Die russische Armee hat laut ukrainischen Angaben einen Luftangriff auf ein Wohngebiet in Kupjansk verübt. Drei Zivilisten seien am Morgen verletzt worden, schreibt die Staatsanwaltschaft der Region Charkiw. Demnach wurden Wohn- und Geschäftshäuser beschädigt. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurde eine Voruntersuchung wegen eines mutmaßlichen Kriegsverbrechens eingeleitet.
+++ 15:07 Von der Leyen, Vance und Meloni kündigen Blitz-Gipfel in Rom an +++
Nach der großen Messe von Papst Leo XIV. kommt es in Rom zu einem kurzfristigen EU-USA-Spitzentreffen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Vizepräsident JD Vance kommen am Nachmittag bei der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu einem Dreiergespräch zusammen, kündigte deren Büro an. Das Treffen wird im Amtssitz Melonis, dem Palazzo Chigi in der Innenstadt, stattfinden. Zentrales Thema werden die Beziehungen der Europäischen Union mit den Vereinigten Staaten sein, wie es heißt. In den vergangenen Wochen gab es teils heftige Verstimmungen.
+++ 14:35 Selenskyj und Vance treffen erstmals seit Eklat aufeinander +++
Bei der Amtseinführung des Papstes Leo XIV. begegnen sich Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Vizepräsident JD Vance erstmals seit dem Eklat im Weißen Haus im Februar. Auf einem Foto ist zu sehen, wie sie sich die Hand geben. Vance wies Selenskyj bei einem Treffen in Washington vor anwesender Presse zurecht, woraufhin die USA vorübergehend ihre Militärhilfen an Kiew aussetzte. Mit US-Präsident Donald Trump traf sich Selenskyj bereits kurz nach dem Tod von Papst Franziskus.
+++ 13:55 Europäer wollen mit Trump vor seinem Putin-Telefonat nochmal sprechen +++
Bundeskanzler Merz kündigt an, vor dem Gespräch des US-Präsidenten Trump mit dem russischen Präsidenten Putin nochmals mit Trump reden zu wollen. „Wir haben jetzt verabredet, dass wir auch nochmal mit den vier Staats- und Regierungschefs und dem amerikanischen Präsidenten zur Vorbereitung dieses Gesprächs sprechen“, sagt er in Rom. „Wir können nur hoffen, dass es jetzt weitere Fortschritte gibt.“ Er habe bereits mit US-Außenminister Rubio über das für morgen angekündigte amerikanisch-russische Telefonat gesprochen. Am Freitagnachmittag hatten der polnische Regierungschef Tusk, der britische Premier Starmer, der französische Präsident Macron, Merz und Trump miteinander telefoniert.
+++ 13:30 Russland will Bahatyr erobert haben +++
Russland hat nach eigenen Angaben eine Siedlung in der Ostukraine eingenommen. Streitkräfte hätten die vollständige Kontrolle über die Ortschaft Bahatyr in der Region Donezk übernommen, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Dies sei ein schwerer Schlag für die ukrainischen Truppen, da sie den Ort als Logistikpunkt genutzt hätten, behauptet Moskau. Im jüngsten Lagebericht des ukrainischen Generalstabs wird Bahatyr zwar erwähnt. Dort steht jedoch nur, dass es in der Nähe russische Angriffe auf ukrainische Stellungen gegeben habe. Auf der Open-Source-Karte des ukrainischen Projekts Deep State Map wird Bahatyr bisher nicht als besetztes Gebiet aufgeführt. Bahatyr liegt knapp sieben Kilometer hinter der Grenze zur ukrainischen Region Dnipropetrowsk. Versuche eines russischen Durchbruchs nach Dnipropetrowsk konnten die Ukrainer bislang zurückschlagen. Allerdings wurde dort angesichts vorrückender russischer Truppen in den letzten Wochen die Evakuierung mehrerer Dörfer angeordnet.
