Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnet Russland als die auf absehbare Zeit größte Bedrohung für den Frieden in Europa. „Abschreckung und Verteidigung sind Deutschlands Top-Prioritäten“, sagt der SPD-Politiker in der litauischen Hauptstadt Vilnius beim Appell zur Aufstellung der in dem Land stationierten Panzerbrigade 45 weiter. Sie trägt den Beinamen „Litauen“. „Wir können und werden nicht wegschauen. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit, ohne Sicherheit gibt es keine Souveränität“, so Pistorius. Deswegen gelte es, vorbereitet zu sein und dies auch zu demonstrieren. „Die kommenden Monate und Jahre werden Abstimmung, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen erfordern. Aber vor allem werden Vertrauen und Einigkeit nötig sein“, sagt Pistorius. Und: „Es kann und darf keinen Zweifel geben, dass wir unsere Verpflichtungen erfüllen werden.“
+++ 20:20 Russland und Ukraine tauschen Listen mit Kriegsgefangenen aus +++
Russland und die Ukraine haben einander Listen mit jeweils 1000 Kriegsgefangenen übermittelt und bereiten damit einen großen Gefangenenaustausch vor. Die Ukraine habe ihre Namensliste vorgelegt, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst mit. Das russische Präsidialamt bestätigt den Erhalt der Liste mit ukrainischen Gefangenen, deren Freilassung die Führung in Kiew fordert. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete zuvor, dass die russische Führung ihre Liste mit Kriegsgefangenen an das Nachbarland übermittelt habe. Der Austausch war Anfang des Monats in Istanbul im Rahmen der ersten direkten Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine seit mehr als drei Jahren vereinbart worden. Der genaue Termin und das Format des Austauschs müssen noch festgelegt werden.
+++ 19:40 Finnland beobachtet Aufbau russischer Militärinfrastruktur an der Grenze „genau“ +++
Die Behörden in Finnland sind derzeit mit der Beobachtung des Aufbaus von Militärinfrastruktur an der Ostgrenze durch Russland befasst. Gemeinsam mit seinen Verbündeten „beobachtet und bewertet Finnland die Aktivitäten und Absichten Russlands genau“, schreibt Verteidigungsminister Antti Häkkänen in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP. Zuvor hatten die finnische Armee und internationale Medien über die Vorgänge auf der russischen Seite der Grenze berichtet. Moskaus Bemühungen, „seine Streitkräfte zu stärken, waren keine Überraschung für Finnland“, betont der Minister. „Wir haben hervorragende Fähigkeiten, russische Operationen zu beobachten“, so Häkkänen. Als Nato-Mitglied habe sein Land „eine starke Sicherheitsposition“.
+++ 19:02 Merz für Rutte-Vorschlag von fünf Prozent Wehrausgaben +++
Kanzler Friedrich Merz hält die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent bis 2032 für erreichbar – von denen allerdings 1,5 Prozent für militärisch notwendige Infrastruktur ausgegeben werden sollen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte habe 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung an Verteidigungsausgaben und zusätzliche 1,5 Prozent für Infrastruktur vorgeschlagen, sagt er in Vilnius. „Das sind zwei Zahlen, denen wir uns aus der Sicht der Bundesregierung nähern könnten“, betont der CDU-Vorsitzende mit Blick auf den Nato-Gipfel Ende Juni. „Sie erscheinen uns vernünftig. Sie erscheinen uns auch erreichbar, jedenfalls in der vorgegebenen Zeitspanne bis zum Jahr 2032.“
+++ 18:23 Putin kündigt Pufferzone „entlang der Grenze“ an +++
Kremlchef Wladimir Putin kündigt nach seinem Besuch in der monatelang teils von ukrainischen Truppen kontrollierten Region Kursk die Schaffung einer Pufferzone „entlang der Grenze“ an. Die Entscheidung über die Sicherheitszone sei getroffen worden, sagt Putin bei einer Regierungssitzung per Videoschalte. Wo genau die Zone verläuft, wie lang sie sein und wie tief in die Ukraine sie reichen soll, sagt er nicht. „Unsere Streitkräfte sind dabei, diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, die Arbeit ist im Gange“, sagt er.
