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The last great literary interpreter of his kind

Jonas Richter by Jonas Richter
22. Mai 2025 4:00:311747879231CESTC
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Begeisterung wecken, die großen Texte befragen, Wichtiges wieder und wieder lesen: Mit dem Goethe-Forscher Albrecht Schöne starb der letzte große Repräsentant der Nachkriegsgermanistik kurz vor seinem hundertsten Geburtstag.

Goethe ging ihm über alles. Aber gleich danach kam Lichtenberg. Die überlebensgroße Figur der deutschen Klassik flankiert von jenem skeptischen Spötter der Aufklärung und Meister der kleinen Form: Das zeigt schon ganz gut die intellektuelle Spannweite Albrechts Schönes, der am Mittwoch im biblischen Alter von 99 Jahren in Göttingen, wo er die längste Zeit seines Lebens gelebt und gelehrt hat, gestorben ist.

Nicht vergessen sollte man seinen dritten Forschungsschwerpunkt, dem er sich vor allem zu Anfang seiner Universitätskarriere widmete: Barockliteratur. Er hat sie nicht so sehr geistesgeschichtlich beackert als vielmehr stilmittelanalytisch. Nicht umsonst trug sein Standardwerk zum Thema, das 1964 erschien, den Titel „Emblematik und Drama im Zeitalter des Barock“, worauf noch 1967 das „Handbuch zur Sinnbildkunst im 16. und 17. Jahrhundert“ folgte. Die literarischen „Gebrauchsgattungen“ und ihr kompliziertes Regelwerk, das Richard Wagner so herrlich in seinen „Meistersingern von Nürnberg“ verspottet, bildeten die Grundlage von Schönes Textverständnis, das eben immer ein mikroanalytisches blieb.

Aber bei der Grundlage blieb der Mann, der einer breiteren Öffentlichkeit vor allem als Goetheforscher bekannt wurde, mitnichten stehen. Die „sozialgeschichtliche Entzifferung“, wie er es nannte, großer kanonischer Werke der deutschen Literatur, ihre Zuordnung zu den religiösen, philosophischen, auch politischen Strömungen ihrer Zeit, kamen bei Schöne gleichfalls nicht zu kurz. Und dann gab es da noch etwas, ohne das eben alles nichts ist und keine Interpretation gedeihen kann: das, was Roland Barthes die „Lust am Text“ genannt hat. In Schönes sachlicheren Worten: „Das Beste, was ein Lehrer geben könnte, ist, dass er ansteckt mit Begeisterung.“

Denn als Lehrer verstand er sich dann doch in allererster Linie. Generationen von Studenten, erst in Münster, dann über mehr als drei Jahzehnte hinweg in Göttingen, haben es ihm immer wieder gedankt: Schöne war ein vollkommen „barrierefreier“ Professor, der sich in Sprechstunden oder in der Doktorandenbetreung genauso bereit zum vertieften Verstehen von jungen Menschen zeigte wie bei der Befragung von Lyrik, Dramatik, Prosa zum Verstehen des schöpferischen Prozesses.

Vielleicht lag es an diesem doppelten Zugang zum eigenen Fach, dass er in den Sechzigerjahren auch zu jenen Professoren gehörte, die die Aufarbeitung der Verstrickung ihrer Zunft in die NS-Geschichte vorantrieben. In der Abenddämmerung seines langen Lebens widmete er diesem Sündenfall auch noch Passagen seiner 2020 erschienen Erinnerungen.

Einmal sensibel geworden für jegliche Form von Überwältigungs- und Einschüchterungsrhetorik, mied er fortan auch deren zeitgemäßere Formen, wie sie in jenem Fachjargon zum Ausdruck kamen, der seit den Siebzigerjahren germanistische Literatur oft so ungenießbar machte. Und mit der politischen Instrumentalisierung seiner Zunft durch die 68-er und andere Ideologen hatte er gleich gar nichts am Hut. Das brachte ihm damals massive Drohungen durch Mobs ein, die seine Vorlesungen störten und ihn körperlich angriffen. Zur Hochzeit der RAF bekam er Morddrohungen.

Dass Albrecht Schöne dann 1980 zum ersten Präsidenten des Internationalen Germanistenverbandes und überhaupt zu DEM Repräsentanten der deutschen Nachkriegsgermanistik avancierte, war vor allem einem geschuldet: Seiner immer wieder nach neuen Ansätzen Ausschau haltenden Beschäftigung mit dem Königsthema Goethe. In dieser Beschäftigung sowie am Gegenstand Goethe exemplifizierte Schöne zwei seiner eigenen Glaubenssätze. Einmal, dass jedes lesende Verstehen sich an „den Meisterwerken unserer Sprache“ schulen müsse (und nicht an dem, was gerade Mode ist). Und zweitens, dass man diese Meisterwerke wieder und wieder lesen müsse, denn mit jedem neuen Lebensabschnitt verändere sich unsere Optik auf sie, können wir sie neu begreifen, anders genießen.

Daher ist es kein Zufall, dass die Serie von Albrecht Schönes bedeutendsten Goethestudien mit „Neuen Einblicken in alte Goethetexte“ begann – so der Untertitel zu „Götterzeichen, Liebeszauber, Satanskult“ von 1982. Hier gelang es Schöne im Rückgriff auf die Erstfassungen von so unterschiedlichen Texten wie der Hymne „Harzreise im Winter“, der Elegie „Alexis und Dora“ und schließlich der „Walpurgisnacht“ aus dem „Faust“, gewissermaßen ein vorchristliches religiös-spirituelles Denken Goethes herauszuarbeiten, das der Dichter später durch Verklausulierungen nahezu verdeckte, weil er meinte, es seinen Zeitgenossen nicht zumuten zu können. 

Auch in „Schillers Schädel“ widmete sich Schöne 2002 einem lange Zeit unbeachteten Aspekt von Goethes Werk, einer Art Lebensphilosophie, die Denkfiguren der Gnostik mit den modernen Naturwissenschaften zu versöhnen versuchte. Schließlich Schönes Schlussstein „Der Briefschreiber Goethe“ von 2015: Anhand von neun exemplarischen Episteln, beginnend mit dem 14-Jährigen und endend mit dem großen Abschied im Brief an Wilhelm von Humboldt wenige Tage vor Goethes Tod mit 82 Jahren wird hier gezeigt, was den Menschen Goethe – aber eben nicht nur ihn – ausmacht. Eben jenes Bewusstsein, „geprägte Form, die lebend sich entwickelt“, zu sein. So heißt es bekanntlich in Goethes „Urworten, orphisch“.

Dass wir im Falle Goethes diese Urform und ihre sozialen, aber auch individuellen Prägungen, dass wir ihre verschiedenen Stadien im Laufe der Entwicklung dieses langen, erfüllten Lebens so gut kennen, wie wir das heute tun, das danken wir wohl keinem so sehr wie Albrecht Schöne. Er hat Schreiben, Denken, Fühlen Goethes gleichermaßen ernst genommen. Und so gezeigt, wie man sich einen Autor erschließt, der nicht zuletzt durch den Glauben an die sinnvolle Einrichtung der eigenen Existenz für alle Zeiten beispielhaft sein kann. Zu solchen Dimensionen vorzustoßen, zeichnet den wahren Literaturversteher, den wahren Literaturdeuter aus. Albrecht Schöne war einer. Wie viele haben wir noch davon?

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