Um die Vanlife-Community in den USA adäquat bedienen zu können, hatte Ford den neuen Transit mit Allradantrieb Ende 2022 in drei Varianten zum Selbstausbau eingeführt. Angetrieben wird dieser US-Transit von einem 3,5-Liter V6 Ecoboost-Benziner mit 314 PS und 542 Newtonmeter Drehmoment. Kombiniert ist der kräftige Motor mit einer Zehngang-Automatik und Allradantrieb.
Reifen-Lösung missfällt Kunden
Für den Geländeeinsatz wurde der Van um 89 Millimeter höhergelegt, hat eine um 70 Millimeter verbreiterte Spur und Geländereifen in der Größe 30,5 Zoll (245/75er-Reifen) auf 16 Zoll Leichtmetallrädern bekommen. Genau letztere führten allerdings bald nach Markteinführung zu Problemen. Wenn Kunden die volle Nutzlast des Transit ausgenutzt haben, neigten die montierten Reifen beim starken Bremsen oder großen Lenkeinschlägen dazu, in den Radhäusern zu schleifen.
Ford reagierte im März 2024 mit einem Rückruf und löste das Problem, indem man einfach kleinere Reifen montierte. Von 30,5 ging es auf 28,5 Zoll (235/65er-Reifen) zurück. Die Freigängigkeit war so unter allen Umständen gewährleistet, das Problem vollumfänglich gelöst. Ford hat die Rechnung allerdings ohne seine Kunden gemacht. Mit den kleineren Reifen reduzierte sich auch die Bodenfreiheit sowie Böschungs- und Rampenwinkel des Transit Trail. Unter dem Strich verlor das Offroad-Modell einen Teil seiner Geländetauglichkeit – genau der Aspekt, warum Kunden den Transit Trail eigentlich gekauft haben.
Klage gegen Ford eingereicht
In einer Anfang Mai 2025 vor dem Distriktgericht in Delaware angestrengten Sammelklage fordern die Transit Trail-Käufer von Ford eine andere technische Lösung des Problems, beispielsweise durch andere Fahrwerkskomponenten. Ob die allerdings kommt, ist ungewiss, denn Ford hat zum Jahresanfang 2025 die Produktion der Modellvariante Transit Trail eingestellt. Wie die Richter letztlich entscheiden, ist bislang ungewiss.