+++ 17:47 Merz begründet Litauen-Mission mit deutscher Geschichte +++
Bundeskanzler Friedrich Merz begründet die Entsendung von 5000 deutschen Soldaten an die Nato-Ostflanke nach Litauen mit der deutschen Geschichte. „In den Jahren des Kalten Krieges konnte sich Deutschland darauf verlassen, dass unsere Verbündeten in jeder Notlage an unserer Seite stehen“, sagt er bei der Aufstellung der Panzerbrigade 45, die als erster Verband in der Geschichte der Bundeswehr fest im Ausland stationiert wird. „Heute sind wir es, die in der Pflicht sind.“
+++ 17:09 Litauen will Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent steigern – und das rasch +++
Litauen will seine Ausgaben für Verteidigung auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda kündigt an, dieses Ziel solle bereits im kommenden Jahr erreicht werden. Er betont, dass sein Land bereits im kommenden Jahr fünf Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben wird.
+++ 16:47 General a.D.: Trump zeigt eine „erschütternde Blindheit“ +++
Der frühere Brigadegeneral der Bundeswehr, Klaus Wittmann, ist sich sicher: Putin unterschätzt Europa. Dennoch sei es elementar, auch Donald Trump „bei der Stange“ zu halten und ihn als Unterstützer der Ukraine an der Seite zu haben. Umschmeicheln müsse man den sprunghaften US-Präsidenten dafür aber nicht.
+++ 16:24 Kreml: 485 Drohnen abgefangen – viele um Moskau herum +++
Mit Hunderten Kampfdrohnen hält die Ukraine die russische Hauptstadt Moskau und deren Umland in Atem und stört den Flugverkehr. In 36 Stunden von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen seien 485 feindliche Drohnen abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Besonders viele Abschüsse gab es demnach über der Region Moskau und südlich angrenzenden Gebieten. Die Militärzahlen waren im Detail nicht überprüfbar, deuten aber auf fast pausenlose ukrainische Angriffe hin. Angesichts der Menge eingesetzter Flugobjekte waren die gemeldeten Schäden am Boden aber gering.
+++ 15:55 Russland besorgt über Golden-Dome-Pläne +++
Russland zeigt sich wegen des von US-Präsident Donald Trump geplanten Raketenabwehr-Systems Golden Dome beunruhigt. Der Aufbau des Schutzschilds zum Schutz der USA sei Anlass zu ernster Besorgnis, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag. Es sei aber kein Grund zur Panik, zitierte die Nachrichtenagentur TASS den Politiker. Am Mittwoch hatte die russische Regierung erklärt, die Pläne könnten zur Wiederaufnahme der bilateralen Verhandlungen über die Kontrolle nuklearer Waffen führen.
+++ 15:29 Merz: Jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat zur Aufstellung der Panzerbrigade 45 in Litauen entschlossene Schritte Deutschlands zur militärischen Verteidigung im Bündnis zugesichert. „Wer einen Verbündeten bedroht, muss wissen, dass das gesamte Bündnis gemeinsam jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen wird“, sagte Merz bei der Aufstellung der Panzerbrigade, die den Beinamen „Litauen“ trägt und als erster Verband in der Geschichte der Bundeswehr fest im Ausland stationiert wird. Merz sprach auch vom Beginn einer „neuen Ära“ für die Bundeswehr. Er bekräftigte, dass er die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee machen will. „Das ist dem bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten Land Europas angemessen“, sagte er.
+++ 15:00 Putin macht Generaloberst mit Expansionsfantasien zum Oberbefehlshaber der Bodentruppen +++
Der neue Oberbefehlshaber der russischen Bodentruppen heißt Andrei Mordwitschew. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, folgt er auf Oleg Saljukow, der von Präsident Wladimir Putin zum stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrats ernannt wurde. Der 1976 geborene Mordwitschew, ein Generaloberst, hatte in den vergangenen Jahren mehrere führende Funktionen der russischen Invasionstruppen in der Ukraine innegehabt. 2023 strahlte das russische Staatsfernsehen ein Interview mit Mordwitschew aus, das nahelegt, dass es russische Angriffspläne auf weitere europäische Staaten gibt. Auf die Frage nach der Dauer des Krieges in der Ukraine antwortete Mordwitschew, er habe Verständnis dafür, dass Russland Osteuropa angreifen müsse. „Wenn wir über Osteuropa sprechen, das wir angreifen müssen, wird es immer länger dauern“, so Mordwitschew. Auf die Frage des Journalisten, ob die Ukraine „nur eine Zwischenstufe“ sei, antwortete der damalige Generalleutnant, dass die Ukraine nur ein Sprungbrett für weitere Angriffe sei.
