Die meisten Deutschen fahren im Schnitt ein- bis dreimal in den Urlaub pro Jahr. Das ist auch wichtig, denn ein anderes Umfeld und neue Eindrücke sorgen dafür, dass man einfach mal abschalten und neue Energie tanken kann.
Für eine bestimmte Art Mensch ist Urlaub aber auch ein Problem: Haustierbesitzer. Denn gerade größere Tiere, also Hunde und Katzen, sind sehr an die Anwesenheit des liebsten Menschen gewöhnt und wollen auch in dessen Abwesenheit gut versorgt werden.
Ein guter Hunde- oder Katzensitter ist hier das A und O, denn damit ist schon mal die Versorgung mit Futter sowie Liebe und Aufmerksamkeit gewährleistet. Doch die sind auch nicht immer 24/7 vor Ort oder nur tagsüber verfügbar.
Auch wenn man die Haustiere selbst mal wieder sehen möchte, bekommt man oft nur Bilder oder ein Video zugeschickt. Das hat bei mir zumindest dafür gesorgt, dass ich meine beiden Katzen nach wenigen Tagen sehr vermisse und längere Urlaube gar nicht mehr wirklich genießen kann.
Für meine letzte Reise nach Japan, die zwei Wochen ging (die längste Zeit, die ich je von meinen Katzen getrennt war!), schaffte ich mir endlich das an, was mir schon viele empfohlen hatten: eine Haustier- beziehungsweise Indoor-Kamera. Und der Effekt war wirklich verblüffend.
Warum braucht man eine Haustier-Kamera?
Für mich persönlich war die Anschaffung einer Kamera aus mehreren Gründen sinnvoll. Zum einen konnte ich nachsehen, ob die Katzen ordentlich fressen und ob es ihnen generell gut geht. Dazu richtete ich die Voreinstellung der Kamera einfach so aus, dass ich immer die Futternäpfe und den Kratzbaum im Blick hatte.
Außerdem half die Kamera sehr gegen die Sehnsucht nach den eigenen Tieren, die ich im Urlaub einfach immer habe. Egal, wie viele niedliche Hunde und Katzen ich unterwegs auch treffe. Denn ich hänge sehr an ihnen, und sie zumindest einmal am Tag durch die Kamera zu sehen, hat mir sehr geholfen.
Keine gute Idee ist es aber, die Kamera zu nutzen, um Katzen- oder Hundesitter zu “kontrollieren”. Deshalb würde ich empfehlen, wirklich nur dann reinzuschauen, wenn gerade niemand da ist. Niemand möchte schließlich überwacht werden; der Tiersitter sollte ausdrücklich zustimmen, dass die Kamera auch Aufnahmen machen darf, während gefüttert wird.
Eufy Security Indoor-Cam C210 für rund 20 Euro bei Amazon

Der Blick zeugt von wenig Begeisterung. Leben wir in einem Überwachungsstaat?!
PC Welt / Foundry
Wie reagieren Tiere auf die Haustier-Kamera?
Vor der Anschaffung machte ich mir ein bisschen Sorgen, ob die Kamera denn zwei Wochen überhaupt überstehen würde. Haustiere reagieren in der Regel ganz unterschiedlich auf fremde Objekte wie Kameras, und es kann durchaus sein, dass sie gezielt versuchen, diese zu entfernen (oder zumindest anzuknabbern).
Meine Katzen sind ziemlich neugierig und begutachten alles, was ich so mitbringe oder bestelle. Dementsprechend zeigten sie auch Interesse an der Kamera, als ich sie einen Tag vor der Abreise aufstellte. Ich würde empfehlen, das lieber etwas früher zu machen, denn dann können sich die Tiere besser daran gewöhnen (und man kann auch testen, ob alles funktioniert).
Einmal am Tag schaute ich im Urlaub dann rein, um zu sehen, wie es den Katzen geht. Und jedes Mal kam zumindest eine Katze und setzte sich direkt vor die Kamera, versuchte teilweise sogar, mit mir zu sprechen oder hob die Pfote, um zu testen, ob ich denn da drin bin. Super süß!

