Jetzt! Jetzt ist es so weit, jetzt kommt es drauf an. Nerven behalten, Konzentration, ruhig bleiben. Eine Sekunde, vermutlich weniger. Die Hände halten, ein bisschen zu fest vielleicht, das Lenkrad umfasst, über dem Pedal verharrt mit leisem Zittern der rechte Fuß, der Blick geht starr voraus. In einem zweiten VW ID.3 GTX Performance gleich rechts daneben dasselbe Bild. Jeden Moment wird Matthias Kahle, mehrfacher deutscher Rallye-Meister und Instruktor für Volkswagen Experience, die Arme senken, und dann …
Sechs Stunden zuvor hatte noch keiner eine Ahnung von dem, was da am Nachmittag auf all jene zukam, die die Teilnahme an diesem speziellen Fahrtag gewonnen hatten. Für 9.00 Uhr sah das Programm der Leser Experience von auto motor und sport und Volkswagen mit dem VW ID.3 GTX eine „Einweisung“ vor. Später sollte es etwas mit „Bremsen“ und „Hydraulikplatte“, mit „Slalom“ und „Spurwechsel“ geben. Fahrdynamisches Training mit VWs kompaktem Elektrosportler also. Als letzter Punkt des Tages aber stand auf dem Programm nur: „Überraschung“.
„Überraschung“, das kann ja nun vieles heißen. Für Johannes Lippert hieß es, und das gleich morgens schon: Herzlichen Glückwunsch! Du hast nicht nur die Teilnahme an der Leser Experience mit dem VW ID.3 GTX gewonnen. Du hast auch einen VW ID.3 GTX gewonnen. Lippert war baff: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“
„Perfekt gemacht!“
Am Nachmittag – da ist er mit dem Wagen zwischen den Pylonen Slalom gefahren und war, angetan von der Präzision des Fahrwerks, immer mutiger und schneller geworden – weiß er es nun: „Ich freue mich total auf den GTX, und der Tag heute macht mir noch mehr Lust auf ein E-Auto.“ Das geht nicht nur ihm so. „Ich fahre hier“, sagt Vanessa, „das erste Mal überhaupt elektrisch.“ Und zwar gleich auf ein schnelles Ausweichmanöver zu. Auf 70, 80, 90 springt der ID.3 GTX scheinbar mühelos, dann beherzt nach links und sofort nach rechts das Lenkrad, um ungebremst die Spur zu wechseln. „Wie gesagt, das ist das erste“, wiederholt Vanessa, um zu ergänzen, „aber bestimmt nicht das letzte Mal elektrisch. Wie der direkt da ist, vom Start weg, und wie präzise und leicht das Handling ist, das wäre für meinen Alltag ziemlich ideal.“
Derweil schaut Instruktor Kahle von der Seite aus zu, wie zuerst Clemens und dann dessen Schwager Frederik den VW wieder einfangen, nachdem ihnen eine Schleuderplatte das Heck schlagartig mal nach rechts und mal nach links weggezogen hat. Ohne Hektik, aber offenbar mit jeder Menge Talent und Feingefühl, fängt erst der eine, dann der andere den GTX wieder ein, um ihn, einfach weil’s ja lustig ist, im kon- trollierten Drift weiter über die Gleitfläche zu steuern. „Das ist ja“, tönt Matthias’ Kommentar knarzend durchs Funkgerät, „fast langweilig zum Zugucken. Perfekt gemacht!“
Drag Race mit 545 Nm
Kahle könnte sich kurz darauf wiederholen. Perfekt gemacht hat Frederik nämlich auch das, was das Programm als „Überraschung“ in Aussicht gestellt und was Instruktor Kahle, missbraucht als Ampelmännchen, zu etwas Armgymnastik verholfen hatte. Nicht nur, dass Frederik beim Drag Race mit der Power von 240 kW und 545 Nm immer wieder perfekt loskam. Er schaffte es auch schneller als jeder andere – und das war der zweite Teil der Herausforderung –, den ID.3 GTX Performance am Ende der Strecke auf den Punkt zwischen zwei Pylonen zum Stehen zu bringen. Das indes ist eine so große Überraschung wohl nicht gewesen. Der Mann kann fahren: Er ist Autobahnpolizist.
Und damit nun alle etwas von dieser Leser Experience haben, abschließend ein Tipp: Sitzt einem auf der Autobahn in Ostholstein ein fast kahler Großer im Nacken – gleich klein beigeben, Folge leisten, weg käme man eh nicht. Denn der Mann kann fahren, nach diesem Trainingstag mit dem VW ID.3 GTX noch besser als vorher schon.