Im Kino treffen derzeit wilde Gesellen aufeinander, die man im wahren Leben eher nicht in einen Raum sperren würde: Englischlehrer und Pinguine etwa, Baumwollpflücker und Vampire, Aliens und Hula-Girls. Nicht zu vergessen: Tom Cruise und das Stunt-Double von Tom Cruise. Auch im Eröffnungsfilm der diesjährigen „Fantasy Filmfest Nights“ kommt es zu einer eher ungewöhnlichen Kombi: „Kung Fu in Rome“ dreht sich um asiatische Kampfkunst und italienische Lebenslust, um eine angriffslustige Chinesin und einen treusorgenden Pastakoch. Der Film des Italieners Gabriele Mainetti kommt im Sommer regulär in die Kinos, hier läuft er als Preview (Donnerstag, 22. Mai, 19 Uhr).

:Das sind die Gewinner des 40. Dok-Fests München
36 000 Zuschauer und Gäste in den Spielstätten, Preise für Filme über Tiere und Dramen in aller Welt: Das 40. Münchner Dokumentarfilmfestival zieht Bilanz. Gelegenheit, Verpasstes nachzuholen, gibt es aber noch.
18 Filme, sieben Städte, vier Tage: Der Frühjahrs-Ableger des beliebten Genrefilm-Festivals ist derzeit auf Deutschland-Tour. Nach Berlin, Frankfurt oder Nürnberg macht es vom 22. bis 25. Mai in München halt – genauer gesagt im City-Kino, wo alle Vorstellungen stattfinden. Im Eröffnungsfilm bekriegen sich die Figuren nach allen Regeln der Kampfkunst, in den Tagen darauf stehen Filme aus den Bereichen Action, Thriller, Horror, Mystery oder Science-Fiction auf dem Programm. Viele Filme stammen aus Ländern, aus denen man hierzulande sonst eher selten etwas im Kino zu sehen bekommt, aus Indonesien, Japan, Norwegen, Nigeria oder Neuseeland etwa.
Aber auch große Stars sind mit ihren neuen Filmen vertreten, unter anderem Anthony Hopkins (im Auto-Horror-Thriller „Locked“ am Freitag, 23. Mai, 18 Uhr) oder Barry Keoghan (im irischen Rachedrama „Bring Them Down“ am Samstag, 24. Mai, 12 Uhr). Wer es etwas härter mag, dürfte an der US-Splatter-Alienschleim-Komödie „Jimmy and Stiggs“ von Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Joe Begos (Donnerstag, 22. Mai, 22 Uhr) oder dem Slasher-Horrorfilm „Clown in a Cornfield“ (Samstag, 24. Mai, 20.15 Uhr) seinen Spaß haben. Letzter läuft bereits eine Woche später regulär in den Kinos an: Auch hier kommt es zu einem Aufeinandertreffen von wilden Gesellen, die sich besser nie begegnet wären. Eine junge Frau zieht mit ihrem Vater in ein US-Provinznest, dort meuchelt ein sadistischer Killerclown die Dorfjugend nieder. In der Folge wird ausgiebig gekreischt – auf der Leinwand und vielleicht auch davor.

Sogar ein waschechter Oscar-Kandidat hat es ins Programm geschafft: Der australische Animationsfilm „Memoir of a Snail“ (Sonntag, 25. Mai, 14.45 Uhr) war dieses Jahr in der Kategorie „Best Animated Feature Film“ nominiert und lief weltweit auf zahlreichen Festivals. Das Publikum erwartet eine Coming-of-Age-Story der etwas morbideren Art: Es geht um eine gebeutelte Außenseiterin, die als Kind von ihrem Zwillingsbruder getrennt wurde und sich als Erwachsene in ihrer immer größer werdenden Schneckensammlung verliert. Regie bei diesem Stop-Motion-Film in Knetoptik führte Adam Elliot, der vor Jahren mit dem Animations-Hit „Mary & Max“ begeisterte.
Fantasy-Filmfest-Fans haben sich bereits ihre Dauerkarten gesichert, sie werden an diesem langen Wochenende von mittags bis spätabends im Kino sitzen – selbstverständlich kann man auch für einzelne Vorstellungen Tickets kaufen. Zum Abschluss gibt es ein Wiedersehen mit den Schauspiel-Schwergewichten John Lithgow und Geoffrey Rush. Der Horrorthriller „The Rule of Jenny Pen“ (Sonntag, 25. Mai, 21.15 Uhr) dreht sich um die titelgebende Handpuppe, die einen Psychokrieg im Pflegeheim auslöst: Wieder so eine Kombi, die man so nicht direkt erwarten würde.
Fantasy Filmfest Nights, Donnerstag, 22., bis Sonntag, 25. Mai, City, Sonnenstr. 12a