+++ 14:30 Ex-Kanzler Schröder findet Nord Stream 2 immer noch richtig +++
Ex-Kanzler Gerhard Schröder steht nach wie vor zur Ostseeleitung Nord Stream 2 für russisches Erdgas. Der 81-jährige SPD-Politiker schreibt in einem Brief an den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern, dass Deutschlands Industrie sichere und günstige Energie brauche, um weltmarktfähig zu sein. Da die Erneuerbaren noch immer nicht zuverlässig rund um die Uhr und zu jeder Jahreszeit verfügbar seien und Strom nicht in Atommeilern produziert werden solle, „bin ich für Erdgas und eine Pipeline ist umweltfreundlicher als ein mit Schweröl angetriebener Tanker, der uns LNG-Gas bringt“, schreibt Schröder.
+++ 14:03 Insider: Trump sagte Europäern, Putin sei nicht bereit für Frieden +++
US-Präsident Donald Trump hat europäischen Staats- und Regierungschefs am Montag in einem Telefonat mitgeteilt, dass der russische Präsident Wladimir Putin nicht bereit ist, den Krieg zu beenden. Das berichten drei mit dem Gespräch vertraute Personen. Die Aussage entspricht dem, was europäische Staats- und Regierungschefs seit langem angenommen hatten – aber es war das erste Mal, dass sie es von Trump hörten. Es widerspricht auch dem, was Trump oft öffentlich gesagt hat: dass er glaube, Putin wolle aufrichtig Frieden. Das Weiße Haus lehnt eine Stellungnahme ab.
+++ 13:41 Kreml: An vereinbartem Gefangenenaustausch wird gearbeitet +++
An dem vereinbarten Austausch von jeweils 1000 Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine wird nach Angaben des Kreml gearbeitet. Beide Seiten wollten, dass der Austausch so schnell wie möglich abgeschlossen werde. Russland und die Ukraine hatten sich auf das Vorhaben vergangene Woche in Istanbul bei ihren ersten direkten Gesprächen seit Frühjahr 2022 verständigt.
+++ 13:24 EU-Parlament billigt hohe Zölle auf russischen Dünger +++
Das Europäische Parlament billigt die Einführung hoher Zölle auf Düngemittel und bestimmte Agrarerzeugnisse aus Russland und Belarus. Die Abgeordneten stimmen mehrheitlich für die Verhängung von Prohibitivzöllen auf bestimmte stickstoffhaltige Düngemittel. Sie treten voraussichtlich am 1. Juli in Kraft und werden innerhalb von drei Jahren von 6,5 Prozent auf rund 100 Prozent steigen. Das würde den Handel praktisch zum Erliegen bringen.
+++ 13:05 Merz sieht keine schnelle Friedenslösung +++
Bundeskanzler Friedrich Merz erwartet nach dem jüngsten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin keine raschen Erfolge in den Bemühungen um ein Ende des Krieges. „Wir machen uns keine Illusion: Es gibt keine schnelle Lösung“, sagt er nach einem Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda in Vilnius. „Das ist ein Prozess, der gerade erst begonnen hat und der möglicherweise noch viele Wochen, vielleicht sogar viele Monate, dauern wird.“
+++ 12:42 Babst: Kreml „führt sichtbaren und unsichtbaren Krieg gegen uns“ +++
Stefanie Babst ist ehemaliges Mitglied im Planungsstab der NATO. Sie spricht sich klar für eine schnelle Aufrüstung und personelle Aufstockung der Bundeswehr aus – letzteres bräuchte eine „irgendwie geartete dienstliche Verpflichtung“.
