Mit Lena Oberdorf im Kader gehen die deutschen Fußballerinnen in ihre letzten Partien vor der Europameisterschaft. Beim finalen Casting gehört die Mittelfeldspielerin des FC Bayern nach langer Verletzung zum 25-köpfigen Aufgebot, das Bundestrainer Christian Wück für die Nations-League-Spiele gegen die Niederlande und Österreich in Bremen und Wien (30. Mai/3. Juni) nominierte. Bei Oberdorf besteht noch Hoffnung auf eine EM-Teilnahme in der Schweiz (2. bis 27. Juli), obwohl die Schlüsselspielerin seit einem im Juli 2024 erlittenen Kreuzbandriss noch kein Spiel absolviert hat. Wück ließ allerdings offen, ob Oberdorf ihr Comeback im deutschen Trikot feiern wird.
„Ich kann es noch nicht sagen. Alles passiert in Abstimmung mit den Bayern und Lena. Sie will unbedingt den nächsten Schritt machen und bei uns wieder Fuß fassen“, sagte der Bundestrainer, der am 12. Juni seinen EM-Kader nominiert: „Wir müssen keine Rücksicht mehr nehmen, sie ist zu 100 Prozent einsatzfähig und im Trainingsbetrieb bei den Bayern. Es geht erst einmal darum, ihr die Möglichkeit zu geben, sich bei uns zu präsentieren.“

:Eine Fußballerin, die sich gerade einen Namen macht
Mit 18 schon Meister mit dem FC Bayern, jetzt das Pokalfinale und vielleicht im Sommer noch die EM: Alara Şehitler will ihr Durchbruch-Jahr krönen – und hat auf unangebrachte Kommentare zu ihrem Nachnamen eine smarte Antwort gefunden.
Wück ließ erkennen, dass er für die EM auf Oberdorf setzt. „Sie wäre nicht hier, wenn ich ihr nicht eine wichtige Rolle zuteilen würde“, sagte der Bundestrainer, auch wenn er nicht so „blauäugig“ sei, sie als Stammspielerin für die Titelmission im Sommer einzuplanen: „Aber ich glaube schon, dass sie eine wichtige Rolle einnehmen kann – vorausgesetzt, wir kommen zum Schluss, dass es Sinn macht.“
Dass die Innenverteidigerinnen Hendrich (VfL Wolfsburg), Rebecca Knaak (Manchester City) sowie Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) nach Blessuren wieder fit sind, lindert die Abwehrsorgen. Offensivspielerin Nicole Anyomi, mit 14 Toren und neun Assists beste Scorerin der Bundesliga, kann sich indes verletzungsbedingt nicht zeigen. Nur auf Abruf wurde unter anderem Felicitas Rauch nominiert, dafür schafften es Carlotta Wamser und Franziska Kett in das Aufgebot. Alara Sehitler steht wegen Abiturprüfungen nicht zur Verfügung. In der Nations League kann sich die DFB-Auswahl mit einem Erfolg gegen die Niederlande als vorzeitiger Gruppensieger für das Final Four qualifizieren.
Bei der EM spielt das deutsche Team am 4. Juli in St. Gallen zunächst gegen Polen der Vorrunde, weiter geht es am 8. Juli in Basel gegen Dänemark. Das dritte Gruppenspiel der DFB-Elf findet am 12. Juli in Zürich gegen Schweden statt. Achtmal wurden die deutschen Fußballerinnen bislang Europameister, den neunten Titel will der Rekord-Champion am 27. Juli im Finale von Basel perfekt machen.
Das deutsche Aufgebot für die Nations League:
Tor: Ann-Katrin Berger, Stina Johannes, Ena Mahmutovic
Abwehr: Sara Doorsoun, Giulia Gwinn, Kathrin Hendrich, Franziska Kett, Sophia Kleinherne, Rebecca Knaak, Sarai Linder, Janina Minge, Carlotta Wamser
Mittelfeld/Angriff: Jule Brand, Klara Bühl, Selina Cerci, Sara Däbritz, Linda Dallmann, Laura Freigang, Giovanna Hoffmann, Sydney Lohmann, Sjoeke Nüsken, Lena Oberdorf, Lea Schüller, Elisa Senß, Cora Zicai