
US-Staatsanleihen galten lange als „sicherer Hafen“, daran gibt es zunehmend Zweifel. Der Grund: die erratische US-Politik und die immer weiter steigende US-Verschuldung. Im Corporate-Bereich sind BMW und MTU gefragt – und die neue Werder Bremen-Anleihe.
23. Mai 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Herabstufung der USA durch Moody`s, weitere Ausgabenpläne der US-Regierung – der Ruf von US-Staatsanleihen als „sicherer Hafen“ gerät ins Wanken. „Die Nachrichten aus den USA und der Anstieg der US-Renditen haben den Markt insgesamt beunruhigt“, berichtet Marcus Mielert, der für Oddo BHF Anleihen handelt. „Am Staatsanleihenmarkt braut sich etwas zusammen“, meldet auch ICF-Händler Arthur Brunner.
„Bei der Emission von US-Staatsanleihen mit Laufzeit von 20 Jahren und 5 Prozent-Kupon war die Nachfrage so niedrig, dass die Konsortialbanken viel mehr als sonst üblich übernehmen mussten“, erklärt Brunner. Auch die Auktion neuer japanischer Staatsanleihen sei schleppend verlaufen. „Das färbt ab.“ Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt am Freitagmittag bei 2,62 Prozent nach 2,58 Prozent vor einer Woche. Die Renditen zehnjähriger US-Treasuries waren diese Woche über 4,60 Prozent geklettert. Dreißigjährige erreichten sogar 5,16 Prozent – so viel wie seit Herbst 2023 nicht mehr. Seit gestern hat sich die Lage leicht entspannt.