+++ 13:02 Grüne kritisieren Merkel scharf wegen russischem Gas +++
Grünen-Politiker üben scharfe Kritik an der früheren schwarz-roten Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel wegen der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. „Angela Merkel wusste über die Risiken Bescheid und ist sie geflissentlich übergangen. Damit ist sie ihrem Amtseid, Schaden vom Land abzuwenden, nicht gerecht geworden“, sagt Michael Kellner, der in der Ampel-Regierung Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschafts- und Energieministerium war, der „Süddeutschen Zeitung“. Außerdem erklärt der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak: „Ohne ernsthafte parlamentarische Aufklärung werden die bis heute offenen Fragen nicht zu klären sein.“ Er spielt damit auf einen Untersuchungsausschuss an. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, das Kanzleramt habe Warnungen vor einer großen Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und den beteiligten Unternehmen zwar zur Kenntnis genommen, aber daraus keine Konsequenzen gezogen.
+++ 12:37 Kiew: Zivilisten zu töten, ist Russlands Ziel +++
Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko sagt nach dem massiven Drohnenangriff auf die Ukraine, „Russland hat ein klares Ziel – weiterhin Zivilisten zu töten“. Der Flugabwehr zufolge hatte Russland die Ukraine zwischen Samstag 16 Uhr und Sonntag 8 Uhr mit 273 Drohnen attackiert. Swyrydenko spricht von einer „Rekord“-Zahl von Drohnen. Das russische Verteidigungsministerium wiederum meldet ukrainische Drohnenangriffe und den Abschuss von 75 Drohnen.
+++ 12:03 Region Kiew zählt 150 Drohnen bei Angriff +++
Die Region Kiew ist in der vergangenen Nacht nach Angaben der Verwaltung von mehr als 150 Drohnen angegriffen worden. Es sei einer der massivsten Angriffe gewesen, teilt die Verwaltung der Region mit. Bei den Opfern im Rajon Obuchiw handelt es sich demnach um eine Familie. Eine 27-Jährige sei getötet worden, ihr vierjähriger Sohn und seine Großeltern seien verletzt. Den Angaben zufolge wurde ein Wohnhaus zerstört. Weitere Gebäude sowie Autos wurden beschädigt. Laut dem ukrainischen Militär hatte Russland die Ukraine mit insgesamt 273 Drohnen angegriffen. Davon wurden 216 abgeschossen, durch elektronische Kriegsführung abgewehrt oder verschwanden vom Radar ohne Schaden anzurichten.
+++ 11:19 ISW: Kreml bleibt absichtlich vage +++
Die Analysten vom Institute for the Study of War (ISW) machen bei Russland ein anhaltendes Verzögern von Verhandlungen aus und sehen darin die mangelnde Bereitschaft, sich um einen Waffenstillstand oder ein Friedensabkommen zu bemühen. Die Denkfabrik mit Sitz in Washington verweist als Beispiel auf ein Statement von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Dieser hatte am Samstag erklärt, dass ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nur möglich wäre, wenn beide Länder zuvor zu einer nicht näher bezeichneten „Vereinbarung“ kämen. Das ISW schreibt, Peskows Äußerungen seien wahrscheinlich absichtlich vage gehalten, um den Fortschritt der russisch-ukrainischen Gespräche weiter zu verzögern. Zudem verweist das ISW auf einen Bericht des unabhängigen russischen Onlineportals Verstka. Der Kreml halte Gespräche zwischen Putin und Selenskyj für „ausgeschlossen“, da Moskau wisse, dass die Bedingungen für Kiew inakzeptabel seien, meldete Verstka und berief sich auf eine Quelle aus dem Umfeld der russischen Präsidialverwaltung. Nach der Einschätzung des ISW ist Moskau entschlossen, weitere Fortschritte auf dem Schlachtfeld zu erzielen und dem Westen zusätzliche Zugeständnisse abzuringen.