+++ 12:13 US-Senat dringt auf neue Russland-Sanktionen +++
Im US-Senat stellen sich mehr als 80 Senatoren beider Parteien hinter einen Gesetzentwurf, der mit neuen Sanktionen den Druck auf Russland erhöhen soll. „Diese Sanktionen würden erhoben, wenn Russland sich weigert, an Verhandlungen für einen anhaltenden Frieden mit der Ukraine teilzunehmen“, teilten die Verfasser des Gesetzentwurfs, der demokratische Senator Richard Blumenthal und der Republikaner Lindsey Graham, in einer gemeinsamen Erklärung mit. 81 der 100 Abgeordneten im Senat würden dem Gesetzesentwurf zur Einsetzung neuer Sanktionen gegen Russland voraussichtlich zustimmen. Es ist jedoch unklar, ob der Chef der Republikaner im Senat, John Thune, den Gesetzentwurf zur Abstimmung bringen wird. Thune erklärt, auf weitere Anweisungen des Weißen Hauses zu warten.
+++ 11:43 Kanzleramtschef Frei: Europäer sollen aus „Komfortzone“ kommen, um Putin weh zu tun +++
Kanzleramtschef Thorsten Frei setzt sich für harte Sanktionen gegen Russland ein – auch mit europäischen Importverboten etwa für Gas oder Uran sowie einem Griff nach eingefrorenen russischen Staatsvermögen. Auf die Frage, ob dies Maßnahmen seien, die ihm vorschwebten, sagt Frei der Nachrichtenagentur Reuters: „Aus meiner Sicht sind das exakt die Punkte, die Russland natürlich wirklich wehtun würden und damit auch die Wirkung entfalten, die wir mit den Sanktionen eigentlich beabsichtigen.“ Um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, müssten die Europäer aus ihrer „Komfortzone“ kommen.
+++ 11:11 Russland behauptet, zwei Patriot-Raketenwerfer zerstört zu haben +++
Russland meldet die Zerstörung zweier Patriot-Raketenwerfer mit einer Iskander-Rakete. Dabei seien auch ein Kommandoposten und ein Radar in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk vernichtet worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das „Patriot“-System amerikanischer Herstellung zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Deutschland und andere westliche Verbündete haben es der Ukraine im Rahmen ihrer Militärhilfe geliefert.
+++ 10:34 Munz zu Trumps Andeutung: „Vorschlag des Vatikans rückt in neues Licht“ +++
Donald Trump will sich wohl nicht an weiteren Sanktionen gegen Russland beteiligen, auch eine Waffenruhe steht wohl nicht mehr zur Debatte. Damit gewinnt auch der Vorschlag des Vatikans eine neue Bedeutungsebene, wie ntv-Russlandkorrespondent Rainer Munz erklärt.
+++ 10:00 Hofreiter: Deutsche Brigade in Litauen von extrem großer Bedeutung +++
Grünen-Politiker Anton Hofreiter hält die Indienststellung der deutschen Brigade in Litauen für mehr als Symbolpolitik. „Das ist von extrem großer Bedeutung, denn gerade das Baltikum ist massiv bedroht aus Russland“, so Hofreiter im RTL/ntv-Frühstart. „Und deshalb ist es sehr, sehr wichtig, dass europäische Truppen in ausreichender Anzahl da sind, dass Putin gar nicht erst auf die Idee kommt, es zu versuchen, die Europäische Union hier anzugreifen oder an anderen Orten.“ Man brauche bei einem Diktator wie Putin eine glaubhafte Abschreckung. Der russische Präsident habe seine Expansionspläne noch lange nicht abgeschlossen. „Der will die Ukraine haben, der will Belarus haben, der will das Baltikum erobern, der will die Republik Moldau erobern. Im Kern will er das alte russische Zarenreich wieder errichten. Und das muss uns bewusst sein.“
+++ 09:26 Klingbeil nach Treffen mit Bessent: Ukraine wird geholfen +++
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil sieht nach einem ersten Treffen mit seinem US-Amtskollegen Scott Bessent positive Anknüpfungspunkte. Der US-Finanzminister sei konstruktiv und lösungsorientiert gewesen. „Ich habe die positiven Signale wahrgenommen und glaube, daran können wir ansetzen“, sagt der SPD-Chef am Rande des G7-Treffens in Kanada. In den Beratungen sei deutlich geworden, dass die von Russland angegriffene Ukraine unverändert Unterstützung der G7 erhalten werde. „Das ist auch ein wichtiges Zeichen.“
+++ 08:52 Ukraine beziffert russische Tagesverluste auf 870 Soldaten +++
Russland hat in den vergangenen 24 Stunden laut ukrainischen Angaben 870 Soldaten durch Tod und Verwundung verloren. Zudem seien vier Panzer, fünf gepanzerte Fahrzeuge, 32 Artilleriesysteme und 105 Drohnen zerstört worden, meldet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte in seiner Tagesmeldung. Die Angaben können nicht verifiziert werden.
