Papst Leo XIV. wird am Sonntag offiziell in sein Amt eingeführt. Auf dem Petersplatz in Rom findet zu diesem Anlass eine feierliche Messe statt. Der Papst erhält dann auch die päpstlichen Insignien, das Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den Fischerring, der extra für ihn angefertigt wurde. Jeder Papst hat einen eigenen Fischerring, der nach seinem Tod zerstört wird.
Zur offiziellen Amtseinführung von Papst Leo XIV. werden mehr als 150 Delegationen aus aller Welt erwartet. Wie der Heilige Stuhl mitteilte, steht auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij auf der Liste der Staats- und Regierungschefs, die sich für Sonntag zur feierlichen Messe auf dem Petersplatz angemeldet haben.Deutschland wird beim Gottesdienst ab 10 Uhr von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sowie der Bundesrats-Vorsitzenden und saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) repräsentiert.

:Die Last ist mit dir
Vom normalen Mann zum Stellvertreter Jesu Christi auf Erden, das ist ein ziemlicher Schritt. Die Erwartungen an Papst Leo XIV. sind jedenfalls enorm: Er soll die Kirche heilen, am besten gleich die ganze Welt.
Auf der Ehrentribüne werden ganz vorn die Vertreter von Italien sowie von Peru und den USA sitzen, da Leo XIV. auch die Staatsbürgerschaften der süd- und nordamerikanischen Länder besitzt. Die US-Delegation wird von Vizepräsident J. D. Vance angeführt, auch Außenminister Marco Rubio ist angemeldet. Beide sind Katholiken. Nach Angaben des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin werde versucht, ein bilaterales Gespräch des Papstes mit J. D. Vance zu organisieren.
Für Vance ist es eine schnelle Rückkehr nach Rom: Er war an Ostern der letzte Spitzenpolitiker, der Franziskus vor dessen Tod getroffen hatte. Leo XIV. ist der erste Pontifex aus den USA. Er war am 8. Mai zum Oberhaupt der katholischen Kirche mit rund 1,4 Milliarden Menschen gewählt worden.