Österreich hat den Eurovision Song Contest 2025 gewonnen. Der ausgebildete Opernsänger JJ bekam bei dem europaweiten Musikwettbewerb in Basel mit dem Song Wasted Love die meisten Punkte und landete vor Israel auf Platz eins. Das Lied verschmilzt Klassik und Pop.
JJ, der bürgerlich Johannes Pietsch heißt, bekam insgesamt 436 Punkte von Jury und Publikum. Damit lag er deutlich vor der israelischen Sängerin Yuval Raphael, die 357 Punkte erreichte. Dritter wurde der für Estland startende Tommy Cash, der einen Punkt weniger als Israel holte.
Deutschland landete mit dem österreichischen Duo Abor & Tynna auf Platz 15 der insgesamt 26 Finalisten. Damit verpasste Deutschland nicht nur die erhoffte Platzierung unter den besten zehn, sondern schnitt auch schlechter ab als im Vorjahr. Die
24-jährige Sängerin Tynna zeigte sich dennoch zufrieden. „Ich hatte den Spaß meines Lebens“, sagte sie in der ARD.
Entertainer Stefan Raab sagte nach dem Wettbewerb, er übernehme die Verantwortung für das schwache Abschneiden. Er hatte den deutschen ESC-Vorentscheid nach seinem
Fernsehcomeback und jahrelanger Abwesenheit neu organisiert und
die beiden Geschwister als deutschen Beitrag mit ausgewählt.
„Leider hat es nicht zu mehr gereicht, das heißt aber manchmal nichts für eine Karriere“, sagte Raab. Es gebe beim ESC viele Künstler, die nicht gewinnen konnten, aber anschließend große Karrieren gemacht hätten. Zum deutschen Abschneiden sagte Raab, solch ein Ergebnis hänge auch immer von der Stärke der Konkurrenz ab und dieses Jahr seien „viele starke Songs“ dabei gewesen. Raab hatte es als Sänger, Produzent oder Komponist in früheren Teilnahmen an dem Wettbewerb immer in die Top Ten geschafft.
Proteste gegen Teilnahme Israels
Überschattet wurde die Veranstaltung, die in der Theorie neutral sein will, von politischen Spannungen rund um den israelischen Beitrag. Die 24 Jahre alte Sängerin Yuval Raphael ist eine Überlebende des Massakers der islamistischen Hamas und weiterer Terrorgruppen vom 7. Oktober 2023. Sie versteckte sich damals acht Stunden lang unter dem Körper einer ermordeten Frau. In ihrem ESC-Song New Day Will Rise thematisierte sie Verlust und Hoffnung.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte es in Basel wegen Israels Krieg im Gazastreifen immer wieder Proteste gegen die Teilnahme Israels gegeben. Am Samstag zogen vor und während des ESC-Finales mehrere Hundert Menschen durch die Stadt und demonstrierten. Auch in der Halle kam es zu einem Zwischenfall, als ein Mann und eine Frau am Ende des israelischen Auftritts versuchten, auf die Bühne zu gelangen. Einer der beiden habe ein Mitglied der Crew mit Farbe beworfen.
Schon im vergangenen Jahr hatten antiisraelische Proteste den ESC in Malmö überschattet. Danach waren strengere Regeln angekündigt worden. Damals hatte es auch Anfeindungen und Spitzen aus dem Teilnehmerkreis gegen die israelische Interpretin gegeben.