Die Welt ist verrückt geworden, da sorgt manch einer lieber mit einem atomsicheren Bunker im Eigenheim vor. Ist das paranoid oder vernünftig? Ein Baustellenbesuch
Christian Klaus zeigt mit dem Finger auf eine Blümchenwiese: „Wenn da hinten über dem Hügel eine Atombombe explodiert, sind wir hier unten geschützt.“ Ein ganz normaler Satz hier in der bayerischen Provinz, eine gute Autostunde von München entfernt. Klaus, Dreitagebart, freundliches Lächeln, in einer der vielen Taschen seiner Heimwerkerhose natürlich ein Zollstock, steht inmitten einer Eigenheimidylle. Oder in dem, was dazu werden soll.
Die Frühlingssonne leuchtet die Baugrube aus, die Wände des Kellers stehen bereits. Ungewöhnlich starke Wände sind es, 45 Zentimeter dicker Stahlfaserbeton. Ungewöhnlich tief liegt auch der Kellerboden, fast acht Meter unter der Erdoberfläche.