+++ 10:26 Putin: Moskau will „Ursachen“ des Konfliktes „beseitigen“ +++
Der russische Präsident Wladimir Putin bekräftigt, die „Ursachen“ des Konflikts in der Ukraine „beseitigen“ und die Sicherheit seines Landes „garantieren“ zu wollen. Das Ziel Moskaus sei es, „die Ursachen dieser Krise zu beseitigen, die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen und die Sicherheit Russlands zu garantieren“, sagt der Kreml-Chef dem russischen Staatsfernsehen. Seine Äußerungen erfolgen zwei Tage nach den ersten Friedensgesprächen mit der Ukraine seit 2022. Die Gespräche hatten nicht zu einer Waffenruhe geführt.
+++ 09:56 Rubio: Trump will Putin so schnell wie möglich treffen +++
Nach den Worten von US-Außenminister Marco Rubio will sich US-Präsident Donald Trump so schnell wie möglich mit Kremlchef Wladimir Putin treffen. Die Organisation eines solchen Treffens würde einiges an Vorbereitungen erfordern, daher könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Konkretes über einen Ort und einen Termin sagen, so Rubio im Interview mit dem Sender CBS News. „Aber der Präsident möchte dieses Treffen. Er möchte es so bald wie möglich durchführen.“ Zunächst steht ein Telefonat zwischen Trump und Putin am Montag an.
+++ 09:25 Cherson meldet Verletzte nach Sprengstoffabwurf auf ziviles Auto +++
Auch aus dem südukrainischen Cherson wird von Opfern durch einen Drohnenangriff berichtet. Laut der Regionalverwaltung wurden zwei Männer im Alter von 64 und 51 Jahren verletzt, nachdem eine russische Drohne Sprengstoff auf ein ziviles Auto abwarf. Zuvor hatte der Gouverneur der Region Kiew ein Todesopfer und mindestens drei Verletzte durch die jüngsten russischen Angriffe bestätigt.
+++ 08:43 Ukraine verzeichnet größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn +++
Die Ukraine meldet den bisher größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn: Russland habe bis zum Morgen 273 Drohnen eingesetzt, erklären die ukrainischen Luftstreitkräfte. Davon abgeschossen wurden demnach 88 Drohnen, 128 weitere Drohnen wurden etwa durch elektronische Kriegsführung unschädlich gemacht. Eine Drohne sei noch in der Luft. In der Region Kiew wurde nach Behördenangaben eine Frau getötet, mindestens drei weitere Menschen wurden verletzt. Von den Angriffen besonders betroffen sind laut der Flugabwehr die Regionen Kiew, Dnipropetrowsk und Donezk. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 07:59 Bataillonskommandeur beantragt seine Entlassung +++
Ein ukrainischer Bataillonskommandeur kritisiert die Armeeführung scharf. In einem Facebook-Post spricht Oleksandr Shyrshyn, Bataillonskommandeur der 47. Separaten Mechanisierten Brigade, von seiner Meinung nach „dummen“ Befehlen und dem unnötigen Verlust von Menschen. „Alles, wozu sie fähig sind, sind Verweise, Ermittlungen und die Verhängung von Strafen“, wirft er der Militärführung in dem Post am Freitag vor. „‚Politische‘ Spielchen und die Einschätzung der tatsächlichen Lage entsprechen weder der Realität noch den Möglichkeiten.“ Shyrshyn erklärt, er habe beantragt, entlassen zu werden. Später wolle er über Details sprechen.
+++ 07:15 Todesopfer und Verletzte in Region Kiew +++
Russland hat die Region Kiew erneut angegriffen. Eine 28-jährige Frau wurde getötet, wie der Gouverneur am frühen Morgen mitteilt. Drei weitere Menschen seien verletzt worden: ein 59-jähriger Mann, eine 61-jährige Frau und ein vierjähriges Kind. Den Angaben nach wurde ein Wohnhaus teilweise zerstört. Zudem brach in einer Futtermittelfabrik in der Region infolge eines Angriffs ein Feuer aus.
