintracht Braunschweig muss nach einem Debakel am letzten Zweitliga-Spieltag in die Relegation. Der Tabellen-16. verlor im eigenen Stadion mit 1:4 (0:4) gegen den 1. FC Nürnberg und geht nun schwer angeschlagen in die beiden Abstiegs-Endspiele gegen den 1. FC Saarbrücken. Am kommenden Freitag muss die Eintracht zunächst beim Drittliga-Dritten antreten. Das Rückspiel findet am 27. Mai in Braunschweig statt.
„Wir haben es zu keinem Zeitpunkt des Spiels gfeschafft, die nötige Aggressivität zu zeigen und den Gegner unter Druck zu setzen. Das hat heute gar nicht funktioniert. Es ist nach so einem Spiel schwer, die Köpfe wieder aufzurichten, aber wir haben am Wochenende jetzt noch die Chance über die Relegation den Klassenerhalt zu schaffen“, sagte Eintracht Sportkoordinator Dennis Kruppke.
Beim Nürnberg-Spiel trafen dreimal Mahir Emreli (10./20./45.+1) sowie Julian Justvan per Freistoß (31.) gegen völlig desolate Gastgeber. Der Ex-Nürnberger Sebastian Polter traf in der 90. Minute nur noch zum 1:4. Die Zuschauer verließen bereits zur Halbzeit in Scharen das Stadion.
„Es war alles angerichtet vor unseren Fans. Wir waren frohen Mutes, hatten eine positive Energie in der Kabine. Und dann kommst du aufs Spielfeld und es funktioniert gar nichts“, sagte Kruppke.
Schernings Zukunft offen
Der direkte Konkurrent Preußen Münster hatte zwar ebenfalls früh zurückgelegen. Aber eine Woche nach dem schwachen 0:3 in Elversberg kamen die Braunschweiger mit dem Druck zu gewinnen auch diesmal nicht klar. Sie wirkten ängstlich, passiv und wie blockiert.
Die 22.917 Zuschauer pfiffen die Eintracht schon früh aus. Trainer Daniel Scherning nahm in der 38. Spielminute einen Dreifachwechsel vor. Doch auch die ungewöhnliche Maßnahme verpuffte. Die Atmosphäre im Stadion wirkte zeitweise gespenstisch.
Der FCN nutzte das zu einem leichtfüßigen und spielerisch dominanten letzten Saisonauftritt. Vor allem das Nürnberger Stürmerduo Emreli und Janis Antiste bekam die Eintracht nie in den Griff. Zwar trafen die Braunschweiger durch Julian Baas (39.) und Paul Jaeckel (55.) noch zweimal den Pfosten. Dennoch blieben die Nürnberger auch in der zweiten Halbzeit das gefährlichere Team.
Ob Scherning die Mannschaft als Trainer in den beiden entscheidenden Spielen betreuen wird, ist offen. „Ich sehe da gar keine Not drin“, sagte Kruppke zu einem möglichen Trainerwechsel. Aber auch: „Es war schon schwere Kost. Wir werden das morgen per Video noch mal aufarbeiten, und alles andere wird sich zeigen.“ Der Braunschweiger Sportdirektor stand für Interviews nicht zur Verfügung.
lwö