Heftige Stürme haben in den US-Bundesstaaten Kentucky, Missouri und Virginia große Zerstörung angerichtet, mindestens 27 Menschen kamen ums Leben. Die Behörden warnen vor weiteren Tornados und schweren Gewittern.
Durch schwere Stürme sind in den US-Bundesstaaten Missouri, Kentucky und Virginia mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Kentucky gebe es mindestens 18 Todesopfer, teilte Gouverneur Andy Beshear bei X mit. Der Demokrat wollte sich vor Ort ein Bild von der Lage machen.
Im Großraum der Stadt St. Louis und im südlicher gelegenen Scott County im Bundesstaat Missouri wurden mindestens sieben Todesopfer bestätigt, wie US-Medien unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichteten. Der republikanische Gouverneur Mike Kehoe rief die Menschen dazu auf, die zerstörten Gebiete zu meiden, damit Einsatzkräfte ihrer Arbeit nachgehen und Menschen in Not helfen könnten.
Im Bundesstaat Virginia kamen laut den US-Medien mindestens zwei Menschen ums Leben – nach Angaben der New York Times, weil Bäume auf ihre Fahrzeuge stürzten. In den Berichten war von Dutzenden Verletzten in den betroffenen Gebieten die Rede.
Allein im Großraum der Stadt St. Louis und im südlicher gelegenen Scott County im Bundesstaat Missouri wurden mindestens sieben Todesopfer bestätigt.
Zerstörte Fassaden, entwurzelte Bäume
Dem Radar des Nationalen Wetterdienstes zufolge raste ein Tornado durch die Gegend von Forest Park, wo der Zoo von St. Louis beheimatet ist. Der Sturm riss Dächer von Gebäuden und Ziegel aus Fassaden, zerschmetterte Fenster, entwurzelte Bäume und stürzte Strommasten um. Eine Kirche sei teilweise eingestürzt, sagte die Feuerwehr der Nachrichtenagentur AP. Dabei habe es eine Tote gegeben.
Nach Angaben der Website PowerOutage waren am Samstagmorgen (Ortszeit) Hunderttausende Haushalte ohne Strom. Nach Angaben des Gouverneurs von Kentucky waren allein in dem Bundesstaat mehr als 100.000 Menschen zeitweise ohne Strom.
Ein Tornado brachte eine Kirche in St. Louis teilweise zum Einsturz.
Warnung des Wetterdienstes für die kommenden Tage
Der Nationale Wetterdienst warnt weiterhin vor schweren Gewittern mit Hagel und möglichen Tornados in Teilen des Südens und Nordostens der USA. Die Einwohner von Kentucky, Missouri, Arkansas, Ohio, Süd-Indiana, Süd-Illinois und Teilen von Tennessee sollten sich auf Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde einstellen. Dazu kämen Unwetter, die unter anderem Baseball-große Hagelkörner mit sich bringen könnten.
Bereits am Donnerstag hatten Stürme Teile der Bundesstaaten Wisconsin, Michigan und Illinois getroffen. Tornados entstehen bei großen Temperaturunterschieden und treten häufig zusammen mit Gewittern auf. Dabei reicht aus der Gewitterwolke ein rüsselartiger Wolkenschlauch bis in Bodennähe.
Kürzungen beim US-Wetterdienst
Laut der US-Klimabeobachtungsbehörde NOAA starben in den USA im vergangenen Jahr 54 Menschen bei durch Tornados verursachten Unfällen. Die jetzigen Unwetter ereigneten sich inmitten von Kürzungen beim US-Wetterdienst durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump.
Laut Washington Post wurden in diesem Jahr geschätzt 500 der 4.200 Mitarbeiter des Wetterdienstes gefeuert oder in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Kritiker warnen, ein Mitarbeitermangel könnte es der Behörde erschweren, frühzeitig präzise Unwetterwarnungen herauszugeben.