Reisende von Deutschland nach Italien sollen künftig im Hochgeschwindigkeitszug ohne Umsteigen von München nach Mailand und Rom fahren können. Die Deutsche Bahn plant entsprechende Verbindungen.
Die Bahn plant neue Schnellverbindungen von Deutschland nach Italien. Die ersten Direktverbindungen soll es ab Dezember 2026 geben. Das teilte die Deutsche Bahn heute mit. Der Hochgeschwindigkeitszug soll ohne Umsteigen von München nach Mailand und Rom fahren. Dazu sollen erstmals italienische Frecciarossa-Züge in Deutschland verkehren.
Die Fahrtzeit zwischen München und Mailand soll rund sechseinhalb Stunden und zwischen München und Rom rund achteinhalb Stunden betragen. Damit würden Reisende gegenüber der aktuellen Fahrtzeit samt Umstiegen auf dem Weg nach Mailand gut 75 Minuten sparen, sagte eine Bahnsprecherin. Nach Rom werde die Fahrt sogar 105 Minuten kürzer. Das liegt unter anderem daran, dass die Frecciarossa-Züge ihr Tempo vor allem auf der Schnellstrecke zwischen Bologna und Rom ausspielen können.
Am Anfang eine Verbindung pro Tag
Mit der für Ende 2032 geplanten Eröffnung des Brenner-Basistunnels werden sich die Fahrtzeiten voraussichtlich um etwa eine weitere Stunde verkürzen. Als weitere Zwischenhalte zwischen München und Mailand sind Bozen, Trento, Rovereto, Verona und Brescia geplant. Auf der Verbindung zwischen München und Rom sind Stopps in Innsbruck, Bozen, Trento, Rovereto, Verona, Bologna und Florenz vorgesehen.
Zunächst soll es je eine Verbindung pro Tag geben. Am Ende sollen täglich fünf Hin- und Rückfahrten angeboten werden. Auch weitere Ziele sind bereits in Planung. So soll es ab Dezember 2028 Fahrten zwischen Mailand und Berlin sowie Neapel und Berlin geben.
Idee: Bahn statt Flugzeug
„Wir sehen, dass die Menschen immer häufiger auch grenzüberschreitend umweltfreundlich auf der Schiene unterwegs sein wollen. Unser gemeinsames Projekt wird dem boomenden internationalen Fernverkehr weiteren Schub geben“, sagte der DB-Vorstand für Personenfernverkehr, Michael Peterson. Die österreichische Vorständin vom ÖBB Personenverkehr, Sabine Stock, lobt die ökologischen Vorteile: „Gerade im sensiblen Alpenraum ist jeder Fahrgast, der sich für den Zug statt fürs Auto oder Flugzeug entscheidet, ein Gewinn für Umwelt und Klima.“
Der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) ergänzte: „Italien, Österreich und Bayern sind europäische Feelgood-Länder – attraktiv, bodenständig, erfolgreich. Es ist ausgesprochen sinnvoll und stimmig, sie mit weiteren Feelgood-Zügen zu verbinden: direkt, schnell, elegant.“
Züge werden technisch angepasst
Die 200 Meter langen Züge verfügen über acht Wagen und 462 Sitzplätze in vier Komfortkategorien. Sie werden aktuell durch die Hersteller Hitachi und Alstom für den Betrieb in Deutschland und Österreich technisch angepasst. Danach folgen Test- und Zulassungsfahrten in allen drei Ländern.
Die neue Verbindung der DB in Kooperation mit der italienischen Trenitalia und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist eines von zehn Pilotprojekten zur Förderung grenzüberschreitender Bahnverbindungen, die von der Europäischen Kommission unterstützt werden.