Erstmals seit mehreren Wochen liegt die Union in der Wählergunst wieder vor der AfD. Das geht aus dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer hervor, das am Montag veröffentlicht wurde. CDU und CSU gewinnen demnach einen Prozentpunkt hinzu und kommen auf 26 Prozent, während die AfD einen Punkt verliert und bei 24 Prozent liegt.
Die SPD bleibt mit 15 Prozent auf dem dritten Platz. Die Grünen verharren bei 11 Prozent. Die Linke kann leicht zulegen und erreicht ebenfalls 11 Prozent. Auch die FDP legt einen Prozentpunkt zu und landet bei 4 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sowie sonstige Parteien jeweils einen Punkt einbüßen und auf 3 beziehungsweise 6 Prozent kommen. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt laut Umfrage mit 20 Prozent über dem Niveau der letzten Bundestagswahl (17,9 Prozent).
Auch bei der Frage nach der politischen Problemlösungskompetenz legen CDU und CSU im Trendbarometer leicht zu: 22 Prozent der Befragten trauen der Union zu, mit den Herausforderungen im Land am besten umgehen zu können. Die AfD liegt in dieser Kategorie bei 11 Prozent, die SPD bei 8 Prozent. Die Grünen und die Linke kommen jeweils auf 5 Prozent. Mit 47 Prozent gibt jedoch weiterhin fast die Hälfte der Befragten an, keiner Partei politische Kompetenz zuzutrauen.
Die Forsa-Umfragewerte im Überblick:
Union: 26 Prozent (+1 Prozentpunkt)
AfD: 24 Prozent (-1 Prozentpunkt)
SPD: 15 Prozent (+/-0)
Grüne: 11 Prozent (+/-0)
Linke: 11 Prozent (+1 Prozentpunkt)
FDP: 4 Prozent (+1 Prozentpunkt)
BSW: 3 Prozent (-1 Prozentpunkt)
Sonstige: 6 Prozent (-1 Prozentpunkt)
Während die Union in der Wählergunst zulegt, verliert Friedrich Merz an persönlicher Unterstützung. Nur noch 41 Prozent der Befragten glauben laut Umfrage, dass Merz ein guter Bundeskanzler wird – ein Rückgang um vier Prozentpunkte gegenüber der Vorwoche. 53 Prozent sprechen ihm diese Eignung ab.
Unter den Anhängern der Union halten ihn weiterhin 80 Prozent für geeignet. Bei den SPD-Anhängern sinkt der entsprechende Wert hingegen deutlich unter 50 Prozent. Unter den Anhängern der Oppositionsparteien im Bundestag, insbesondere bei Linken- und AfD-Wählern, überwiegt die Ablehnung gegenüber Merz als Kanzler klar.
Wirtschaftliche Stimmung trübt sich weiter ein
Auch die wirtschaftlichen Erwartungen der Bevölkerung verschlechtern sich. Nur noch 25 Prozent der Bundesbürger erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die Hälfte der Befragten rechnet mit einer Verschlechterung, 23 Prozent erwarten keine Veränderung.
Auf Platz eins des wöchentlichen Themenradars von RTL/ntv liegt erneut der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand. 48 Prozent der Befragten nennen dieses Thema aktuell als besonders wichtig. Es folgen die Arbeit der Bundesregierung (35 Prozent), die US-Politik im Kontext von Donald Trump (29 Prozent) sowie die wirtschaftliche Lage in Deutschland (22 Prozent).
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 13. und 19. Mai erhoben. Datenbasis: 2504 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2 Prozentpunkte.
Zu den Erwartungen an Friedrich Merz und die Bundesregierung sowie der Bekanntheit der SPD-Minister wurden zwischen dem 16. und 19. Mai 1006 Personen befragt. Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.