+++ 07:55 Russland: Mehr als 100 ukrainische Drohnen abgeschossen +++
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums über Nacht 105 ukrainische Drohnen über russischen Regionen abgeschossen. Zahlreiche davon seien auf dem Kurs nach Moskau gewesen. Allein 35 Drohnen seien über der Region Moskau zerstört worden. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilt mit, mehrere Drohnen seien beim Anflug auf die russische Hauptstadt abgefangen worden. Erst am Mittwoch hatte Russland nach eigenen Angaben mehr als 370 ukrainische Drohnen abgeschossen.
+++ 07:18 Nach Russland setzt auch die Ukraine auf Motorrad-Truppen +++
Ein Militärverband der Ukraine hat die Aufstellung einer Motorrad-Angriffskompanie bekannt gegeben. Es ist die erste Einheit dieser Art innerhalb der ukrainischen Streitkräfte. „Während der Ausbildung verbrachten die Soldaten Hunderte von Stunden hinter dem Steuer und übten das Schießen in Bewegung, wobei sie Tausende von Schuss abfeuerten“, meldete der Pressedienst des 425. Angriffsregiments Skala. „Das Ergebnis ist eine moderne Kavallerie, deren Hauptaufgabe darin besteht, schnell in feindliche Stellungen einzubrechen, Angriffsoperationen durchzuführen und die Angriffsrichtung rasch zu ändern.“ Der Einsatz von Motorrädern bei Angriffsoperationen ist nicht neu. Die russischen Streitkräfte in der Ukraine nutzen die Taktik bereits seit ungefähr einem Jahr.
+++ 06:38 Ukraine schlägt EU härtere Sanktionen vor +++
Die Ukraine wird die EU nächste Woche bitten, weitere große Schritte zur Isolierung Moskaus in Erwägung zu ziehen, darunter die Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte und die Verhängung von Sanktionen gegen einige Käufer russischen Öls. Die Vorschläge kommen, weil US-Präsident Donald Trump von einer Verschärfung der Sanktionen abgerückt ist. Reuters berichtet über ein bislang unveröffentlichtes Weißbuch zur Ukraine, das der EU vorgelegt werden soll. Darin fordert Kiew die 27 EU-Staaten dazu auf, eine aggressivere und unabhängigere Haltung in Bezug auf Sanktionen einzunehmen, da über die künftige Rolle Washingtons Unsicherheit herrscht.
+++ 06:10 Flugverkehr in Moskau wegen Drohnenangriffs ausgesetzt +++
Wegen eines massiven ukrainischen Drohnenangriffs auf Moskau ist nach Behördenangaben in der russischen Hauptstadt der Flugverkehr ausgesetzt worden. Russland habe seit Mitternacht 23 Drohnen abgefangen, die in Richtung Moskau geflogen seien, erklärt Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram. Auf dem wichtigsten Hauptflughafen Scheremetjewo sowie auf den Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowskij sei jeweils ein Flugverbot verhängt worden, teilt die Luftfahrtbehörde Rosawijatsija bei Telegram mit.
