20 Jahre lang begeisterte er seine Fans nicht nur durch seine vielen Tore, sondern vor allem mit seinen spektakulären Flugeinlagen. Tobias Reichmann (36) zauberte seine Treffer oft dank seiner exzellenten Sprungkraft ins Tor. Doch jetzt ist Schluss, noch vor Saison-Ende beendet der Rechtsaußen seine tolle Karriere.
Seit der Winterpause stand der Ex-Nationalspieler aus familiären Gründen den Füchsen Berlin bereits nicht mehr zur Verfügung, nun beendet Reichmann seine Laufbahn vorzeitig.
Er kann es selbst kaum fassen: Spektakulärer Blackout von Handball-Weltmeister
Reichmann bei „handballworld“: „Ja, das stimmt, ich habe aus privaten Gründen nicht mehr spielen können. Meine Frau ist erkrankt und ich habe viele Dinge zu Hause übernommen. Deswegen musste ich auch zurück nach Guxhagen (Nähe von Melsungen d. Red.). Die Familie steht über allem.“
Über Stationen Kiel, Wetzlar, Kielce, Melsungen, Emsdetten und Rhein-Neckar Löwen landete Reichmann bei den Füchsen. Für Geschäftsführer Bob Hanning (57) war es wie die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Denn Reichmann ist in Berlin geboren, lebte mit seiner Familie in Brandenburg, aber spielte nie Handball in Berlin.
Reichmann: „Ich bin den Füchsen, insbesondere Bob, Jaron Siewert und Stefan Kretzschmar, sehr dankbar, dass sie mir die Chance gegeben haben, noch einmal in meiner Geburtsstadt zu spielen. Das war zum Abschluss definitiv ein Highlight, auch wenn ich mir das Ende anders vorgestellt hätte. Dennoch überwiegt die Freude, noch einmal bei einem Topklub gespielt zu haben. Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Berlin, es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht.“
Handball: Tobias Reichmann hört auf und will Trainer werden
Und Reichmann hat schon eine Idee, was er jetzt machen will: „Die aktive Zeit ist vorbei, aber es gibt ja noch ein Leben danach. In diesem möchte ich gerne weiterhin etwas im Handball machen, vielleicht im Jugendbereich als Trainer.“
Hanning ergänzt: „Seitdem Tobi bei der Nationalmannschaft gespielt hat, war es unser Bestreben, ihn einmal nach Berlin zu holen. Der Wunsch ist erfüllt, leider nicht ganz vollendet. Tobi hat sich genau so präsentiert, wie wir es alle erwartet haben: als vorbildlicher Sportler und Führungsspieler. Leider hat er die Saison aus verständlichen Gründen nicht mit uns zu Ende spielen können, trotzdem wird er immer Bestandteil dieses Klubs sein.“
Auch Vorstand Sport Stefan Kretzschmar (52) wird Reichmann vermissen: „Tobi war seit seiner Ankunft in Berlin ein tadelloser Teamkamerad, der wirklich wichtig für die Chemie in der Mannschaft war. Abgesehen davon ist Tobi natürlich nicht nur wegen seiner Erfahrung ein toller Handballer und dazu noch ein toller Charakter.“