Medienberichte
Israelische Spezialkräfte töten Terrorkommandeur – getarnt als Frauen
Israel hat die Militäroffensive „Gideons Streitwagen“ im Gazastreifen ausgeweitet. Zudem führten getarnte Spezialkräfte eine Operation aus, um einen Terrorkommandeur auszuschalten.
Am frühen Montagmorgen haben israelische Spezialkräfte einen Militärkommandeur der Al-Nasser-Brigaden, Ahmad Sarhan, getötet. Der Einsatz fand in der Stadt Khan Junis statt, die im Süden des Gazastreifens liegt. Nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Medien tarnten sich die Spezialkräfte als Frauen, zum Teil sollen sie verschleiert gewesen sein.
Demnach sei ein als Flüchtlingsfahrzeug getarnter Bus vor dem Haus des Kommandeurs vorgefahren. Mehrere Männer seien als Frauen verkleidet aus dem Fahrzeug gestürmt, zum Teil verschleiert. Sie seien in das Haus von Sarhan eingedrungen und hätten ihn erschossen. Seine Familie soll laut Medienberichten verhaftet worden sein.
Luftwaffe unterstützt Einsatz mit massiven Bombardements
Insgesamt habe die Aktion rund 20 Minuten gedauert, heißt es, Zeugen berichteten von Schüssen, die gefallen seien. Begleitet wurde der Einsatz von intensiven Bombardements der israelischen Luftwaffe, um den Rückzug der Spezialkräfte abzusichern. Auch Panzer und Helikopter seien im Einsatz gewesen. Durch den Beschuss starben nach palästinensischen Angaben 17 Menschen.
Bilder in sozialen Medien zeigen eine größere Box, die von außen so aussieht, als wären Matratzen und Decken zusammengeschnürt – so wie es zahllose Flüchtlinge im Gazastreifen machen, um ihre Habseligkeiten zu transportieren. Die Box sei Bestandteil der Tarnung der Spezialkräfte gewesen. Medien spekulieren darüber, dass sie vielleicht dem Transport der Waffen diente. Zudem wurden Patronenhülsen, Rauchgranaten und Frauenkleidung am Einsatzort gefunden.
Al-Nasser-Brigaden in Gaza bestätigen Tod ihres Kommandeurs
Die Al-Nasser-Brigaden bestätigten wenige Stunden später den Tod ihres Kommandeurs. Die Brigaden sind der militante Arm des Volkswiderstandskomitees, die drittgrößte Terrororganisation im Gazastreifen. Sie wurde im Jahr 2000 gegründet und operiert häufig unter dem Kommando der Hamas. Auch am Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 war sie beteiligt, bei dem 1200 Israelis getötet und 250 verschleppt wurden.
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Unterdessen hat die israelische Armee die Militäroperation „Gideons Streitwagen“ im Gazastreifen ausgeweitet. In den vergangenen Tagen bombardierte sie laut eigenen Angaben über 800 Ziele der Hamas. Seit Samstag sind verstärkt Bodentruppen im Einsatz. Allein seit vergangener Nacht seien mehr als 60 Menschen getötet worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar, gleiches gilt für die Informationen der israelischen Streitkräfte IDF.
Währenddessen laufen die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über den Austausch der verbleibenden Geiseln in Katar weiter, stecken aber im Moment fest.