Es klingt wie eine jener Warnungen, die in Schuldendebatten oft zu hören sind: „Wir stellen Schecks aus, die wir nicht einlösen können, und unsere Kinder werden den Preis zahlen.“ Das sagte der Republikaner Chip Roy am Freitag vor dem US-Kongress, als dieser über ein Gesetz abstimmte, das vor allem Steuern senken sollte. Doch seine Worte hatten an diesem Freitag plötzlich neues Gewicht bekommen: Denn die USA gelten seitdem offiziell als weniger kreditwürdig.
Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonität der USA am Freitag von der Bestbewertung AAA auf die zweite AA1 herabgestuft. Die USA habe steigende Schulden, und ihre finanzielle Lage werde sich voraussichtlich weiter verschlechtern, begründete Moody’s die Entscheidung. Über Jahre hinweg hätten Regierungen beider Lager, sowohl unter Biden als auch unter Trump, keine effektiven Maßnahmen ergriffen, um den Schuldenanstieg zu bremsen. „Das ist im Grunde ein weiterer Beweis dafür, dass die USA zu hoch verschuldet sind“, sagt Darrell Duffie, Finanzprofessor an der Stanford University. Schon jetzt sind die USA mit 37 Billionen Euro Schulden das höchst verschuldete Land der Welt, zumindest absolut gesehen. Jeden Monat muss der US-Haushalt 85 Milliarden US-Dollar an Zinsen zahlen. Und unter Trump dürfte sich der Anstieg der US-Staatsverschuldung nochmals beschleunigen, plant er doch weitreichende Steuererleichterungen wie das vorerst abgelehnte Haushaltsgesetz.