Schon der erste Teil einer fünfzig Jahre lang vergrabenen Sammlung von 15.000 Münzen, deren Versicherungswert hundert Millionen Dollar übersteigt, hat mit einem Auktionserlös von mehr als 6,3 Millionen Schweizer Franken ihren Schätzwert mehr als verdoppelt. Den Anfang der über drei Jahre gestaffelten Serie von Versteigerung aus dem Nachlass eines Sammlers, dessen Anonymität mit dem Beinamen „The Traveller“ geschützt wird, machten 220 britische Goldmünzen, ein Bruchtteil der gesamten Kollektion.
In diesem Nobelhotel stieg auch der „Reisende“ ab
Das Schweizer Auktionhaus Ars Numismatica hat die Versteigerung im Zürcher Nobelhotel Bau au Lac abgehalten. Dort pflegte der Reisende abzusteigen, wenn er sich in den Dreißigerjahren im Zuge seiner vielen Expeditionen auf der Suche nach frischem Material in der Stadt aufhielt. Im Zweiten Weltkrieg hatte er den größten Teil seines Bestandes in einem Feld seines Anwesens in dem europäischen Land vergraben, in dem er sich mit seiner Familie niedergelassen hatte. Er starb kurz nach dem Einmarsch Hitlers. Nur seine Frau kannte das Geheimnis, das sie ein halbes Jahrhundert lang hütete.
Den höchsten Preis erzielte mit 800.000 Franken die seltene Probeprägung einer auf 1839 datierten Fünf-Pfund-Münze des Medaillisten William Wyon mit dem Profil Königin Viktorias auf der Vorderseite und einer allegorische Darstellung der jungen Herrscherin als Wahrheit und Reinheit symbolisierende Figur der Una mit dem Löwen. Der Reisende hat die mit einem Schätzpreis von 250.000 Franken vorab ausgezeichnete Münze 1936 für vierzehn Pfund erworben, was einem heutigen Wert von rund 1300 Pfund entspricht.