Lob für US-Initiative
Rubio und Lawrow telefonieren nach Türkei-Treffen
17.05.2025, 16:47 Uhr
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Nach den ersten Verhandlungen seit drei Jahren zwischen Russland und der Ukraine hat der US-amerikanische Außenminister Rubio Kontakt zu seinem russischen Amtskollegen aufgenommen. In einem Telefonat finden laut Lawrow beide Parteien anerkennende Worte.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach Angaben aus Moskau mit seinem US-Kollegen Marco Rubio telefonisch die Ergebnisse des Ukraine-Treffens in Istanbul besprochen. Das Gespräch sei auf Initiative der USA zustande gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung des russischen Außenministeriums.
Rubio habe sowohl den Gefangenenaustausch zwischen Russen und Ukrainern begrüßt als auch die Vereinbarung beider Seiten, ihre Sicht auf die nötigen Bedingungen für eine Waffenruhe darzulegen. Lawrow wiederum habe die positive Rolle der USA beim Zustandekommen der Gespräche hervorgehoben. „Er hat die Bereitschaft Moskaus zur Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit mit den amerikanischen Kollegen in diesem Zusammenhang bestätigt“, teilte das Ministerium in Moskau mit.
Am Vortag hatten sich in der türkischen Millionenstadt Istanbul erstmals seit über drei Jahren russische und ukrainische Unterhändler getroffen, um über ein Ende des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Kriegs gegen das Nachbarland zu verhandeln. Die knapp zweistündigen Gespräche ergaben einen Gefangenenaustausch. Beide Seiten erhalten jeweils 1000 Kriegsgefangene von der Gegenseite zurück. Über eine Waffenruhe und einen endgültigen Frieden soll bei weiteren Treffen verhandelt werden. Ein Datum dafür ist bislang nicht bekannt.
Nach ukrainischen Angaben soll Russland bei den Gesprächen in Istanbul wiederholt umfangreiche Gebietsabtretungen als eine Vorbedingung einer Waffenruhe genannt haben. Zu den Forderungen zähle ein vollständiger Rückzug ukrainischer Truppen aus den ukrainischen Regionen Donezk, Saporischschja, Cherson und Luhansk, sagte ein hochrangiger Vertreter der Ukraine der Nachrichtenagentur Reuters. Russland hält Teile dieser Regionen besetzt. Es hatte aber auch Ansprüche auf diejenigen Teile erhoben, die unverändert unter ukrainischer Kontrolle stehen.
Diese und weitere Forderungen, die die russischen Unterhändler dem ukrainischen Insider zufolge in Istanbul vorbrachten, gehen über diejenigen Punkte hinaus, die die USA nach eigenen Gesprächen mit Russland in einem Entwurf für ein Friedensabkommen genannt hatten. Dem ukrainischen Insider zufolge brachte die russische Delegation in Istanbul ihre Forderungen lediglich mündlich vor. Die Punkte weichen auch von dem Entwurf ab, den die Ukraine und ihre europäischen Partner für ein Friedensabkommen genannt hatten.
Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow wollte sich im Gespräch mit Journalisten nicht zu den von Russland gestellten Bedingungen äußern. Die Gespräche sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden, sagte Peskow lediglich.