+++ 06:46 Verfassungsschutz: Russland setzt verstärkt auf „Wegwerf-Agenten“ +++
Der verstärkte Einsatz von Handlangern durch russische Geheimdienste ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes auch eine Reaktion auf Erfolge der hiesigen Spionageabwehr. „Das Bundesamt für Verfassungsschutz und andere europäische Abwehrdienste sehen seit Jahren eine deutliche Zunahme von Aktivitäten russischer Geheimdienste“, sagt der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen. Russland setze dabei auf verschiedene Methoden, kombiniere diese mitunter und passe sie taktisch an die Abwehrmaßnahmen an. Hierbei kämen auch Menschen zum Einsatz, die zum Beispiel über Social Media für einzelne Aktionen oder Operationen angeworben würden. Diese Handlanger, die auch als „Wegwerf-Agenten“ bezeichnet werden, sind keine offiziellen Geheimdienstmitarbeiter und werden für Sabotage, Propaganda oder Ausspähung eingesetzt. Sie erhalten dafür in der Regel Geld.
+++ 06:14 Gouverneur: Eine Tote, acht Verletzte in Donezk +++
Das russische Militär hat am Samstag die Oblast Donezk angegriffen. Den ukrainischen Behörden zufolge töteten die Angriffe eine Frau und verletzten acht weitere Menschen. Laut dem Gouverneur der Oblast Donezk, Wadym Filashkin, traf ein Drohnenangriff die Siedlung Jabluniwka sowie Pokrowsk, Myrnohrad und Andrijiwka. In Jabluniwka griffen russische Streitkräfte die Siedlung mit einer FPV- Drohne an und töteten dabei eine 27-jährige Frau. In Andrijiwka griffen russische Streitkräfte mit Drohnen auch ein Zivilfahrzeug an und verletzten dabei fünf Menschen, darunter einen Minderjährigen. Weitere zwei Personen wurden in Pokrowsk und Myrnohrad verletzt, schreibt der Gouverneur auf Telegram.
+++ 05:45 Richtungswahl: Polen stimmen über Präsidenten ab +++
In Polen wird am heutigen Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Die Abstimmung ist richtungsweisend: Ein Sieg des pro-europäischen Kandidaten Rafal Trzaskowski von der liberal-konservativen Bürgerplattform würde den Weg für die Reformen der Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk frei machen. Trzaskowski zählt zum linken Flügel in Tusks Partei. Zuletzt ist er allerdings in die Mitte gerückt: Etwa, indem er für einen harten Kurs gegen irreguläre Migranten an der Grenze Belarus plädiert und die Sozialleistungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge einschränken will. Mit dem Rechtsnationalisten Karol Nawrocki wäre dagegen eine Fortsetzung der Blockadepolitik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda zu erwarten. Beobachter rechnen mit einem knappen Rennen, das sich vermutlich erst in der Stichwahl am 1. Juni entscheidet.
+++ 04:48 Ukraine: Russland greift Kiew mit Drohnen an +++
Russland greift Kiew ukrainischen Angaben zufolge massiv mit Drohnen an. Mehr als vier Stunden, nachdem die Luftwaffe um Mitternacht Alarm für die Hauptstadt und den Großteil der Ostukraine ausgelöst hatte, befanden sich immer noch Dutzende Drohnen am ukrainischen Himmel und bedrohten Kiew und andere Teile des Landes, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit.
+++ 03:45 Kanadas Premier stärkt Selenskyj den Rücken +++
Der kanadische Premierminister Mark Carney bekräftigt bei seinem ersten persönlichen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seit seinem Wahlsieg die Unterstützung des Landes für die Ukraine. „Das kanadische Volk wird uns unerschütterlich und standhaft unterstützen. Wir betonen, dass es ohne die volle Unterstützung und Beteiligung der Ukraine keinen Frieden geben kann und dass Sie unsere absolute Unterstützung haben“, sagt Carney gegenüber Selenskyj.