+++ 05:40 Bundesregierung: Europäer verhandeln noch mit USA über Sanktionen +++
Die Europäer stehen nach Angaben von Regierungssprecher Stefan Kornelius in Kontakt mit US-Gesprächspartnern über neue Sanktionen gegen Russland. Auf europäischer Seite und seitens der Bundesregierung werde mit allen Akteuren in den USA gesprochen. Hintergrund sind Bestrebungen im US-Kongress, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. US-Präsident Donald Trump hat sich nach Angaben von EU-Diplomaten in einem Gespräch mit europäischen Regierungsvertretern dagegen ausgesprochen. Die Vorbereitung eines 18. EU-Sanktionspakets gehe auf jeden Fall weiter, sagt der Sprecher. Kanzler Friedrich Merz habe betont, dass für ihn eine Zertifizierung der Nord-Stream-Gaspipeline durch die Ostsee momentan nicht denkbar sei.
+++ 04:49 „Schwerer Unfall“ bei Zeremonie für neuen Zerstörer in Nordkorea +++
In Nordkorea ist es Staatsmedien zufolge bei einer feierlichen Zeremonie für einen neuen Zerstörer der nordkoreanischen Marine zu einem schweren Unfall gekommen. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet, ereignete sich „ein schwerer Unfall“, als ein neuer 5000 Tonnen schwerer Zerstörer in der östlichen Hafenstadt Chongjin vom Stapel gelassen wurde. Der bei der Zeremonie anwesende nordkoreanische Machthaber Kim Kim Jong Un sprach von einem „kriminellen Akt“. Laut KCNA waren „unerfahrene Kommandeure und operative Nachlässigkeit“ für den Unfall verantwortlich. Bei dem Missgeschick seien „einige Teile des Bodens des Kriegsschiffs zerdrückt“ worden. Im Ukraine-Krieg unterstützt Nordkorea Russland mit Soldaten und Waffenlieferungen.
+++ 03:49 Kanada erwägt Beteiligung am Golden Dome +++
Kanada erwägt nach Angaben von Regierungschef Mark Carney eine Beteiligung am neuen US-Raketenabwehrsystem „Golden Dome“. Ottawa sei sich der Möglichkeit bewusst, sich „mit Investitionen in Partnerschaft (mit den USA) am ‚Golden Dome‘ zu beteiligen, wenn wir uns dafür entscheiden“, sagt Carney vor Journalisten. „Das ist etwas, das wir in Betracht ziehen und auf hochrangiger Ebene erörtert haben.“ Carney warnt im Zuge dessen vor neuen und zunehmenden Raketenbedrohungen, „die in nicht allzu ferner Zukunft aus dem Weltraum kommen könnten“. Die USA sehen sich nach Erkenntnissen des Pentagon einer wachsenden Gefahr aus Russland und China ausgesetzt.
+++ 02:49 Moskau: 376 ukrainische Drohnen abgeschossen +++
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums auf Telegram hat die russische Luftabwehr mindestens 376 ukrainische Drohnen abgefangen oder zerstört. Die meisten davon hätten sich über den westlichen Regionen Russlands an der Grenze zur Ukraine und über Zentralrussland befunden. Einige seien nach Moskau unterwegs gewesen. Allein zwischen 20.00 Uhr und 23.50 Uhr seien 77 Drohnen abgeschossen worden. Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärs haben ukrainische Drohnen die Halbleiterfabrik eines Zulieferers für russische Kampfflugzeug- und Raketenhersteller in der Region Oryol getroffen.
+++ 01:49 Grüne wollen Nord Stream stilllegen +++
Die Grünen im Bundestag fordern von der neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis gegen eine mögliche Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines zwischen Russland und Deutschland. „Diese Pipeline spaltet Europa und gefährdet unsere Sicherheit. Die Bundesregierung sollte deshalb einen klaren Schlussstrich ziehen und verhindern, dass wir künftig neue Energieabhängigkeiten eingehen und Putins Kriege finanzieren“, sagt der Grünen-Abgeordnete Michael Kellner. Am Donnerstag findet im Bundestag eine Debatte über einen Antrag der Grünen-Fraktion zu dem Thema statt.
