Knnten Supercomputer bald in den Weltraum umziehen? China hat die ersten zwlf Satelliten seiner „Three-Body Computing Constellation“ ins All befrdert, die mit KI-Chips und Laser-Kommunikation ausgestattet sind. Es gibt Vorteile gegenber herkmmlichen Datenzentren – aber auch beachtliche Hrden.
Chinas Netzwerk zur Datenverarbeitung im Erdorbit
Das chinesische Unternehmen ADA Space hat in Kooperation mit dem Zhijiang Laboratory und der Neijang Hightech Zone die ersten zwlf Satelliten eines umfassenden Orbitalnetzes in die Erdumlaufbahn transportiert. Diese Satelliten sind die ersten Komponenten des „Star Compute“-Programms und stellen den Beginn der geplanten „Three-Body Computing Constellation“ dar, die perspektivisch 2800 Satelliten umfassen soll.
Die technischen Spezifikationen jedes einzelnen Satelliten beinhalten ein KI-Modell mit acht Milliarden Parametern bei einer Rechenkapazitt von 744 Teraflops (Floating Point Operations Per Second). In der Gesamtheit erreichen die zwlf Satelliten eine kombinierte Rechenleistung von fnf Petaflops.
Zum Vergleich: Der leistungsstrkste deutsche Supercomputer „Hawk“ am Hchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) verfgt ber eine Kapazitt von 26 Petaflops. Obwohl die Satellitenflotte damit gegenwrtig nicht mit den leistungsfhigsten terrestrischen Rechenzentren konkurrieren kann, bietet sie spezifische Vorteile fr bestimmte Anwendungsfelder.
Effizienzpotenziale der orbitalen Datenverarbeitung
Die konventionelle Methode der Satellitendatenverarbeitung weist zunehmende Limitierungen auf. Nach aktuellen Schtzungen erreichen weniger als zehn Prozent der von Satelliten gesammelten Daten die Erdoberflche, bedingt durch begrenzte bertragungsbandbreiten und die limitierte Verfgbarkeit von Bodenstationen.
Das neue Satellitennetzwerk nutzt Laserkommunikation mit Datenraten von bis zu 100 Gigabit pro Sekunde und verfgt ber eine gemeinsame Speicherkapazitt von 30 Terabyte. Durch die Datenverarbeitung direkt im Orbit knnen die Satelliten bereits analysierte und damit substanziell reduzierte Datenstze zur Erde bermitteln.
Ressourceneffizienz als weiterer Aspekt
Laut Informationen der South China Morning Post knnten konventionelle Rechenzentren bis 2026 jhrlich mehr als 1000 Terawattstunden Elektrizitt konsumieren – ein Wert, der etwa dem gesamten Stromverbrauch Japans entspricht. Allein Google bentigte im Jahr 2022 rund 19,7 Milliarden Liter Wasser fr Khlzwecke seiner Datenzentren.
Jonathan McDowell von der Harvard-Universitt weist darauf hin, dass orbitale Rechenzentren Solarenergie direkt nutzen und Wrmeenergie ins Weltall abfhren knnen, was potenziell den Energiebedarf und die Umweltauswirkungen verringert.
Ungeachtet der Vorteile stehen Weltraum-Rechenzentren zudem vor erheblichen Herausforderungen. Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Hardware im Orbit sind mit extremem Aufwand verbunden oder praktisch nicht realisierbar. Die Strahlenexposition kann zu technischen Strungen fhren. Zudem ist die Betriebsdauer von Satelliten begrenzt, was regelmige Ersatzmissionen erforderlich macht.
Was haltet ihr von dieser Entwicklung? Seht ihr in der Verlagerung von Rechenzentren ins All die Zukunft der Datenverarbeitung oder berwiegen die Nachteile? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren.
- Chinesisches Unternehmen ADA Space bringt erste zwlf Satelliten ins All
- Satelliten bilden Beginn der ‚Three-Body Computing Constellation‘
- Jeder Satellit verfgt ber KI-Modell mit acht Milliarden Parametern
- Die Gesamtrechenleistung der zwlf Satelliten betrgt fnf Petaflops
- Daten werden direkt im Orbit verarbeitet und reduziert zur Erde gesendet
- Orbitale Rechenzentren knnen Solarenergie nutzen und Wrme ins All abgeben
- Wartung und Reparaturen im Orbit sind nur sehr schwer durchfhrbar
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