+++ 02:40 Rubio droht Kreml mit Sanktionen +++
Vor dem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin weist die US-Regierung den Kreml unmissverständlich auf die Möglichkeit neuer Sanktionen hin. Man habe sich gegenüber der russischen Seite „ziemlich klar“ ausgedrückt, sagt Außenminister Marco Rubio dem Sender CBS News. Man habe Moskau deutlich gemacht, dass sich im Parlament eine breite Mehrheit für zusätzliche Maßnahmen abzeichne, sollte es keine Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen geben, erklärt Rubio. Die Regierung habe den Kongress zwar um etwas Aufschub gebeten, um Raum für Verhandlungen zu lassen, könne den Prozess aber letztlich nicht aufhalten. Auf die Frage, ob Moskau lediglich Zeit gewinnen wolle, sagt Rubio: „Genau das testen wir gerade.“ Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 01:37 Selenskyj trifft Staatschefs Kanadas und der Schweiz +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Rom mit Kanadas Premier Mark Carney und der Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter über die Bemühungen um einen Frieden für sein Land gesprochen. Carney habe er dabei über die russischen Raketen- und Drohnenangriffe informiert und unterstrichen, dass die Ukraine mehr Flugabwehrsysteme brauche, schreibt er auf Telegram.
+++ 00:29 EU-Sanktionen: Merz unterstützt Betriebsverbot für Nord Stream +++
Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, bei neuen Sanktionen gegen Russland die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee zu unterbinden. Das sagte er nach einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in Rom. Die direkten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine am Freitag in Istanbul seien hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben – „trotz einer maximal konstruktiven Haltung der ukrainischen Verhandlungsführung“. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor erste Einzelheiten zum Sanktionspaket der EU bekanntgegeben und dabei Nord Stream genannt.
+++ 23:50 Gefangenenaustausch nach Istanbul: „1000 glückliche Familien“ +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha kann den russisch-ukrainischen Friedensgesprächen in Istanbul trotz fehlenden Durchbruchs einen Sinn abgewinnen. Lasse man all das russische dumme Zeug, pseudohistorische Äußerungen, Provokationen und Sonstiges beiseite, bleibe der geplante Gefangenenaustausch. „Das sind 1000 glückliche Familien“, schreibt Sybiha bei Facebook. „Schon allein deswegen hatte das alles einen Sinn.“ Allerdings spricht Syhiba den russischen Verhandlern die nötigen Kompetenzen für die Gespräche ab. Für eine Waffenruhe habe diese Delegation nicht genügend Befugnisse.
+++ 22:43 Merz: Keine Gespräche über Truppen der EU oder Nato in der Ukraine +++
Bundeskanzler Friedrich Merz nennt die Diskussionen um eine Entsendung von EU- oder europäischen Nato-Truppen in die Ukraine „derzeit völlig außerhalb jeder politischen Realität“. Es gebe derzeit keinen Anlass, darüber zu sprechen. „Wir sind alle darum bemüht, zunächst einen Waffenstillstand zu erreichen.“ Dann müssten die Formate für Friedensgespräche und mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine geklärt werden. „Was dafür notwendig sein wird, können wir heute noch nicht absehen.“ Davon sei man noch weit entfernt. Bis die Waffen schweigen, könne es noch lange dauern, so Merz.
+++ 22:02 US-Außenminister Rubio nennt Vatikan als möglichen Verhandlungsort +++
Wegen der Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. in Rom sind derzeit viele hochrangige Regierungsmitglieder aus aller Welt in der italienischen Hauptstadt. US-Außenminister Marco Rubio trifft sich im Vatikan mit Kardinal Matteo Zuppi, dem Beauftragten der katholischen Kirche für die Ukraine. Mit ihm erörtert Rubio „den Stand der Gespräche, die Entwicklungen seit gestern und das weitere Vorgehen“ im Ukraine-Krieg. Auf die Frage, ob der Vatikan als Friedensvermittler fungieren könne, antwortet Rubio: „Ich würde es nicht als Vermittlung bezeichnen, aber ich denke, es ist ein Ort, an den beide Seiten gerne gehen würden.“
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