„Entlang der Grenze“, aber wo?
Putin ordnet Schaffung einer Pufferzone an
22.05.2025, 19:27 Uhr
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Die russische Grenzregion Kursk ist im Ukraine-Krieg hart umkämpft. Monatelang kontrollieren Kiews Streitkräfte Teile der Oblast. Dann erobert der Kreml das Gebiet größtenteils zurück. Bei einem Besuch kündigt Wladimir Putin nun an, eine Pufferzone schaffen zu wollen. Wo genau, ist aber unklar.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach seinem Besuch in der monatelang teils von ukrainischen Truppen kontrollierten Region Kursk die Schaffung einer Pufferzone „entlang der Grenze“ angekündigt. Die Entscheidung über die Sicherheitszone sei getroffen worden, sagte Putin bei einer Regierungssitzung per Videoschalte. Wo genau die Zone verläuft, wie lang sie sein, sowie ob und wie tief in die Ukraine sie reichen soll, sagte er nicht. „Unsere Streitkräfte sind dabei, diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, die Arbeit ist im Gange“, sagte er.
Putin hatte die Region Kursk nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im August vorigen Jahres für befreit erklärt und in dieser Woche auch selbst besucht. Dagegen warf die Ukraine Putin Lügen vor; Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte mehrfach, dass seine Truppen noch Stellungen im Gebiet Kursk und in der benachbarten Region Belgorod hielten.
Putin ordnete auch an, alsbald ein umfassendes Programm auszuarbeiten, um den Wiederaufbau der durch Kämpfe betroffenen Grenzregionen einzuleiten. Neben den Gebieten Kursk und Belgorod geht es dabei auch um die Region Brjansk. Die grenznahen Regionen stehen fast täglich unter Beschuss der ukrainischen Seite, die vor allem Drohnen einsetzt. Immer wieder erreichen ukrainische Drohnen auch Regionen, die weit von der Frontlinie und der Grenze entfernt sind. Am heutigen Donnerstag etwa sorgte ein ukrainischer Drohnenangriff für die Aussetzung des Flugverkehrs auf mehreren Flughäfen Moskaus.
Selenskyj begründet die Angriffe auf russisches Staatsgebiet damit, dass Kiew sich dadurch in eine bessere Position bringen könne bei künftigen Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts. Russland hatte unlängst erklärt, Kiew sei gescheitert mit dem Vorhaben, Moskau auf diese Weise unter Druck zu setzen.