Die meisten Tiere reagieren sehr neugierig auf ein neues Objekt, wie eben eine Kamera. Das sorgt aber auch dafür, dass man sie öfter zu Gesicht bekommt!
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Nur ein einziges Mal musste mich meine Katzensitterin darüber informieren, dass eine Katze es geschafft hatte, das Kabel der Kamera aus der Steckdose zu ziehen. Ansonsten ist aber nichts passiert, sie war nicht einmal heruntergefallen. Generell würde ich aber eher eine Kamera ohne Kabel empfehlen, wenn Ihre Tiere dazu neigen, Dinge herunterzuschmeißen. Denn dann kann man die Kamera vielleicht auch verstecken, unabhängig von Positionen der Steckdosen im Haus.
Alternativ kann man sie natürlich auch an der Wand befestigen oder an einem Regal oder Tisch anbringen, was allerdings Bohren voraussetzt. Das muss aber nicht sein, es hat auch so super geklappt ohne Unfälle.
Darum ist diese Haustier-Kamera Gold wert
Meine Wahl fiel auf diese einfache Indoor-Kamera von Eufy, die zwar nicht explizit als Haustier-Kamera vermarktet wird, aber einige Funktionen bietet, die sie perfekt für die Beobachtung von Gefährten auf vier Pfoten machen.
Da wäre zum einen die Nachtsicht, mit der man trotz Zeitverschiebung mal nach dem Rechten sehen kann. Zwar schlafen meine Katzen auch nachts und sind nicht sonderlich aktiv, doch immerhin konnte ich mal sehen, wo sie schlafen und ob die Wohnung auch nach dem Besuch meines Katzensitters noch nicht verwüstet wurde.

Der Nachtsichtmodus hat bei mir auch für den einen oder anderen Lacher gesorgt. Die klassischen Scheinwerfer-Augen von Katzen sehen in der Kamera einfach zu witzig aus.
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Als zweites muss man die Möglichkeit loben, die Kamera entweder auf Personen oder auf Haustiere auszurichten. Im zweiten Fall stellt man ein, dass die Security-Cam vor allem über Bewegungen benachrichtigt, die eher am Boden stattfinden. Hierfür muss die Kamera allerdings auch in einer passenden Höhe platziert werden, damit es funktioniert.
Außerdem verfügt die Eufy-Kamera, wie viele andere smarte Überwachungssysteme auch, über eine KI-Bewegungsverfolgung, die sich automatisch aktiviert, wenn ich das denn möchte. Sie schwenkt dann mit, wenn sich ein Vierbeiner bewegt, was besonders bei kleinen und schnellen Tieren sehr praktisch ist. Man muss die Kamera dann nicht mehr händisch bewegen und kann sich ganz auf den Anblick der Tierchen konzentrieren.
Das beste Feature war aber eindeutig die Sprachfunktion. Denn wenn ich den Namen meiner Katze sagte, kam sie sofort angelaufen und freute sich tierisch darüber, Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch wenn sie natürlich ein wenig verwirrt war, warum sie mich nicht auch sehen konnte.
Die andere Katze kam eher selten dazu und pennte in der Regel einfach auf dem Kratzbaum weiter. So unterschiedlich sind die Tiere eben.

Das Interface der Eufy-App bietet alles, was man so braucht: Aufzeichnung, Audio, Sprachfunktion, Nachtmodus und so weiter. Ist auch leicht zu bedienen.
PC Welt / Foundry
Die Steuerung der Kamera läuft übrigens über die Eufy-App, die man sich kostenlos herunterladen und nutzen kann. Lediglich für die Cloud-Sicherung von Bildern und Videos braucht man ein Abo, das ist aber in meinen Augen nicht nötig. Stattdessen kann man auch einfach eine SD-Karte einstecken, um Aufnahmen zu speichern.
Die Bedienung innerhalb der App ist super einfach, und man kann auch als Neuling schnell lernen, wie man die Kamera richtig einstellt, schwenkt und neigt, den Sichtmodus wechselt und so weiter. Wenn man mehrere Kameras hat, kann man auch schnell zwischen ihnen hin- und herwechseln.
Fazit
Wenn Sie ein Haustier zu Hause haben und in den Urlaub fahren, ist eine Haustier-Kamera unerlässlich. Es ist wirklich hilfreich, um sein Gewissen zu beruhigen und auch bei Notfällen schnell reagieren zu können.
Angenommen, ein Tier schafft es, sich zu verletzen oder zeigt Anzeichen von Krankheit, können Sie das über die Kamera schneller mitbekommen und jemanden informieren, der hinfahren und sich kümmern kann. Was ansonsten vielleicht erst am nächsten Tag passieren würde.
Da die meisten Indoor-Kameras echt günstig sind (für die Cam von Eufy habe ich nur rund 20 Euro gezahlt), gibt es eigentlich keinen Grund, es nicht mal auszuprobieren. Zumal die Bildqualität mit 1080p wirklich gut ist für den Preis. Ich versichere jedem Tierfreund: Die Kamera macht vieles leichter und beruhigt das eigene Gewissen, selbst bei längerer Abwesenheit.