+++ 00:54 Selenskyj: Wir kämpfen noch in Kursk und Belgorod +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet von andauernden russischen Angriffen an der Front im Osten des Landes. Schwerpunkt der Gefechte sei die seit Monaten umkämpfte Stadt Pokrowsk, sagt er in einer Videobotschaft aus Kiew. Zugleich kämpften ukrainische Einheiten immer noch auf russischem Boden in den Gebieten Kursk und Belgorod, sagt der Staatschef. Dies geschehe zum Schutz der ukrainischen Städte Sumy und Charkiw. Selenskyj widerspricht der russischen Darstellung beim Besuch von Kremlchef Wladimir Putin in Kursk, dass dieses Gebiet vollständig zurückerobert worden sei.
+++ 00:00 Bundeswehr: Aufbau der Litauen-Brigade schreitet voran +++
Der Aufbau der ständigen Litauen-Brigade der Bundeswehr in Litauen macht Fortschritte. Das teilt ein Sprecher des Heeres dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) im Vorfeld der Reise von Kanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius nach Vilnius mit. „Aktuell haben wir zirka 400 Angehörige der Brigade Litauen“, sagt er dem RND. „Bis Ende des Jahres werden es insgesamt 500 sein.“ Die Bundeswehr betritt mit der Brigade Neuland. Im Gegensatz zu ihren bisherigen Auslandseinsätzen handelt es sich bei der Aufstellung der Litauen-Brigade um die erste dauerhafte Stationierung eines Truppenverbandes im Ausland. Die Brigade soll bis 2027 mit bis zu 5000 Soldaten voll einsatzfähig sein.
+++ 22:57 Moskauer Bürgermeister: Drohnen im Anflug abgeschossen +++
Ukrainische Drohnen haben den ganzen Tag über den Flugverkehr in der russischen Hauptstadt Moskau gestört. Bürgermeister Sergej Sobjanin teilt auf Telegram immer wieder mit, dass eine oder mehrere feindliche Drohnen im Umland der Metropole abgeschossen worden seien. Bis zum Abend belief sich die Zahl auf mehr als 27 abgefangene Drohnen, wobei die Angaben unabhängig nicht zu überprüfen waren. Wegen der Gefahr in der Luft musste die Luftfahrtbehörde Rosawiazija immer wieder Starts und Landungen auf den Moskauer Flughäfen stoppen. Besonders betroffen sind Russlands größter Airport Scheremetjewo sowie Domodedowo und Schukowski. Der Flugzeugtracker Flightradar24 zeigt, dass viele Maschinen mit Ziel Moskau Umwege oder Warteschleifen flogen.
+++ 22:13 Meloni: Papst Leo XIV. zur Ausrichtung von Ukraine-Gesprächen im Vatikan bereit +++
Der Vatikan steht italienischen Regierungsangaben zufolge als Gastgeber für Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine bereit. Papst Leo XIV. habe gegenüber Regierungschefin Giorgia Meloni seine Bereitschaft erklärt, „anstehende Gespräche zwischen den Parteien im Vatikan auszurichten“, teilte Melonis Büro mit. Die italienische Ministerpräsidentin habe dem Papst für sein „unerschütterliches Engagement für den Frieden“ gedankt, hieß es aus Melonis Büro weiter. Zudem habe Meloni am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und mehreren weiteren Spitzenpolitikern gesprochen, um eine „enge Koordinierung“ im Hinblick auf mögliche Friedensverhandlungen aufrechtzuerhalten.
+++ 21:48 EU-Parlament stimmt über Zölle auf Düngemittel aus Russland und Belarus ab +++
Das Europaparlament stimmt am Donnerstag in Brüssel über die Einführung von Zöllen auf Düngemittel aus Russland und Belarus ab. Die Abgeordnten entscheiden über einen Vorschlag der EU-Kommission, Strafzölle auf Stickstoff-basierte Düngemittel und weitere Agrarprodukte zu erheben. Ziel der neuen Strafzölle ist es nach Angaben aus Brüssel, die russischen Exporteinnahmen zu schmälern. Die EU importiert große Mengen Düngemittel aus Russland. Im vergangenen Jahr kam rund ein Viertel der Einfuhren der betroffenen Stickstoff-basierten Düngemittel aus Russland, das entspracht 2024 rund 6,2 Millionen Tonnen. Der europäische Bauernverband Copa-Cogeca hatte die geplanten Zölle scharf kritisiert: Die europäische Düngemittel-Produktion könne die Einfuhren nicht vollständig ersetzen.
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