Viele Fans haben fest getrauert, als Piaggio die Produktion der legendären Ape zum Jahreswechsel 2024/2025 einstellte. Das legendäre Lastendreirad hatte seit 1947 Italiener und Italien-Fans begeistert, wegen nicht mehr erfüllbarer EU-Umweltauflagen kam das Aus. Das könnte die Chance für den neuen Fiat Tris sein, den die Turiner am 21. Mai vorgestellt haben. Konzept und Design erwecken sofort Erinnerungen an die vielen Ape-Generationen. Nur dass der Fiat Tris mit Elektroantrieb kommt und sich deshalb um verschärfte Abgasvorschriften nicht kümmern muss.
In drei Varianten
Gebaut wird der elektrische Kleintransporter in Marokko, wo Stellantis unter anderem auch die Elektro-Winzlinge Opel Rocks-E, Citroën Ami und Fiat Topolino produziert. Mit kleinen Stromern kennt man sich dort aus. Zunächst soll der Fiat Tris auch in Nordafrika auf den Markt kommen, wo solche Fahrzeug-Konzepte sehr gefragt sind. Laut Fiat ist im Anschluss ebenso eine Vermarktung in Europa angedacht.
Der Tris wird in drei Aufbauvarianten erhältlich sein: als reines Fahrgestell, mit Plattform oder mit Ladepritsche. Je nach Konfiguration lassen sich bis zu 540 Kilogramm Nutzlast und ein Ladevolumen von bis zu drei Kubikmetern unterbringen – trotz einer Gesamtlänge von nur 3,17 Metern. Die Konstruktion erlaubt den Transport einer Euro-Palette und bietet hohe Wendigkeit.
Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 48-Volt-Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 9 kW (12 PS) und einem maximalen Drehmoment von 45 Nm – beides deutlich jenseits einer klassischen Benziner-Ape. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 45 km/h. Die Lithiumbatterie mit 6,9 kWh Kapazität ermöglicht eine Reichweite von bis zu 90 Kilometern und kann an einer Standard-Haushaltssteckdose in unter fünf Stunden vollständig geladen werden.
Im Cockpit alles Nötige
Das Cockpit verfügt über ein digitales 5,7-Zoll-Instrumenten-Display, USB-C- und 12V-Steckdosen sowie zahlreiche Ablagefächer. Serienmäßig sind LED-Leuchten, Sicherheitsgurte nach EU-Norm und Rückfahrwarner an Bord. Der modulare Aufbau eignet sich für verschiedenste Einsatzbereiche, vom Lieferdienst über Wartungsfahrzeuge bis hin zu mobiler Gastronomie. Auch Individualausbauten sind in Kooperation mit Fiat-Partnern möglich. Der Rahmen ist verzinkt; das dürfte für eine gewisse Rostresistenz sorgen.
Einen Preis für den Tris hat Fiat noch nicht genannt, er dürfte sich jedoch deutlich unter 10.000 Euro bewegen. Auch wenn die Bestätigung noch aussteht: Bei einem Marktstart in Europa dürfte das Elektro-Dreirad einige Liebhaber finden. Nicht nur in Italien.